Gericht

Jugendliche wegen Betrugs an Seniorinnen verurteilt

Jugendliche wegen Betrugs an Seniorinnen verurteilt

Jugendliche wegen Betrugs an Seniorinnen verurteilt

Sonderburg/Sønderborg
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Das Schöffengericht in Sonderburg kannte kein Pardon. Foto: Ute Levisen

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Ein Schöffengericht hat zwei 18-Jährige aus den Kommunen Esbjerg und Hadersleben wegen Betrugs und Hehlerei zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Ihre Opfer waren Seniorinnen aus der Kommune Hadersleben und aus Christiansfeld. Die Anklagevertretung ist mit dem Spruch zufrieden. Die Polizei mahnt: Bei Anruf Vorsicht!

Zwei 18-jährige Männer aus Woyens (Vojens) und Tjæreborg mussten sich wegen umfassenden Betrugs und Hehlerei vor dem Gericht in Sonderburg (Sønderborg) verantworten.

Gesamtschaden: circa 410.000 Kronen

Das Duo hatte Bankkarten ergaunert und damit eingekauft. Der Schaden beläuft sich auf 410.000 Kronen. Die Opfer sind Frauen im Alter von 50 bis 90 Jahren aus Hadersleben und Christiansfeld.

Der Polizei war es gelungen, die Täter im März dieses Jahres in Woyens festzunehmen.

Gericht folgt Antrag der Staatsanwaltschaft

Das Gericht hat die Jugendlichen gemäß der Anklageschrift und der Strafmaßforderung der Staatsanwaltschaft zu einem Jahr Freiheitsentzug bzw. sechs Monaten Haft verurteilt.

Ein verschärfender Umstand war, dass sich das Duo bei seinen Betrügereien als Mitarbeiter von Banken und Behörden ausgegeben hatte. Beide Männer zeigten sich bei dem Prozess nach Angaben der Polizei zumindest in Teilen der Anklage geständig. Einer nahm das Urteil an; der andere erbat sich Bedenkzeit.

Mit Urteilsspruch zufrieden

„Wir sind mit dem Urteil zufrieden. Die beiden haben skrupellos das Vertrauen älterer Mitmenschen in Amtspersonen ausgenutzt“, sagt die leitende Staatsanwältin Jannie Dahl Nøhr in einer Presseerklärung.

Vorsicht bei Videos in sozialen Netzwerken

Eine weitere und erfolgreiche Betrugsmasche hat zurzeit in sozialen Netzwerken Hochkonjunktur. Dort werden Videos von angeblich vermissten oder entführten Menschen veröffentlicht. Um das Video anschauen zu können, wird dazu aufgefordert, persönliche Daten preiszugeben.
Betrügerinnen und Betrüger nutzen auf diese Art ergaunerte Daten unter anderem zum Identitätsdiebstahl.

Das rät die Polizei

  • Es ist Betrug, wenn jemand anruft und darum bittet, Geld zu überweisen. Einfach auflegen!
  • Betroffene sollten im Betrugsfall umgehend ihre Bank, die Polizei unter 114 oder einen Familienangehörigen kontaktieren und um Hilfe bitten.
  • Banken fragen niemals telefonisch nach vertraulichen Informationen.
  • Weder die Bank noch die Polizei kommt zu Betroffenen nach Hause, um Kreditkarten oder andere Wertgegenstände abzuholen. Im Zweifelsfall nicht die Tür öffnen.
  • Betroffene sollten bei einem Anruf immer nach Namen fragen. Mit diesen Informationen können sie ihre Bank anrufen und dort nachfragen.
  • Grundsätzlich sollte man niemandem seine Kreditkarte überlassen bzw. Passwörter und Zugangscodes zur digitalen Signatur MitID oder Pin-Codes verraten.
  • Im Betrugsfall sollten Betroffene sofort ihre Bank anrufen und ihre Karte sperren lassen.
  • Die Polizei rät bei Telefonnummern und E-Mail-Adressen zu gesunder Skepsis. Betrügerinnen und Betrüger sind heutzutage imstande, Webseiten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen dergestalt zu manipulieren, als kämen sie von Behörden, Banken, etc.
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“