Jubiläum

Jeder hat ein Recht auf eine Verteidigung

Jeder hat ein Recht auf eine Verteidigung

Jeder hat ein Recht auf eine Verteidigung

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Klaus Greve-Thomsen Foto: Paul Sehstedt

Rechtsanwalt Klaus Greve-Thomsen ist seit 40 Jahren in Apenrade tätig. Der Ruhestand muss jedoch noch warten.

„Selbst der schlimmste Verbrecher muss eine Rechtsverteidigung haben“, erklärt Rechtsanwalt Klaus Greve-Thomsen und fährt mit einem Augenzwinkern fort: „Und was im Gerichtssaal passiert, kann auch ein wenig amüsant sein.“ Der 67-Jährige weiß, wovon er spricht, denn seit 1978 hat er seinen Jurakandidat in der Tasche und kam nach einem Jahr als Rechtsreferendar in Aalborg am 1. Februar 1979 nach Apenrade, wo er beim Anwalt am Landesgericht, Poul Fink, Anstellung fand.

Viele Aufgabenbereiche

„Ein Pflichtverteidiger muss eine gewisse Distanz zum Klienten halten und darf sich nicht persönlich engagieren“, erläutert er den einen Teil seiner Arbeit. Der andere Teil ist mit der Landwirtschaft verbunden. Unter anderem auch mit Konkursen und seit seinem ersten Pleiteverfahren 1980 hat er oft Klienten erklären müssen, dass eine Rettung unmöglich sei. „Nichts zu machen, wie wir in Nordschleswig so sagen“, sagt Greve-Thomsen, „und das ist oft schwer, Klienten verständlich zu vermitteln.“ Als Greve-Thomsen bei Fink anfing, bestand die Kanzlei aus vier Personen, heute arbeiten 20 in dem historischen Gebäude am Klinkbjerg 1. 

Großes Netzwerk

Auch nach über 40 Jahren fühlt er sich nicht zu alt, um täglich Neues hinzuzulernen, aber zu jung, um in den Ruhestand zu gehen. „Durch die vielen Berufsjahre wird ein engmaschiges Netz mit Kontakten aufgebaut, und wenn ich plötzlich aufhöre, verschwindet das, und ich stehe vor einer Leere“, meint der Jubilar, der seine Wochenenden und Ferien auf dem Erbhof seiner Frau Annette Hørup Jensen südlich von Hadsten verbringt. Der Hof ist für ihn ein Refugium, obwohl er viel Zeit mit Instandhaltungsarbeiten verbringt. Und Lesen, viele Geschichtsbücher hat er schon gewälzt, besonders über die nordschleswigsche Geschichte. 

Lösungen für die Klienten finden

„Mein Beruf ist ein Balanceakt, denn ein Anwalt muss eine Lösung für seine Klienten finden“, unterstreicht der gebürtige Haderslebener, der nach dem Handelsexamen an der Kaufmannschule in Kolding das Jurastudium an der Universität in Aarhus absolvierte. „Lieber ein dünner Vergleich als ein fetter Prozess“, schließt er das Gespräch mit dem ‚Nordschleswiger‘.

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