Förde

„Mutig“: Landwirtschaft wünscht höhere Wasserqualität

„Mutig“: Landwirtschaft wünscht höhere Wasserqualität

„Mutig“: Landwirtschaft wünscht höhere Wasserqualität

Hadersleben/Haderslev
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Quer durch die politische Bank gingen Politiker öffentlichkeitswirksam in die Förde, um auf den Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. Foto: Ute Levisen

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Auf Initiative von „Sønderjysk Landboforening“ werden Landwirtschaft, die Kommune Hadersleben und ihre Versorgungsgesellschaft Provas an einem Strang ziehen, um herauszufinden, wie sich die Wasserqualität der Förde verbessern lässt. „Damit kommt endlich Butter bei die Fische!“, freut sich Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei.

Auf Initiative des Landwirtschaftsvereins „Sønderjysk Landboforening“ (SLF) mit Sitz in Woyens (Vojens) arbeiten die Kommune Hadersleben, ihre Versorgungsgesellschaft Provas und SLF in den kommenden Wochen an einer gemeinsamen Analyse.

Gemeinsame Ursachenforschung

Die soeben ins Leben gerufene Kooperation läuft darauf hinaus, den Ursachen der miserablen Wasserqualität in der Haderslebener Förde auf den Grund zu gehen.
Zum einen sollen die Ursachen analysiert – zum anderen soll eine gemeinsame Datengrundlage geschaffen werden. Diese wiederum wird dazu dienen, zeitnah einen priorisierten Maßnahmenkatalog zu erarbeiten – mit dem Ziel, die Wasserqualität zu erhöhen und dort zu investieren, wo sich für die Umwelt das Beste und dies möglichst kostengünstig herausholen lässt.

Seit Jahren bereits steht die Qualität des Wassers in Förde und Damm auf der politischen Tagesordnung. Foto: Ute Levisen

Strenge Umweltauflagen

Für Søren Laustsen, SLF-Vorstandsmitglied, bietet sich eine Zusammenarbeit mit der Kommune an: „Wir stehen ohnehin in engem Kontakt mit der Kommunalverwaltung, beispielsweise bei der Umsetzung staatlicher Wasserpläne. Es liegt daher auf der Hand, gemeinsam mehr Fakten und Wissen zu erarbeiten, wenn es um die Wasserqualität der Förde geht.“

Laut Laustsen herrscht unter Landwirten oftmals Frustration mit Blick auf die Umsetzung strenger Umweltauflagen. Nicht zuletzt aus diesem Grund würde die Landwirtschaft ihrerseits gern zu einer besseren Umwelt beitragen.

Mutig findet Provas-Direktor Esge Homilius den Vorstoß aus Woyens. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, wie er sagt. Foto: Ute Levisen

Teil der Lösung

Carsten Leth Schmidt, Kommunalratsabgeordneter für die Schleswigsche Partei (SP), Öko-Landwirt und seit Jahren Vorkämpfer für eine Verbesserung der Wasserqualität von Förde und Damm, ist begeistert angesichts dieser eher ungewöhnlichen Kooperation: „Seitens der Landwirtschaft sind wir bisher mit Goodwill nicht gerade verwöhnt worden. Umso erfreulicher ist es, dass die Landwirtschaft zu der Erkenntnis gekommen ist, dass sie Teil der Lösung sein muss.“

Leth und Politiker von Venstre und Sozialdemokratie waren vor einigen Jahren bei eisigen Temperaturen in der Förde sogar „ins Wasser“ gegangen, um auf den dringend notwendigen Handlungsbedarf aufmerksam zu machen.

„Ganz schön mutig“

Als ausgesprochen mutig bezeichnet Provas-Direktor Esge Homilius den Vorstoß aus Woyens: „Damit wird es uns ermöglicht, auch langfristig gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten.“
Ende März laufen die ersten gemeinsamen Untersuchungen an, die einen Monat später abgeschlossen werden.

Gemeinsam an einem Strang

Im Anschluss an die Analyse erarbeitet die private Beratungsfirma SEGES einen Bericht, der vier Schwerpunkte umfasst:

  • Wasseraustausch in der Förde
  • Entwicklung des Förde-Milieus über einen Zeitraum von 30 Jahren
  • Zufuhr von Nährstoffen aus dem Umland in den vergangenen 30 Jahren
  • Finanzielle Konsequenzen für die Landwirtschaft mit Blick auf künftige Maßnahmen

    Der Bericht wird das Fundament der künftigen Arbeit an einer Verbesserung der Wasserqualität sein.
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