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Herbstferienwoche fast so nass wie sonst ein ganzer Monat

Herbstferienwoche fast so nass wie sonst ein ganzer Monat

Herbstferienwoche fast so nass wie sonst ein ganzer Monat

Hadersleben/Haderslev
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Die Herbstferien fielen in der Domstadt in diesem Jahr besonders nass aus. Foto: Viggo Hjort Kohberg

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Die Herbstferien scheinen in Hadersleben in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser zu fallen. Der Schein trügt nicht – wie Hobby-Meteorologe Kurt Koch bestätigt. Fotograf Viggo Hjort Kohberg hat sich davon jedoch nicht abschrecken lassen und mit seiner Kamera dennoch das eine oder andere Herbstmotiv abgelichtet.

Es ist Tatsache, dass in den vergangenen sieben Tagen sehr viel Regen gefallen ist, bestätigt Hobby-Meteorologe Kurt Koch aus Hadersleben auf Nachfrage des „Nordschleswigers“. „Das ist ungewöhnlich“, meint Koch, der seit den 60er Jahren die Wetterdaten seiner Heimatstadt erfasst.

Hobby-Fotograf Viggo Hjort Kohberg aus Süderwilstrup (Sønder Vilstrup) hat sich vom Regen nicht abschrecken lassen und in der Domstadtkommune die Schönheit des Herbstes mit der Kamera eingefangen. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Sage und schreibe 48 Millimeter betrug die Niederschlagsmenge am Mittwoch, 20. Oktober, nach den Messungen des Hobby-Meteorologen. Auch Dienstag und Donnerstag konnte Koch der Domstadt eine Niederschlagsmenge von 10 beziehungsweise 13 Millimetern bescheinigen. Der Freitag schaffte es jedoch bereits am frühen Nachmittag, diese Werte zu toppen: 19 Millimeter maß Koch am letzten Ferientag noch vor 14 Uhr.

Von ein bisschen Niederschlag lassen sich die Kühe beim Grasen nicht aus der Ruhe bringen. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Damit ist in den Herbstferien in diesem Jahr fast so viel Niederschlag gefallen wie normalerweise im gesamten Oktober. Laut Kurt Koch liegt der Normalniederschlagswert für Hadersleben im zehnten Monat des Jahres bei 106 Millimetern. Allein in den Herbstferien 2021 (vom 16. bis einschließlich 22. Oktober) seien in der Domstadt jedoch 101 Millimeter Niederschlag gefallen.

Ein Turn über den Haderslebener Damm mit dem elektrisch betriebenen Boot „Dorothea“ ist auch bei weniger optimalem Ausflugswetter beliebt. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Auch im Jahr 2019 prasselten Anfang Oktober ungewöhnlich viele Regentropfen auf die Domstadt nieder. Eine Gesamtniederschlagsmenge von 130 Millimetern notierte Koch sich damals für den Zeitraum vom 8. bis zum 14. Oktober. Der Hobby-Meteorologe sieht darin eine allgemeine Tendenz: „Der Trend mit höheren Niederschlägen innerhalb kurzer Zeiträume steigt.“

In Süderwilstrup ließ sich die Sonne bereits am Donnerstagvormittag das eine oder andere Mal blicken. In den kommenden Tagen dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner der Domstadtkommune auf weitere Sonnenstunden hoffen. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Für den Moment gibt es allerdings Hoffnung: Zumindest für die kommenden vier Tage hat das Dänische Meteorologische Institut Sonnenschein und keinen bis wenig Niederschlag vorausgesagt.

So wertet der Hobby-Meteorologe das Wetter aus

Kurt Koch nimmt seit 1969 das Wetter in der Domstadt Hadersleben unter die Lupe. Seine Messdaten beziehen sich ausschließlich auf das Wetter im Stadtgebiet von Hadersleben.

Im Unterschied zum Dänischen Meteorologischen Institut (DMI), das jeweils die vergangenen 30 Jahre zugrunde legt, um Durchschnittswerte zu ermitteln, geht Kurt Koch aktuell nach einer anderen Methode vor.
In seinem ersten Messzeitraum hat der Hobby-Meteorologe die Daten für die Periode 1969-1999 ermittelt und folgte damit dem DMI-Prinzip. Die Daten seiner jüngsten Wetterberichte beziehen sich indes auf den Zeitraum 1990-2020 und somit auf die auf dieser Grundlage ermittelten Durchschnittswerte seiner aktuellen Wetterstatistik.

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