Bürgernähe

Probleme im Dialog mit Bürgern

Probleme im Dialog mit Bürgern

Probleme im Dialog mit Bürgern

Hadersleben/Haderslev
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In der Verwaltung der Kommune gibt es Nachbesserungsbedarf. Foto: Ute Levisen

Bürgerberaterin Lise Uldal Kræmmergaard legt in ihrem Bericht den Finger in die Wunde und sagt, wo die Kommune Nachholbedarf hat. Auch im jüngsten Bericht wird deutlich, dass Mankos seit Jahren bestehen.

Der Jahresbericht der Bürgerberaterin Lise Uldal Kræmmergaard sorgte auf der jüngsten Stadtratssitzung für ungeteilte politische Begeisterung.In ihrem Bericht legt die studierte Sozialberaterin den Finger in die Wunde und formuliert diplomatisch, aber dennoch deutlich,   wo die Kommune  Nachholbedarf hat.  Auch in dem jüngsten Bericht wird offenbar, dass Mankos, die seit Jahren bestehen, in der Zwischenzeit nicht behoben worden sind. Den Großteil der 310 Hinwendungen von Juli 2017 bis Juli 2018, ca. ein Drittel, machen Klagen aus. Viele Bürger sind mit der  Bürokratensprache in der Kommunikation mit ihrer Kommune schlicht überfordert,  verstehen nicht die für sie relevanten Botschaften darin und deren Konsequenzen. Die Bürgerberaterin regt daher an, bewusst an einer verständlichen Sprache im Dialog mit dem Bürger zu arbeiten.

Lise Uldal Kræmmergaard schlägt zudem vor, die finanzielle Beratung von Bürgern, die nicht zur Zielgruppe der bestehenden Beratung  durch die Kommune gehören, zu stärken. Sie habe einige Hinwendungen  erhalten, zumeist von Rentnern oder Frührentnern. Mit einem Beratungsangebot für diese Gruppen, so die Bürgerberaterin, könne die Kommune ihren Teil dazu beitragen, dass aus finanziellen Problemen keine sozialen entstehen.

Eine weitere Herausforderung ist laut Bürgerberaterin die  Informationspflicht seitens der Kommune mit Blick auf Klagemöglichkeiten gegen eine Entscheidung. Der Nordschleswiger hat vor Jahren anhand konkreter Beispiele darüber berichtet, dass die Kommune dieser in längst nicht allen Fällen nachgekommen ist. Das Problem besteht laut Bericht offenbar weiterhin: Die Rechtssicherheit sei in Gefahr, wenn  Bürger  mündliche Absagen auf Anträge erhielten, ohne über  Klage-Optionen informiert worden zu sein.

Auch der  Bericht des Vorjahres hatte auf diese Problematik aufmerksam gemacht, woraufhin der  gesamten Verwaltung  Jura-Kurse u. a. bezüglich  Klageanleitung angeboten worden sind – ein Angebot, das die technische sowie die Schulverwaltung annahmen – der Arbeitsmarkt-, Erwachsenen- und Gesundheitsbereich indes nicht. Dort habe man, wie es heißt, auf Leitungsebene diesen Einsatzbereich zum Schwerpunkt erklärt. Gereicht hat das offensichtlich nicht: Die meisten Klagen kommen aus eben diesen Bereichen.
Ute Levisen

 

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