Gesundheit und Schutz vor Vergiftungen

Appell staatlicher Umweltbehörde: Alte Pestizide entsorgen

Appell staatlicher Umweltbehörde: Alte Pestizide entsorgen

Appell staatlicher Umweltbehörde: Alte Pestizide entsorgen

Apenrade/Aabenraa
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„Miljøstyrelsen" fordert alle Bürgerinnen und Bürger zur Aufräumaktion in Gartenschuppen und privaten Chemikaliendepots auf. Aus dem Ausland importierte Illegale Pestizide werden durch die Behörden beschlagnahmt. Foto: Volker Heesch

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Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, ihre Pestizidvorräte auf neuerdings in der Hand von Privatpersonen verbotene Produkte zu überprüfen. Die Ablieferung der illegalen Substanzen ist laut Behörde im eigenen Interesse und gut für die gesamte Umwelt.

Die staatliche dänische Umweltbehörde „Miljøstyrelsen" macht die Bürgerinnen und Bürger auf neue Vorschriften in Dänemark auf dem Gebiet der Pestizide aufmerksam. Seit dem 1. Juli 2021 dürfen sehr viele Pestizide in konzentrierter Form nicht mehr an Privatpersonen zur Anwendung beispielsweise im eigenen Garten verkauft werden. Der Erwerb vieler Produkte ist nur noch erlaubt, wenn die Käuferinnen und Käufer über eine Autorisation verfügen, beispielsweise über die von Landwirten verlangten „Spritzkurse“. Die Neuerung hat auch Konsequenzen für die „Giftvorräte", die vor dem Stichtag erworben wurden. Die jetzt für unautorisierte Personen nicht mehr käuflich erwerbbaren Produkte dürfen Unbefugte auch nicht mehr verwenden.

Verbotene Chemikalien in Wiederverwertungszentren abliefern

 Vor diesem Hintergrund ruft die Umweltbehörde die Bürgerinnen und Bürger auf, gründlich in den eigenen „Giftschränken" aufzuräumen und jetzt illegales Material auf den kommunalen Wiederverwertungshöfen in der Abteilung für Chemikalien abzuliefern. Die Besitzer der jetzt nicht mehr frei verkäuflichen Produkte sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Verzicht auf deren Anwendung auch der eigenen Gesundheit oder der der eigenen Familie, eigener Haustiere und den Lebewesen in den Gärten zugutekommt.

Gefahr auch für Gewässer

Auch geht von vielen konzentrierten Wirkstoffen eine große Gefahr für das Grundwasser und angrenzende Wasserläufe aus. Auch die Einschwemmung in Kanalisationen ist schädlich, weil beispielsweise die Bioorganismen in den Kläranlagen beeinträchtigt werden können. Hintergrund der verschärften Vorschriften seien vor allem Erkenntnisse, dass die Mittel zu gefährlich für den Einsatz in Gärten oder beispielsweise zur Entfernung von Pflanzenwuchs auf Wegen, Terrassen oder Garagenauffahrten sind.

 

Unter der Internetadresse ist.dk ist eine Liste zu finden, welche Fabrikate Privatpersonen auf dem Gebiet der Pestizide noch verwenden dürfen.

 

Gift-Importe verboten

Die Behörde warnt auch vor Tricksereien, sich bei Einkaufsfahrten über die Grenze oder per Internet im Ausland die jetzt in Dänemark unzugänglichen Pestizide zu beschaffen. Das ist schon seit dem 1. Juli 2020 illegal.

Die staatliche Chemikalieninspektion Dänemarks hat in jüngster Zeit 23 Sendungen mit Roundup aus Großbritannien beschlagnahmt. Wer Importverbote umgeht, macht sich strafbar. Foto: Miljøstyrelsen

Es ist verboten, ausländische Spritzmittel zu importieren, zu vermarkten, zu besitzen oder anzuwenden. Es spielt keine Rolle, ob sie per Internet oder auf einer Auslandsreise erworben worden sind.

Nanna Natacha Pedersen, staatliche Chemikalieninspektorin.

 

Es dürfen in Dänemark grundsätzlich nur im Inland erworbene Spritzmittel ausgebracht werden. Nach Angaben der Behörde sind bereits zahlreiche Roundup-Lieferungen aus Großbritannien durch die Chemikalieninspektion beschagnahmt worden. Die Inspektion macht auch an der deutsch-dänischen Grenze Stichproben. „Es ist verboten, ausländische Spritzmittel zu importieren, zu vermarkten, zu besitzen oder anzuwenden. Es spielt keine Rolle, ob sie per Internet oder auf einer Auslandsreise erworben worden sind", so Nanna Natacha Pedersen von der Chemikalieninspektion. 

 

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