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Zeugnis deutsch-dänischer Geschichte: Grenzmuseum wird 30

Grenzmuseum wird 30: Zeugnis deutsch-dänischer Geschichte

Grenzmuseum wird 30: Zeugnis deutsch-dänischer Geschichte

Christiansfeld
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Kaj Gottlieb Nielsen ist langjähriger Vorsitzender des Museums, das an einem geschichtsträchtigen Ort liegt (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

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Der Name des Grenzmuseums in Christiansfeld, „Genforenings- und Grænsemuseet“, ist Programm: Seit 30 Jahren widmet es sich der Geschichte rund um die Volksabstimmung. Seit seiner Einweihung durch Königin Margrethe hat sich das kleine Museum zum Vermittlungszentrum eines wichtigen Kapitels deutsch-dänischer Geschichte entwickelt.

Kaj Gottlieb Nielsen ist seit vielen Jahren schon Chef des Museumsvorstands des Grenzmuseums in Christiansfeld. Er kann sich – auch nach 30 Jahren – gut an dessen bescheidene Anfänge erinnern: „Ihr müsst verrückt sein, an diesem Ort ein Museum zu errichten“, sagte ein Radiomoderator bei der Einweihung.

Das Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein wichtiges Kapitel deutsch-dänischer Grenzlandgeschichte zu vermitteln. Foto: Ute Levisen

Königliche Einweihung

Die Ehrenamtlichen ließen sich durch derlei Worte nicht abschrecken: 1993 legten sie dank kommunaler Unterstützung den Grundstein für ihr Bürgerprojekt. Zwei Jahre später weihte Königin Margrethe das Grenz- und Wiedervereinigungsmuseum vor den Toren der Weltkulturerbestätte Christiansfeld ein.

Zahlreiche Ausstellungsgegenstände dokumentieren die Grenzlandgeschichte – und stets kommen neue Stücke hinzu. Foto: Ute Levisen

40-köpfiges Team hält Museum am Laufen

Heute erstreckt sich das Museum über 350 Quadratmeter. Die Schulden haben die etwa 40 Ehrenamtlichen des Museums im Laufe der drei Dekaden des Bestehens längst getilgt.

„Das Museum beherbergt heute eine umfassende Sammlung von Artefakten aus der Zeit der Wiedervereinigung – angefangen bei persönlichen Erinnerungsstücken bis hin zu historischen Dokumenten. Jedes Exponat erzählt seine eigene Geschichte und trägt dazu bei, die Geschichte aus dieser Zeit lebendig werden zu lassen“, sagt Kaj Nielsen.

Was das Genforenings- und Grenzmuseum auszeichnet, ist der Umstand, dass es von einer engagierten Gruppe von Freiwilligen betrieben wird. Weder der Vorstand noch die rund 40 Helferinnen und Helfer sind auf einer Gehaltsliste zu finden.

Vor den Fenstern des Gebäudes, das heute das Museum beherbergt, ritt König Christian X. am 10. Juli 1920 über die einstige Grenze. Verschiedene Ausstellungsstücke und Publikationen in Museumsregie dokumentieren die Ereignisse. Foto: Ute Levisen

Passion für Grenzlandgeschichte

„Ihre Leidenschaft und ihr Engagement sind der Motor, der das Museum am Laufen hält“, so Kaj Nielsen. Sie verwalten die vielen Sammlerstücke, die Privatleute dem Museum schenken.

Apropos: Schenken. Zum 30-jährigen Bestehen macht das Museum seinen Gästen Geschenke. Erwachsene erhalten ein kleines Buch, während Kinder mit einem Mal- und Rätselheft bedacht werden, das sich auf die Volksabstimmung bezieht.

„Diese Geschenke sind eine kleine Geste unserer Dankbarkeit an die große Gemeinschaft, die das Museum unterstützt“, sagt der Museumschef.

„Genforenings- und Grænsemuseet“ erfülle einen wichtigen Bildungsauftrag, indem es die Geschichte der Volksabstimmung und dessen kulturelle, aber auch gesamtgesellschaftliche Bedeutung vermittelt.

Dreimal ist das Museum ausgebaut worden, um bedeutsame Ereignisse der Grenzlandgeschichte angemessen präsentieren zu können. Foto: Ute Levisen

Ein Bildungsauftrag für die nächste Generation

In den vergangenen 30 Jahren hat das Museum immer wieder einzigartige Gegenstände von Menschen erhalten, die diese Zeit noch miterlebt haben. Diese Exponate sind inzwischen ein Teil der stetig wachsenden Sammlung.

Laut Kaj G. Nielsen ist die Rolle des kleinen Museums vor den Toren der Herrnhuter-Stadt nicht zu unterschätzen: „Es ist ein lebendiges Zeugnis unserer Geschichte – und ein Ort des Lernens für kommende Generationen.“

Das erklärte Ziel der Ehrenamtlichen ist es, die Geschichte des Grenzlandes der nachfolgenden Generation zu vermitteln (Archivfoto). Foto: Ute Levisen
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