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Loddenhoier Hafenplan in die Anhörung geschickt

Loddenhoier Hafenplan in die Anhörung geschickt

Loddenhoier Hafenplan in die Anhörung geschickt

Loddenhoi/Loddenhøj
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In diesem Abschnitt des Loddenhoier Strandes soll der Jollenhafen angelegt werden. Foto: Claus Thorsted/JV

Die vorangehende Stadtratsdebatte im Apenrader Rathaus brachte nichts Neues, sondern führte nur noch einmal die verhärteten Fronten vor Augen.

Mit dem Abstimmungsergebnis von 18:13 hat der Apenrader Stadtrat, beziehungsweise die Apenrader Stadtratsmehrheit, am Mittwochabend den Bebauungsplanentwurf für Loddenhoi in die öffentliche Anhörung geschickt. Der Bebauungsplan ermöglicht unter anderem den Bau eines Jollenhafens, an dem sich die Geister im Stadtrat und in der Bevölkerung scheiden. Acht Wochen haben die Bürger und Interessengruppen jetzt Zeit, Kommentare und Änderungsvorschläge einzureichen, um die Politiker umzustimmen.

Keine neuen Argumente

Allerdings wird es kaum neue Erkenntnisse geben.  Auf der Stadtratssitzung am Mittwoch wussten die Kommunalpolitiker zumindest auch keine neuen Argumente für oder wider den Jollenhafen vorzubringen. Nichtsdestotrotz wurde eine knappe Dreiviertelstunde diskutiert, bevor Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) die Stadtratsmitglieder bat, per Mausklick ihre Stimme abzugeben.

Das Ergebnis von 18 Ja- und 13 Neinstimmen kann dann auch nicht wirklich verwundert haben. Die elf Venstre-Abgeordneten stimmten genau wie die fünfköpfige DF-Fraktion und die beiden SP-Vertreter für den Bebauungsplan, während Sozialdemokraten, Konservative, Sozialistische Volkspartei und Einheitsliste sich geschlossen gegen den Jollenhafen aussprachen.

Der Jollenhafen-Plan wird in die öffentliche Anhörung geschickt. Dort „draußen“ sind die Fronten ähnlich verhärtet wie im Apenrader Rathaus, weshalb die Opposition auch befürchtet, dass der Jollenhafen einen Keil durch die Lokalbevölkerung treiben kann. Es gibt auch dort natürlich die Jollenhafen-Befürworter und -Gegner.

Bürger berufen sich auf Gewohnheitsrecht

Eine neue Information brachte die 45-minütige Diskussion dann doch. Eine Bürgergruppe erwägt, die Kommune zu verklagen, weil ein öffentlicher Badesteg entfernt werden muss, um dem Jollenhafen Platz zu machen. Die Bürger wollen sich auf ihr Gewohnheitsrecht berufen. „Sowohl unsere interne als auch externe Rechtsberatung ist klar der Meinung, dass diese Klage keine Erfolgschancen hat“, sagt Philip Tietje (Venstre), Vorsitzender des zuständigen Wachstums- und Entwicklungsausschusses für Land und Stadt. Dennoch wird wohl ein Gericht entscheiden müssen.

Darüber hinaus steht noch eine Entscheidung des Planungsklagerates aus. Auch hier haben Bürger eine Eingabe gemacht. Sollte dieser stattgegeben werden, würde die vorliegende Genehmigung des Küstendirektorates für den Bau eines Jollenhafens vor Loddenhoi ganz bestimmt zurückgezogen werden, vermutet Erik Uldall Hansen von den Sozialdemokraten, der keinen Hehl aus seinem Wunsch macht: „Ich hoffe, es gelingt den Hafengegnern, das Projekt zu stoppen.“

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