Landwirtschaft

LHN: Ernte wird nicht so schlimm wie befürchtet

LHN: Ernte wird nicht so schlimm wie befürchtet

LHN: Ernte wird nicht so schlimm wie befürchtet

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Tingleff/Hadersleben
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Seit Wochen hat es nicht geregnet. Viele Landwirte klagen und fürchten katastrophale Ernteausfälle. Der Pflanzenbauexperte des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Christian Petersen, sagt hingegen, dass es nicht so schlimm wird wie einige meinen.

„Die Pessimisten werden hoffentlich nicht Recht bekommen. Es scheint, dass es nicht ganz so schlimm kommt, wie es in den bisherigen Prognosen ausgesehen hat“, so der Pflanzenbauexperte des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Christian Petersen, auf Anfrage des Nordschleswigers zu den bisherigen Ernteergebnissen auf Nordschleswigs Feldern. 

Er fügt während des Telefonats hinzu, dass ihm zwei Kollegen im Tingleffer Büro durch Nicken zustimmen.„Keine Fragen, es wird in dieser Ernte deutlich weniger Ertrag geben als in Jahren, wo man nur mit normalen Problemen wie Schädlingen etc. zu kämpfen hat.

50 Tage ohne Regen

„Es wird teuer – aber nicht auf null gehen“, so Experte Petersen auf der Grundlage bisher übermittelter Ergebnisse der sehr frühen Getreide-Ernte 2018. Mehr als 50 Sommertage haben die Feldfrüchte quasi ohne Niederschlag hinter sich. Hier und da gab es mal eine Gewitterschauer. Aber nichts, was der Dürre einen Abbruch tat.

 „Wo bewässert wurde, haben Gerste und Roggen bis zu 5,5 Tonnen pro Hektar gegeben. Ohne Bewässerung gab es nur rund die Hälfte“, so Christian Petersen nach erhaltenen Rückmeldungen vom Acker. Er hatte gerade einen Bauern am Rohr, der auf gutem Boden immerhin 55 Doppelzentner Weizen geerntet hat gegenüber normalen rund 75 Doppelzentnern. 

Das Futter wird knapp

„Trotz der deutlichen Einschnitte gibt es Bauern, die guter Dinge sind nach den doch katastrophalen Vorhersagen“, so LHN-Mann Petersen. Beim Gras sieht es aber weiterhin ganz schlecht aus, und Besserung ist unbedingt nötig. Denn das Futter wird knapp. Da begrüßen einige Bauern, dass man das Gras vom Brachland  verfüttern  darf. Andere belächeln das, weil das Futter wenig Power habe, so die Kritik.

Aber Experte Christian Petersen meint, dass keiner etwas gegen die Nutzung der Brache haben kann: „Das ist zumindest ein Supplement, und insbesondere die Wiederkäuer brauchen so etwas. Selbst wenn es für den Bauern wenig Ertrag bringt – es hilft zumindest dem Gewissen.“ 

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Die Bonus-Milliarden für die Minkzuchten sind eine Farce“