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Drohende Sturmflut: Wie ich mich und meinen Besitz schützen kann

Drohende Sturmflut: Wie ich mich und meinen Besitz schützen kann

Drohende Sturmflut: Wie ich mich und meinen Besitz schützen

Apenrade/Aabenraa
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Sandsäcke liegen vor einem Hauseingang in der Sønder Havnegade in Sonderburg. Foto: Cornelius von Tiedemann

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THEMA STURMFLUT 2023: Die Sturmsaison im Herbst und Winter steht vor der Tür und somit auch die Gefahr neuer Sturmfluten. Welche Vorbereitungen muss ich treffen, was sollte ich Zuhause haben, und wo informiere ich mich am besten? Dieser Artikel gibt Tipps und Hinweise, um auf eine drohende Sturmflut vorbereitet zu sein.

Als der dänische Wetterdienst DMI im Oktober 2023 vor Hochwasser und starken Winden warnte, setzte sich auch die Maschinerie der Bereitschaftsbehörde in Gang, um Menschenleben zu schützen und Ortschaften vor Schäden zu bewahren. Was Bürgerinnen und Bürger selbst tun können, um sich auf drohende Sturmfluten vorzubereiten, fasst dieser Artikel zusammen. 

Informiert bleiben

Die wichtigste Aufgabe für die von Unwetter bedrohten Menschen ist es, sich regelmäßig auf dem aktuellen Informationsstand in seinem Umkreis zu halten. Das kann durch Meldungen der jeweiligen Kommune geschehen, aber auch über die (Social-Media-)Kanäle des Polizeikreises vermeldet werden – in Nordschleswig ist das die Polizei für Südjütland und Nordschleswig (Syd- og Sønderjyllands Politi). 

Die Bereitschaftsbehörde sendet wichtige Mitteilungen sowohl über die TV-Sender „TV2“ und „DR“ an die Bevölkerung, in lebensbedrohlichen Lagen auch über stationäre Sirenen sowie das sogenannte Cellbroadcasting namens „S!renen“. Hier erhalten die Betroffenen eine Warnung über das Mobilfunknetz direkt auf ihr Mobiltelefon.

Bei Fragen und Hilfegesuchen kann sich jeder an die lokale Bereitschaft wenden. „Brand og Redning Sønderjylland“ umfasst hier die drei Kommunen Tondern (Tønder), Hadersleben (Haderslev) und Apenrade. Sonderburg (Sønderborg) hat mit „Sønderborg Brand og Redning“ eine eigenständige Feuerwehr. Eine Übersicht mit Kontaktmöglichkeiten gibt es auf der Internetseite der Bereitschaftsbehörde. Nur im akuten Notfall sollte der Notruf 112 gewählt werden. 

Die Bereitschaftsbehörde (Beredskabsstyrelsen) empfiehlt in Krisenfällen – etwa bei Stürmen und Orkanen – Folgendes: 

DMI warnt vor Hochwasser

In Nordschleswig warnt das Dänische Meteorologische Institut (DMI) vor erhöhten Wasserständen, weshalb man sich als Bürgerin oder Bürger der betroffenen Küstenregion gut vorbereiten kann. 

Das DMI warnt an der Westküste, wenn der Wasserstand an der Wiedau/Hoyer (Vidå/Højer) oder auf Röm (Rømø) 2,4 Meter übersteigt. An der Ostseeküste wird eine Warnung ausgegeben, wenn das Wasser um 1,25 Meter steigt.

In Dänemark kommt es jeden Herbst und Winter zu hohen Wasserständen, meist bei starkem Wind, Stürmen oder Orkanen. Bei Extremwetterlagen wie im Oktober 2023 kommt es an der Ostseeküste zu einem sogenannten Badewannen-Effekt. Nach anhaltenden Westwinden und anschließendem Sturm mit östlichen Winden wird das Wasser gegen die Küste und in die Förden gedrückt. An der Westküste ist der Wasserstand dann besonders niedrig. Dort droht bei anderen Wetterkonstellationen Hochwasser.

Auch die Polizei gibt auf ihrer Internetseite Tipps zum Verhalten bei Hochwasser.

Kommunen stellen Sandsäcke 

Küstenbewohnerinnen und -bewohnern rät die Bereitschaftsbehörde, im Vorfeld an eine Sturmflutwarnung zu klären, wo es gegebenenfalls Sandsäcke gibt, um sein Haus zu sichern. Bislang haben die nordschleswigschen Kommunen kurzfristig mitgeteilt, wann und wo Sandsäcke gefüllt werden können oder bereitgestellt werden. 

  • Die Kommune Sonderburg informierte in den vergangenen Jahren regelmäßig auf ihrer Webseite über Hochwasser. Dort findet sich im Fall einer Sturmflut auch eine interaktive Karte mit den betroffenen Gebieten. Sandsäcke konnten Bürgerinnen und Bürger bei der Oktobersturmflut etwa bei den Feuerwehrstationen in Broacker (Broager), Ekensund (Egernsund), Gravenstein (Gråsten) und Norburg (Nordborg) bekommen, außerdem beim Forsamlingshuset auf Kekenis (Kegnæs), dem Parkplatz am Hotel Sønderborg Strand und dem Parkplatz am Multikulturhaus (Multikulturhuset). Bei der Sturmflut im Januar 2024 wurden in Augustenburg (Augustenborg) und in Lysabbel (Lysabild) auf Südalsen (Sydals) Sandsäcke ausgegeben, am 8. Februar 2024 auf dem Parkplatz beim Hafenkontor in Sonderburg.
  • In der Kommune Apenrade variieren die Standorte situationsabhängig. Die Kommune hat in den vergangenen Jahren die Depots auch immer über ihre Social-Media-Kanäle wie Facebook mitgeteilt.
  • In der Kommune Hadersleben wechseln die Standorte wie auch in Apenrade situationsbedingt – je nachdem, welches Gebiet betroffen ist. Bei den vergangenen Fluten wurden Sandsäcke in Süderballig (Sønderballe) und Viekær am Campingplatz, in Djernis (Diernæs) am Parkplatz am Havvejen, am Parkplatz in Kelstrup Strand, am Hafen von Aarösund (Aarøsund), auf Aarö (Aarø) am Sportplatz, in Sandersvig an der Abfallstation und in Hadersleben am Hafen ausgegeben. 
  • In der Kommune Tondern werden durch die Feuerwehren ebenfalls Sandsäcke situationsabhängig bereitgestellt – insbesondere dort, wo die niedrigsten Deiche sind. Der vorgeschobene Deich bei Hoyer ist 7,4 Meter hoch, die Deiche bei Koldby-Ballum messen 3,4 Meter und der Juvre-Deich auf Röm 3,2 Meter.

Notfallvorräte und -ausrüstung

Wer isoliert wohnt, der sollte sich zudem um einen Grundvorrat an Lebensmitteln und Wasser bemühen. Eine Checkliste für den Krisenfall gibt es ebenfalls auf der Webseite der Bereitschaftsbehörde zum Download. Zum Notvorrat gehören etwa: 

Zusätzlich sollten die Menschen besondere Bedürfnisse beachten. Hat man Kinder oder Haustiere, gibt es möglicherweise zusätzlichen Bedarf.

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