Bürgertreffen
Stadtnah, romantisch, wild: So könnte der Dammpark künftig aussehen
Stadtnah, romantisch, wild: So könnte der Dammpark künftig aussehen
Stadtnah, romantisch, wild: So könnte der Dammpark aussehen
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Die ersten Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger zum Vorschlag für den Dammpark-Masterplan fielen beim Bürgertreffen im Rathaus am vergangenen Donnerstag überwiegend positiv aus. Ein Thema erhitzte jedoch die Gemüter.
Beim ersten physischen Bürgertreffen seit anderthalb Jahren war viel los: Etwa 75 Bürgerinnen und Bürger wohnten am Donnerstagabend der Veranstaltung im neuen Rathaus am Hafen bei, um sich über die Zukunft des Dammparks zu informieren.
Rege Beteiligung
Dass das Interesse am Dammpark groß sei, habe er bereits nach der ersten Umfrage, an der sich etwa 2.300 Leute beteiligt hatten, gemerkt, meinte Henrik Ulsfort. Der Architekt präsentierte am Donnerstag zusammen mit seiner Kollegin, Landschaftsarchitektin Sofie Worning, die Vision für den Dammpark, die das Team des Architekturbüros „Skala Arkitekter“ im Auftrag der Kommune in den vergangenen Monaten ausgearbeitet hat.
Man wolle das Potenzial des Parks mit seiner einzigartigen Lage zwischen Stadt und Natur voll ausschöpfen, erklärten die beiden Architekten. „Ganz buchstäblich gesprochen haben wir den Park als Ganzes vor Augen. Unsere Skizzen umfassen daher sowohl den Naturreichtum als auch die enge Verbindung zur Stadt“, sagte Ulsfort.
Drei Strategien für den Dammpark
Konkret sieht der Vorschlag der Architekten vor, den Dammpark in drei Bereiche einzuteilen: Ein stadtnaher Parks mit Ausgangspunkt am Wittenbergplatz vor dem Kulturhaus Bispen soll den Dammpark besser an die Haderslebener Innenstadt anbinden. Dort wäre beispielsweise auch Platz für einen Kiosk-Pavillon, sollte man sich dazu entscheiden, die Fläche, auf dem der Dammkiosk derzeit steht, anderweitig zu bebauen, erklärte der Architekt.
Ein Großteil des Parks solle jedoch weiterhin ein klassisch-romantischer Garten bleiben, der Platz für größere Veranstaltungen wie „Stafet for Livet“ biete, betonte Sofie Worning. Ganz im Sinne des klassisch-romantischen Stils wolle man aber noch mehr Raum für Geselligkeiten schaffen, beispielsweise mit einem in seine natürliche Umgebung eingelassenen Amphitheater unterhalb des Klosterfriedhofs.
Bessere Vernetzung
Im äußeren Teil des Dammparks auf der anderen Seite der Umgehungsstraße soll sich die Natur hingegen regenerieren und entfalten können, meinte Landschaftsarchitektin Sofie Worning. „Es geht darum, mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten“, ergänzte ihr Kollege.
Mit der Renaturierung der kleinen Halbinsel gehe allerdings auch eine bessere Anbindung an den restlichen Teil des Dammparks einher. Wie die Landschaftsarchitektin auf Nachfrage eines Bürgers erklärte, plane man am nördlichen Ende der Halbinsel eine Unterführung für Fußgänger. Überhaupt sei ein gut vernetztes Pfad- und Wegesystem Teil der Vision für den Dammpark, so Worning.
Parkplatz-Debatte
Bei den meisten anwesenden Bürgerinnen und Bürgern stieß der Vorschlag der Architekten auf positive Resonanz. Nur an einem Thema schieden sich die Geister: Parkplätze.
Schon jetzt gebe es nicht ausreichend Parkplätze. Sollten die Parkhäfen vor dem Kulturhaus Bispen tatsächlich einem stadtnahen Erlebnisplatz weichen und noch dazu ein Restaurant im Dammpark errichtet werden, herrsche erst recht Parkplatzmangel, lautete unter anderem die Kritik von Gunnar Asmussen, die eine angeregte Diskussion über die Parkplatzsituation in der Domstadt anstieß.
Architekt Mikkel Martinusen vom Haderslebener Architekturbüro „Tegnestuen Mejeriet“ war in dieser Angelegenheit anderer Ansicht: „Das ist ein guter Vorschlag. Die Autos müssen weg. Mit dem Wittenbergplatz als Stadtplatz schaffen wir eine gute Verbindung vom Damm über den Jungfernstieg zum Hafen“, lobte er.
Entscheidung noch offen
Bürgermeister H. P. Geil bereitete der Parkplatz-Debatte schließlich ein Ende, indem er betonte, dass es sich bei dem Plan der Architekten um einen Vorschlag handle, über den noch nicht entschieden wurde. „Sollten wir grünes Licht für den Bau eines Restaurants geben, werden wir die Parkplatzsituation selbstverständlich bedenken“, versprach Geil.
Bevor es jedoch in Sachen Dammpark zu einer Entscheidung kommt, sind noch einmal die Bürgerinnen und Bürger gefragt: Seit Freitag können sie in einer Umfrage ihre Meinung zum vorgeschlagenen Masterplan für den Dammpark kundtun.