Unterricht per Livestream

10. Ausgabe von „Jesus auf dem Schloss“ vor neuer Kulisse

10. Ausgabe von „Jesus auf dem Schloss“ vor neuer Kulisse

10. Ausgabe von „Jesus auf dem Schloss“ vor neuer Kulisse

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Livestream aus dem Dom in die Klassenzimmer Foto: Karin Riggelsen

Das zehnjährige Bestehen des beliebten Rollenspiels auf dem Grammer Schloss wurde ohne Schüler gefeiert. Das Rollenspiel rückte coronabedingt in den Dom. Die Schüler verfolgten die Veranstaltung per Livestream von den Klassenzimmern aus.

Das zehnjährige Bestehen der beliebten Veranstaltung „Jesus auf dem Schloss“ (dänisch: Jesus på Slottet) konnte am Mittwoch nicht in gewohntem Rahmen auf dem Grammer Schloss gefeiert werden. Aufgrund der Coronarestriktionen rückten die Akteure in den Haderslebener Dom. Statt das Rollenspiel zusammen mit rund 500 Drittklässlern durchzuführen, traten die mitwirkenden Pastoren vor die Kamera. Das Rollenspiel wurde im Livestream an die 20 teilnehmenden Schulen gesendet.

Pastoren machten die Geschichte lebendig

Pastorin Pia Haaning Lorenzen erläuterte, dass das Rollenspiel von der Zusammenarbeitsplattform „Haderslev Skole Kirke Samarbejde“ (deutsch: Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirche) für Drittklässler der Haderslebener Propstei angeboten wird.

„Wir pflegen rund 500 Kinder im Schloss zu versammeln. Diesmal nehmen etwa 350 Schüler teil“, so die Pastorin und Projektverantwortliche. Sie freut sich darüber, dass ihre Kollegen die Veranstaltung unterstützen. Etwa 15 Pastoren, die verschiedene Rollen verkörperten, traten vor die Kamera.

Große Palmenblätter schmückten den Dom Foto: Karin Riggelsen

Pastorin führte die Schüler durch den Dom

Pia Haaning Lorenzen schlüpfte in die Rolle der Conférencière. Sie nahm die Kinder mit auf dem Rundgang durch die biblische Geschichte aus dem Neuen Testament. Im Mittelpunkt des Geschehens stand Johannes Engholm Gjesing, Pastor in Gramm/Gram und Fohl/Fole. Gjesing stellte Jesus dar. Jungfrau Maria, die Jünger und Zöllner Zachäus gehörten dem Kreis der biblischen Personen an den sechs Stationen an. Die Schüler erlebten unter anderem den Einzug Jesu in Jerusalem und das Gastmahl bei Zachäus.

Livestream und Kontakt auf Umwegen

Bei dem spannenden Rundgang konnten die Drittklässler das Neue Testament und seine Figuren auf eine Art und Weise erleben, da die Veranstaltung den Unterricht in der Schule ergänzte. Die Schüler haben sich in den Schulen auf die Geschichten vorbereitet. Die Akteure konnten zwar nicht direkt mit den Jugendlichen in Kontakt treten, kommuniziert wurde trotzdem. Denn die Fragen, die die Schüler vorab formuliert hatten, stellte Pia Haaning Lorenzen den Mitwirkenden. „Ich wurde unter anderem gefragt, was Amen bedeutet“, lacht Johannes Gjesing.

Pastor Johannes Gjesing (l.) stellte Jesus dar. Foto: Karin Riggelsen

Hoffen auf ein Wiedersehen in Gramm

Obwohl die Premiere gut über die Bühne lief, hoffen die Akteure, dass das Rollenspiel 2021 auf das Schloss zurückkehrt. „Wir haben die Kinder vermisst. Man redet vor sich hin. Aber es ist besser, als wenn wir die Veranstaltung hätten absagen müssen“, so Gjesing.

Gemeindepastor ergriff Initiative

Johannes Gjesing ist seit 13 Jahren Pastor in Gramm. Er war einer der Mitinitiatoren des Rollenspiels. Die Vorsitzende des Gemeinderates in Gramm, Ruth Brandenhoff Hansen, freut sich darüber, dass eine „Notlösung“ auf die Beine gestellt werden konnte.

 „In den Vorjahren waren immer viele ehrenamtliche Helfer eingebunden. Das war heute nicht notwendig. Während wir auf dem Schloss beim Rundgang viele Stationen anlaufen und ein weitläufiges Gelände nutzen, ist es hier im Dom alles viel kompakter. Und dann fehlen uns die Schüler. Die praktischen Arbeiten schaffen mein Mann und ich ganz alleine“, lacht Ruth Brandenhoff Hansen.

Das Ehepaar half unter anderem mit der Verpflegung für die Akteure, den Kostümen und der Ausschmückung. Die Vasen der Kirchenbänke waren mit großen Palmblättern geschmückt, um den Drittklässler ein authentisches Erlebnis zu vermitteln.        

Ruth Brandenhoff Hansen und Markus Hansen hielten eine „Jubiläums-Torte" für die Darsteller bereit. Foto: Karin Riggelsen
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