Zahlungsunfähig

Højskolen Østersøen schließt

Højskolen Østersøen schließt

Højskolen Østersøen schließt

jv.dk/kj
Apenrade/Aabenraa
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Ein Bild aus besseren Tagen: Heute steht die „Højskole“ leer und hat eine ungewisse Zukunft. Foto: hm

Die Heimvolkshochschule gibt Zahlungseinstellung bekannt: 13 Mitarbeiter stehen nun ohne Job da.

Die Højskolen Østersøen muss schließen, das berichtet „JydskeVestkysten“ am Sonntag. Die Wirtschaft stehe unter Druck und der Vorstand musste eine Entscheidung treffen.

Der Verwaltungsrat beruft nun eine außerordentliche Hauptversammlung ein, auf der die Entscheidung über die Zahlungsunfähigkeit offiziell getroffen werden muss.

„Wir haben die 13 Mitarbeiter unterrichtet und sind bereit, ihnen bei der Suche nach einer anderen Arbeit so gut wie möglich zu helfen. Den zwölf Studierenden, die sich für den Frühjahrskurs eingeschrieben haben, wurde ein Studienplatz an anderen Hochschulen angeboten“, sagt Karsten Nissen, Vorsitzender der Højskolen Østersøen gegenüber „JydskeVestkysten“.

„Die Heimvolkshochschule verfügt über qualifiziertes Personal und ein gutes Programm, aber es braucht Zeit, um zu einer neuen Struktur zu wechseln“, räumt der Vorsitzende ein.

Zu wenig Studenten für Langzeitkurse

Im vergangenen Jahr hat der Vorstand der Højskolen Østersøen beschlossen, sich stärker auf Langzeitkurse zu konzentrieren und entschieden der Heimvolkshochschule ein grünes Profil mit Schwerpunkt auf Natur, Umwelt und Klima zu verleihen.

„Ich denke, die Strategie war richtig. Wir konnten mit den vielen kurzen Kursen nicht mithalten, die eine enorme Belastung für die Verwaltung darstellten und außerdem sind die langen Kurse die Grundidee der dänischen Heimvolkshochschulen“, so der Vorsitzende.

Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) findet es schade, dass es so weit gekommen ist: „Ich muss sagen, dass es mir wirklich leidtut. Die Højskolen Østersøen war eine Bereicherung für Apenrade und die gesamte Region. Seitens der Gemeinde haben wir versucht, durch die Nutzung der Einrichtungen der Højskole zu helfen, aber es sind die Studenten, die das Fundament einer Højskole bilden“, erklärt er. „Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit war die Heimvolkshochschule „first mover“ und das birgt immer ein Risiko“, bemerkt er.

 

Højskolen Østersøen

Die Højskole Østersøen (zu Deutsch: Hochschule Ostsee) wurde 1992 auf Initiative von Fabrikant Johannes Jensen aus Herning gegründet. Er wollte, inspiriert durch den Fall der Deutschen Mauer, jüngere Schüler darauf vorbereiten, mit anderen Europäern in Kontakt treten zu können – besonders jedoch mit den Deutschen. 

Das Erlernen der deutschen Sprache stand deshalb im Mittelpunkt. 

Das frühere Hotel „Hvide Hus“ wurde gekauft und für die Nutzung als „Højskole“ umgebaut. 

Unter anderem Ärzte aus Deutschland lernten in der Schule Dänisch, um in den Krankenhäusern des Landes arbeiten zu können. Später lernten Rettungsassistenten aus Deutschland dort die dänische Sprache und junge Dänen wurden in Deutsch fit gemacht, um in den Alpen als Skilehrer arbeiten zu können.

2019 entschloss sich ein neuer  Vorstand zur Abkehr vom bisherigen Konzept. Nun stand Nachhaltigkeit und ein „grünes Konzept“ im Mittelpunkt.

Im September 2018 feierte die „Højskole“ 25-jähriges Jubiläum.

Die Vorsteher seit 1992:

  • Knud-Erik Therkelsen
  • Peter Buhrmann
  • Annemarie Morris (kommissarisch)
  • Hanne Fischer
  • Morten Erbs
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