Verteidigung

F-16 bleiben fünf Jahre länger

F-16 bleiben fünf Jahre länger

F-16 bleiben fünf Jahre länger

Ritzau/wt
Kopenhagen/Skrydstrup
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Die F-16-Jets sollen sich noch bis 2027 an Nato-Missionen beteiligen können. Foto: Ute Levisen

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Aufgrund des Krieges in der Ukraine will eine Mehrheit im Folketing die Fighterjets nicht wie geplant ab dem kommenden Jahr verkaufen. Es sei aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar, meint das Verteidigungsministerium.

Die F-16-Fighterjets sollen doch nicht bereits ab diesem Jahr verkauft werden. Darauf hat sich die Regierung mit den Parteien, die die Verteidigungsabsprache unterzeichnet haben, geeinigt.

Es wäre mit „erheblichen operativen und sicherheitspolitischen Risiken“ verbunden, die F-16 zum jetzigen Zeitpunkt zu verkaufen, schreibt das Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung. 

Ab dem kommenden Jahr werden die ersten F-35, die die zum Teil mehr 40 Jahre alten Kampfflugzeuge ersetzen sollen, in Skrydstrup ankommen. Über eine Zeitspanne von drei Jahren sollen sämtliche F-35 geliefert werden und sich die dänische Luftwaffe mit ihren neuen Flugzeugen vertraut machen. Ursprünglich war geplant, dass während dieser Zeitspanne nur vier F-16 für eine Flugabwehr in Bereitschaft gehalten werden sollten.

Überwachung im Baltikum

Verteidigungschef Flemming Lentfer meint jedoch, das sei nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zu unsicher. Er hatte daher vorgeschlagen, dass der Verkauf der 30 noch einsatzfähigen F-16 auf 2027 verschoben wird. Und diesen Vorschlag unterstützt eine breite Mehrheit der Parteien im Folketing jetzt.

„Putins Übergriff auf die Ukraine hat Europa, und die Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sind, verändert. Dänemark übernimmt im Kampf gegen die Bedrohung durch Putin große Verantwortung für Frieden und Sicherheit“, sagt Verteidigungsminister Morten Bødskov (Soz.) laut der Pressemitteilung.

Durch die Verlängerung der Lebensdauer der F-16 kann Dänemark weiterhin an Nato-Missionen teilnehmen. Dabei kann es zum Beispiel um die Überwachung des Luftraumes der drei baltischen Staaten gehen.

„Die Verteidigung des Territoriums der Nato in östliche Richtung ist wichtiger als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt der vergangenen Jahre. Daher verlängern wir die operative Kapazität der F-16, während die neuen F-35-Flugzeuge schrittweise eingeführt werden“, so Bødskov.

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