Grenzhandel
Analyse: Grenzhandel ist Alltag in der süddänischen Region
Analyse: Grenzhandel ist Alltag in der süddänischen Region
Analyse: Grenzhandel ist Alltag in der süddänischen Region
Die dänische Organisation Dansk Erhverv hat das Einkaufsverhalten der Dänen im Grenzhandel zu den Nachbarländern untersucht und fordert nun Steuersenkungen für Süßigkeiten und Co.
Sommerzeit ist Ferienzeit. Grund genug für viele dänische Bürger, mit dem Auto eine kleine Einkaufstour in die Nachbarländer Deutschland oder Schweden zu unternehmen. Wie der Berufsverband Dansk Erhverv nun in einem aktuellen Bericht veröffentlicht, haben sich drei von vier Haushalten innerhalb der vergangenen sechs Monate auf den Weg zum Grenzeinkauf gemacht.
In Nordschleswig seien innerhalb des vergangenen halben Jahres 65 Prozent über die südliche Grenze nach Deutschland gefahren, um steuerfrei Weingummi, Schokolade, Erfrischungsgetränke und Bier einzukaufen. Aber auch Schnaps und Reinigungsmittel erfreuen sich laut der Analyse immer größerer Beliebtheit.
Schnaps und Reinigungsmittel immer beliebter
Haben im vergangenen Jahr beispielsweise 35 Prozent der Nordschleswiger Schnaps im Grenzhandel gekauft, seien es laut Umfrage im Jahre 2019 schon 49 Prozent. Ähnlich sieht es auch bei den Reinigungsmitteln aus. Das kommt den dänischen Handel laut der von Dansk Erhverv in Auftrag gegebenen Bevölkerungsuntersuchung teuer zu stehen.
„Viele denken nicht darüber nach, dass ein Teil des Geldes vom Grenzhandel in die deutschen und schwedischen Staatskassen fließt statt in die dänische. Letzen Endes kostet das Dänemark nicht nur Steuer- und Mehrwertsteueraufkommen, sondern auch Arbeitsplätze“, sagt Tina Buur, Chefkonsulentin des Berufsverbandes Dansk Erhverv, der mehr als 15.000 Unternehmen repräsentiert.
Einkaufen für das nähere Umfeld
Knapp die Hälfte der in der Untersuchung befragten Dänen gaben an, die im deutschen Grenzhandel erstandenen Waren Freunden, der Familie oder den Kollegen mitzubringen.
Es gebe also einen großen Bedarf, mit den hohen Abgaben auf Weingummi und Schokolade Schluss zu machen, wie Tina Buur erklärt. Außerdem seien diese Waren der Kern des Schwarzmarktes. „Ein Schwarzmarkt aus illegal eingeführten Waren, die ohne dänische Abgaben importiert werden und die sich durch Kiosk-, Garagen- und Privatverkauf auf das ganze Land verteilen. Ein organisierter Weiterverkauf“, schließt Buur ab.