Infoveranstaltung

Betrug im Internet: „Hallo Mama, mein Telefon ist kaputt“

Betrug im Internet: „Hallo Mama, mein Telefon ist kaputt“

Betrug im Internet: „Hallo Mama, mein Telefon ist kaputt“

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Beispiel für eine aktuelle Betrugsmasche: Über Messenger oder WhatsApp nimmt eine fremde Person persönlich Kontakt auf und gibt sich als Familienmitglied aus. Foto: Katja Hinz

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Stimme des eigenen Sohnes am Telefon, der anscheinend in Not ist und um Geld bittet: Das ist nur eine von vielen neuen, ausgefeilten Betrugsmaschen. In der Deutschen Bücherei Sonderburg sprach Katja Hinz darüber, wie man sich schützen kann.

„Hallo Mama, ich habe eine neue Nummer“. Ein scheinbar normaler Satz, der in den vergangenen Monaten einigen Müttern teuer zu stehen kam. Wie Betrügerinnen und Betrüger im Internet und über andere Kommunikationskanäle Geld erschwindeln, darüber informierte am Dienstagnachmittag Katja Hinz in der Deutschen Bücherei Sonderburg.

Die Masche, mit Müttern in Kontakt zu treten, um anschließend wegen erdichteter Probleme eine Überweisung zu erschwindeln, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Opfer eines Betrugs zu werden. Doch wie schützt man sich nun vor ausgeklügeltem Schwindel?

Katja Hinz von der Büchereizentrale in Apenrade (Aabenraa) nannte konkrete Beispiele. Hier sind ihre wichtigsten Ratschläge.

Den Durchblick behalten
Betrugsmaschen ändern sich schnell und werden immer dreister und ausgefeilter. Aktuelle Betrügereien fasst die App „Mit digitale selvforsvar“ zusammen.

Phishing erkennen
Über Mails und Mitteilungen in Kommunikationskanälen werden Menschen mit falschen Versprechen und gefälschten Logos in die Falle gelockt. Gewinne werden in Aussicht gestellt, oder man wird aufgefordert, einen Link anzuklicken oder Daten zu übermitteln. Hier gilt: Nicht reagieren!

Eine reiche Erbin bietet per Mail eine lukrative Partnerschaft an: Solche Mails einfach ignorieren und löschen. Foto: Sara Eskildsen

Keine Auskunft geben
Niemals ein Passwort, Kreditkarten- oder Kontonummer per Mail, SMS oder an der Haustür ausliefern. Wenn die Bank oder das Steuerministerium tatsächlich ein Anliegen hat, wird das im MitID-geschützten Raum vorgetragen.

Darüber sprechen
Kommt einem etwas komisch vor, sollte man die Situation mit anderen teilen und mit anderen sprechen. Sind keine Familienmitglieder zu erreichen, stehen auch die Deutsche Büchereien für Nachfragen bereit. Ein guter Tipp: Innerhalb der Familie ein Code-Wort absprechen, das in Notfällen und bei Anfragen genannt wird.

Keine Links in E-Mails anklicken
„Wenn Sie ihr Geld erhalten möchten, klicken Sie bitte hier“ – solchen Einladungen niemals folgen. Links in E-Mails generell nicht anklicken. Internetseiten von Banken oder Institutionen selbstständig im Browser öffnen.

Katja Hinz informierte am Dienstag in der Deutschen Bücherei Sonderburg über Betrug im Internet. Foto: Sara Eskildsen

Keine Eile, sich nicht drängen lassen
Wenn angeblich sofort reagiert werden soll, ist besondere Vorsicht angebracht. Ruhe bewahren: Banken und Institutionen haben immer eine mehrtägige Frist für Anliegen und stehen für Nachfragen bereit.

Nachrichten hinterfragen
Nicht jede Überschrift in den sozialen Medien muss auch wahr sein. Fakten und Bilder checken (beispielsweise hier), Quellen überprüfen.

Vorsicht: KI kann mittlerweile auch Stimmen nachahmen
Die Künstliche Intelligenz (KI) kann aus Beiträgen in sozialen Medien Stimmen kopieren. So kann es sein, dass anscheinend die Stimme des Sohnes am Telefon um Geld bittet. Auch hier gilt: Innerhalb der Familie ein Code-Wort ausmachen und sich nicht drängen lassen.

 

 

Mit Herz-Emoji verziert, kommt diese betrügerische Nachricht daher. Foto: Katja Hinz
Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“