Ermittlungen

Mit Hardball-Waffe am Bahnhof: Jugendlichen drohen Konsequenzen

Mit Hardball-Waffe am Bahnhof: Jugendlichen drohen Konsequenzen

Mit Hardball-Waffe am Bahnhof: Jugendlichen droht Nachspiel

Woyens/Vojens
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Am Donnerstag war am Bahnhof in Woyens viel los: Neun Jugendliche waren mit einer sogenannten Hardball-Waffe gesichtet worden. Foto: Ute Levisen

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Der Spielzeugwaffen-Zwischenfall, der sich am Donnerstag in der Wartehalle des Woyenser Bahnhofs zugetragen hat, ist laut Polizei doch nicht so harmlos wie zunächst angenommen. Drei Jugendlichen könnte nun ein rechtliches Nachspiel drohen.

Mit drei Streifenwagen und zahlreichen Einsatzkräften war die Polizei am frühen Donnerstagnachmittag zum Woyenser Bahnhof ausgerückt, nachdem in der Wartehalle des Bahnhofsgebäudes mehrere Jugendliche mit einer täuschend echt aussehenden Federdruckwaffe gesichtet worden waren.
 

„Leider wird die Wartehalle von vielen Jugendlichen als Aufenthaltsort genutzt. Das ist ein wenig unglücklich, weil es dort eine Videoüberwachung gibt“, erklärt Polizeikommissar Dennis Holst.

Daher habe die Polizei auch schwere Geschütze aufgefahren, als die Jugendlichen auf den Bildschirmen der DSB-Videoüberwachungszentrale in Tåstrup mit der Paintball-Waffe zu sehen waren. „Wir nehmen die Sache sehr ernst, weil sie wie eine echte Waffe aussieht“, so Holst.

Ermittlungen laufen

Zunächst sah es so aus, als würden die Mädchen und Jungen mit einem erhobenen Zeigefinger und einer Ermahnung davonkommen. Doch nun wartet auf drei der insgesamt neun Jugendlichen aus Woyens und Umgebung womöglich ein rechtliches Nachspiel.

Denn wie sich im Zuge der Ermittlungen laut Polizeikommissar Holst herausstellte, handelt es sich bei der täuschend echt aussehenden Federdruckwaffe um ein im Dänischen als „Hardball-Waffe“ bezeichnetes Geschoss, das erst ab einem Alter von 18 Jahren frei erworben werden darf.

„Hardball-Waffen“

Auch wenn „Hardball-Waffen“ keine echten Waffen sind, fallen sie als Anscheinswaffen aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit echten Schusswaffen unter das dänische Waffengesetz. In der dänischen Gesetzgebung wird zudem zwischen sogenannten „Softguns“, die mit Luft betrieben werden, und elektrisch oder mit Gas betriebenen Hardball-Waffen unterschieden.

Für den Kauf und Transport von Hardball-Waffen ist in Dänemark ein Mindestalter von 18 Jahren festgesetzt. Zudem dürfen die Waffen außerhalb dafür vorgesehener Trainingsareale nicht offen getragen werden, sondern müssen stets in einem Koffer oder Ähnlichem und unter ständiger Aufsicht transportiert werden.

Quelle: hardballvaaben.dk

Die drei Jugendlichen, die bereits das 15. Lebensjahr vollendet haben, werden daher des unerlaubten Waffenbesitzes bezichtigt. Die anderen sechs Teenager sind noch unter 15 und somit strafunmündig. Weitere Untersuchungen sollen ans Licht bringen, welche Jugendlichen im Besitz der „Hardball-Waffe“ waren.

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