Minderheitengeschichte

Museum im TV: „Wir zeigen auch die düstere Seite”

Museum im TV: „Wir zeigen auch die düstere Seite”

Museum im TV: „Wir zeigen auch die düstere Seite”

Sonderburg/Sønderborg
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Hauke Grella im Gespräch mit Pernille Villadsen. Foto: Screenshot/SLTV

Warum hängt im Deutschen Museum in Sonderburg ein Hitlerbild an der Wand? In einem Beitrag über das Wirken der deutschen Minderheit in Nordschleswig hat sich das Sønderborg Lokal-TV die Einrichtung am Rønhaveplads einmal genauer angeschaut. Und im Schulmuseum das Gespräch mit Museumsleiter Hauke Grella gesucht.

Was macht die deutsche Minderheit in Nordschleswig eigentlich aus? Dieser Frage will der lokale TV-Sender Sønderborg Lokal-TV in mehreren Sendungen auf den Grund gehen. In einem ersten Beitrag besuchte der Sender kürzlich das Sonderburger Museum. Rund 25 Minuten spricht die angehende Historikerin und Mitarbeiterin des Senders, Pernille Villadsen, darin mit Museumsleiter Hauke Grella.

Hauke Grella erklärt der angehenden Historikerin Pernille Villadsen das Schulmuseum. Foto: Screenshot/SLTV

Warum und wann ist das Museum entstanden? Wie hat es sich im Laufe der Jahre verändert, und wie plant das Museum seine Zukunft? Im Interview gehen Grella und Villadsen in die Tiefe – und sparen auch den nach Grellas Aussagen „dunklen Fleck” in der Geschichte der Minderheit nicht aus: die Nazi-Zeit.

Rassenlehre im Klassenzimmer

Anlass ist die Frage der Historikerin, warum im Raum des Schulmuseums ein Hitlerbild hängt – und ein Plakat mit den „Rassen dieser Erde”. „Auch das gehört zu unserer Geschichte”, erklärt Hauke Grella.

Man wolle abbilden, wie es damals in den 1940ern in den Klassenräumen ausgesehen habe. Ein Hitlerbild habe damals dazugehört, und daher zeige man bewusst auch die düstere Seite, die es in der Minderheit im Zweiten Weltkrieg gegeben habe. „Es hilft nichts, davor die Augen zu verschließen”, so Grella.
 

Wie der Vorsitzende des Senders, Knud Sveistrup, verspricht, wird das nicht der letzte Beitrag über das Wirken der Minderheit gewesen sein.

Ab Mitte 2019 und mit Blick auf 2020 plane man eine Reihe von Beiträgen, die sich mit bestimmten Themen der deutschen, aber auch der dänischen Minderheit im Grenzland auseinandersetzt.

„Es ist wichtig, das Wirken der Minderheiten abzubilden – aber es ist eben auch sehr interessanter TV-Stoff”, so Sveistrup.

Der höchst interessante und auch für Kenner der Minderheit informative und sehenswerte Beitrag ist auf der Internetseite des Lokalsenders zu finden.

http://sltv.dk

 

Zukunftsorientiert: Auch der geplante Umbau des Deutschen Museums war Gesprächsthema. Foto: Screenshot/SLTV
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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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