Nachruf

Karin Kley: Aktiv bis zur letzten Stunde

Karin Kley: Aktiv bis zur letzten Stunde

Karin Kley: Aktiv bis zur letzten Stunde

Oberleerte/Over Lerte
Zuletzt aktualisiert um:
Die Beisetzungsfeier findet am Glockenmuseum in Oberleerte statt, für das sich Karin Kley und ihr Mann Günther viele Jahre ehrenamtlich engagiert haben. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Karin Helga Christa Kley ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben. Mit ihr verlieren die deutsche Gemeinschaft Mölby und die deutsche Minderheit in Nordschleswig ein engagiertes, künstlerisch veranlagtes Mitglied.

Mit ihrem grünen Daumen, ihrem handwerklichen Geschick und ihrem Gespür für Kunst war Karin Kley ein nie versiegender Quell der Inspiration für ihre Mitmenschen.
Karin Kley hat sich trotz nachlassender Gesundheit nie unterkriegen lassen: Bis zur letzten Stunde war sie aktiv, kümmerte sich um ihre Familie und ihren großen, viel bewunderten Garten. Am vergangenen Montag verstarb das engagierte Mitglied der deutschen Minderheit im Alter von 78 Jahren nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus.

Fantasievolle Workshops

Karin Helga Christa Kley war eine Frau mit vielen Talenten und Begabungen – und sie ließ andere daran teilhaben. Ihre handwerklichen Workshops zum Filzen, Dekorieren, Weidenflechten und Basteln waren ebenso beliebt wie fantasievoll gestaltet. Stets probierte sie neue Basteltechniken mit immer wieder neuen Materialien aus. Ihre Führungen durch den eigenen Garten waren ein Publikumsmagnet.
 

Karin Kley inspirierte mit ihrem handwerklichen Geschick viele Mitmenschen. Foto: Privatfoto

Gemeinsam durch dick und dünn

In Paderborn erblickte Karin Kley im Jahre 1943 das Licht der Welt – im selben Jahr, in dem ihr Vater im Krieg gefallen ist.
Nach der erneuten Heirat ihrer Mutter, die als Krankenpflegerin tätig war, mit dem Tonderner Schlachtermeister Hans Werner Dirksen, verschlug es die kleine Familie schließlich nach Nordschleswig. In Hadersleben lernte die junge Karin im Alter von 14 Jahren ihren künftigen Mann Günther Kley kennen und lieben.
„Beide hatten seither das Leben gemeinsam gemeistert“, sagt ihr Sohn Christian rückblickend.


1964 stellte sich erstmals Nachwuchs ein, als Johannes geboren wurde – zehn Jahre später erblickte Christian das Licht der Welt. Kurz zuvor, 1973, erwarb das Paar einen Hof in Oberleerte (Over Lerte) bei Sommerstedt (Sommersted).
Günther Kley war Pilot und hatte ein eigenes Flugunternehmen. Karin Kley ging ihm in dem Familienbetrieb zur Hand und arbeitete darüber hinaus als Postbotin.

Künstlerische Entfaltung auf dem Familienhof

Auf dem Familienhof konnte Karin Kley ihre künstlerische Veranlagung entfalten: Sie malte, wobei sie vor allem die Themen „Wasser“ und „Nordsee“ sowie die Farbe Blau in ihren Werken in den unterschiedlichsten Motiven verewigte.
Einen neuen Verwendungszweck fand sie für Erdäpfel – Steine, die die Bauern bei der Aussaat von ihren Feldern „ernteten“. Daraus schuf Karin Kley in ihrem schönen Garten kleine Deiche und Mauern: ein Hobby, das sie bis zu ihrem 60. Lebensjahr pflegte. Den großen Küchengarten aber bewirtschaftete sie bis zum Ende ihres Lebens. Immer wieder lud sie ihre Mitmenschen zu Gartenbegehungen ein.
Sie war ein treues, engagiertes Mitglied in den deutschen Vereinen. Viele Jahre war Karin Kley Vorsitzende des Hauses Quickborn und aktiv im Sozialdienst sowie im Seniorenclub Mölby (Mølby) und in der deutschen Gemeinschaft in Mölby.

Beisetzungsfeier am Glockenmuseum

Am Mittwoch, 25. August, wird Karin Kley vom Glockenmuseum in Oberleerte aus zur letzten Ruhe gebettet. Die Beisetzungsfeier am Glockenmuseum war der letzte Wille der Verstorbenen. Dort war ihr Mann Günther viele Jahre lang Kustode, und Karin Kley engagierte sich ebenfalls ehrenamtlich in dem kleinen Museum.

Um Karin Kley trauern ihre Söhne Johannes und Christian sowie die Enkelkinder Thomas, Simon, Victoria und Arthur.
Die Hinterbliebenen bitten darum, statt Blumen die dänische Krebshilfe „Kræftens Bekæmpelse“ mit einer Spende zu unterstützen.

Mehr lesen