Umwelt

Feuerquallenstich und was nun?

Feuerquallenstich und was nun?

Feuerquallenstich und was nun?

Sebastian Möbius
Apenrade/Aabenraa
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Die Feuerquallen sorgen mit ihrem Nesselgift für schmerzhafte Verbrennungen. Foto: Karin Riggelsen

Auch wenn die Zahl der Feuerquallen in der Ostsee nicht gestiegen ist, sollte man einen Stich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Robin Wendt von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft erklärt, was gegen den Schmerz hilft.

Badeverbote wegen Feuerquallen, wie es vergangenen Sommer in der Lübecker Bucht der Fall war, sind nach aktuellem Stand nicht zu befürchten.

Die Medusen, also nicht voll entwickelte Quallen, haben sich in diesem Jahr schon Ende Mai in einem sehr fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befunden. Grund dafür ist, dass der vergangene Winter relativ mild im Vergleich zu den Jahren davor war. Dadurch haben mehr Quallen als sonst überlebt.

Hauptsächlich geht es hierbei aber um die sogenannten Ohrenquallen, die ungefährlich für den Menschen sind.

Kein Grund zur Aufregung

Die Zahl der giftigen Feuerquallen dagegen ist bis jetzt nicht ersichtlich angestiegen. „Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt kein erhöhtes Aufkommen in der Ostsee. Wenn viele Feuerquallen auf einem Fleck erscheinen, ist das oft nicht von langer Dauer. Die Quallen werden durch den Wind in bestimmte Regionen getrieben, und den nächsten Tag können sie dann schon wieder woanders sein. Es gibt keinen Grund zur Aufregung“, sagt Jan Steffen, Pressesprecher des Geomar Kiel, dem „Nordschleswiger“.

Eine etwas ungewöhnliche Methode könnte jedoch Abhilfe gegen eine generelle Quallenplage schaffen. Schon 2017 haben sich dänische Forscher der Süddänischen Universität an der Entwicklung von Quallenchips probiert. Bis zu einer Markteinführung dürfte es jedoch noch ein bisschen dauern. Vielleicht kann so aus einer Plage ein neuer Foodtrend entstehen.

Tipps gegen Stiche

Sollte es im schlimmsten Fall mal doch zu einem Stich durch eine Feuerqualle kommen, hat Robin Wendt von der DLRG Schleswig-Holstein einige wichtige Tipps: „Wenn man in den Kontakt mit Feuerquallen kommt, hilft am besten der Rasierschaum. Durch den Rasierschaum werden die Nesseln, die an den langen Fäden bzw. Tentakeln hängen, aufgestellt. Genauso wie das bei der Rasur funktioniert. Danach muss man den Rasierschaum mit einem stumpfen Gegenstand, zum Beispiel mit einer Kreditkarte, herunter schaben", sagt Wendt. Auch Sand und Essig sollen Linderung verschaffen, werden jedoch eher selten genutzt. Absolut nutzlos dagegen ist laut Wendt das Süßwasser. Dadurch werden die Nesseln im Körper geöffnet und nur noch mehr Gift freigesetzt.

Beim nächsten Strandbesuch sollten im Notfall diese Hilfestellungen angewendet werden. Jedoch sollte es im Bestfall erst gar nicht so weit kommen. Bei der Sichtung von Feuerquallen im Wasser bleibt man zum Selbstschutz einfach draußen.

Artikel ergänzt (Tipps gegen Stiche)

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