Natur & Umwelt

Küstenschutz im Wettlauf mit der Zeit

Küstenschutz im Wettlauf mit der Zeit

Küstenschutz im Wettlauf mit der Zeit

Hadersleben/Haderslev
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Nichts ging mehr, als die Sturmflut im Oktober die Ostküste erreichte. Hier ist der Kelstruper Strand zu sehen. Foto: Haderslev Kommune

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Die Sturmflut vom Herbst 2023 hat es mit aller Deutlichkeit gezeigt: Der Küstenschutz in den Sommerhausgebieten der Kommune Hadersleben sollte oberste Priorität genießen. Laut dem Vorsitzenden des kommunalen Klimaausschusses, Carsten Leth Schmidt, ist eine der aktuellen Fragen die Höhe des Schutzniveaus – und dabei soll es in Zukunft höher hinausgehen.

„Vores Kyst – unsere Küste“: Das ist der Arbeitstitel des umfassenden Küstensicherungsvorhabens in der Großkommune Hadersleben, an dem seit 2019 gearbeitet wird. Es umfasst die Strände von Kjelstrup (Kelstrup) bis Heisagger Strand (Hejsager).

„Der letzte Sturm hat gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist“, betont der Vorsitzende des kommunalen Klimaausschusses, Carsten Leth Schmidt: „Ein breiter Strand ist der Schlüssel, um der Erosion entgegenzuwirken und unsere Küsten zu schützen.“

Die Kommune hat bei dem großen Küstensicherungsprojekt die Projektleitung inne. Der Klimaauschussvorsitzende Carsten Leth Schmidt von der SP wirkt daran als Politiker mit. Hier ist er mit seiner Ratskollegin Helene Hellesøe Appel von der Einheitsliste zu sehen. Foto: Ute Levisen

Höhe der Schutzmaßnahmen auf dem Prüfstand

Wie hoch aber sollen die Schutzwälle der Zukunft sein? Dies sei, so Leth, eine der aktuellen Kernfragen des Küstenschutzes.

Bislang sei eine Höhe von zweieinhalb Metern ausreichend gewesen, zieht man historische Daten und Klimaprognosen zurate.

„Diese Zahlen kommen laufend auf den Prüfstand, um langfristig Sicherheit vor Überschwemmungen zu gewährleisten“, so der Politiker von der Schleswigschen Partei im Kielwasser der jüngsten Sitzung von „Vores Kyst“.

 

Die Sicherung gefährdeter Ostküstengebiete soll mit natürlichen Maßnahmen erfolgen. Foto: COWI

Wenige Zentimeter machen den großen Unterschied

Ihm zufolge weist das Beratungsunternehmen „COWI“ indes schon jetzt darauf hin, dass in Zukunft eine Erhöhung auf 2,75 Meter erforderlich sein könnte, um die Küstenregion vor Ereignissen zu schützen, die im Durchschnitt einmal in 100 Jahren auftreten.

Dass wenige Zentimeter darüber entscheiden, ob Gebiete überschwemmt werden oder nicht, das haben die vergangenen Sturmfluten gezeigt.

Vom Projekt umfasst ist auch der Hejsager Strand. Foto: Carsten Leth Schmidt

Änderung der Bauvorschriften an der Küste

Längerfristig dürfte sich auch das Erscheinungsbild von Sommerhausgebieten entlang der Ostküste ändern, da die Kommune in Erwägung zieht, die Bauhöhe anzupassen. So will sie gewährleisten, dass die Konstruktion von Neubauten widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen ist.

Wer soll was bezahlen?

Im Zuge der Haushaltsverhandlungen Ende des Jahres 2019 beschloss der Kommunalrat, die Entwicklung des Küstenschutzprojekts temporär zu finanzieren. Nach Fertigstellung ist vorgesehen, die anfallenden Kosten unter jenen Grundbesitzerinnen und -besitzern aufzuteilen, die von den Maßnahmen des Küstenschutzes profitieren.

Die Frage der Kostenverteilung sowie die Höhe künftiger Schutzmaßnahmen werden auch Schwerpunkte der Februarsitzung von „Vores Kyst“ sein.

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