Kultur

Künstlern bei der Arbeit zuschauen

Künstlern bei der Arbeit zuschauen

Künstlern bei der Arbeit zuschauen

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
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Jytte Larsen gibt Interessierten Einblicke in ihre Arbeitsweise. Foto: RN

Im KunstPunkt stellen Kreative aus, die ihr Atelier im gegenüberliegenden KunstVærket haben. Ende der Ausstellung ist am 26. Juli.

Im „KunstPunkt“ kann der Besucher derzeit auf Tuchfühlung mit Ausstellern gehen. Es sind Künstler, die im gegenüberliegenden Haus „KunstVærket“ am Louise Augustas Plads ihre Ateliers  haben. Der Gast kann bei einigen  sogar den Schaffensprozess verfolgen. Else und Mette Frøsig haben  Papierskulpturen   hergestellt, Ida Nielsen hat Weiden geflochten. Die Keramikerinnen   Lilian Meier und  Jytte Larsen zeigen, was sie aus einem Klumpen Ton zaubern können.

Wer Lust hat, kann es auch ausprobieren. Das tat   Erik Pedersen, selbst  Maler und Aussteller, der in Asserballe seine „Galleri 61“ hat. „Gemälde in neuen Formen“ nennt er seine Arbeiten. „Wenn du Lehrer bist, dann malst du nicht nur Blumen. Ich gebe Kurse, an denen meistens Frauen teilnehmen.   Das ist äußerst befruchtend, wenn wir uns näher kennengelernt haben. Ich lerne von ihnen, sie von mir“, erzählt  der Künstler. Sein bevorzugtes Motiv sind  Landschaften, in denen er weibliche Silhouetten  unterbringt. Die Frauenfiguren sind allesamt einarmig: „Das ist eine Art Logo. So kann der Blick auch auf Details gelenkt werden. Meine Frauen sind anders.   Bei ihnen siehst  du Brüste und Po gleichzeitig, was ja eigentlich nicht möglich ist“,  sagt er zu einem seiner   Kennzeichen.

Aus dem Klumpen Ton formt er jedoch keine  Frauenfigur. Das ist eher ein Merkmal von Jytte Larsen, Höruphaff,  die ihre Arbeiten meistens mit einer hellgrau-schwarzen Lasur überzieht.  Die 71-Jährige   hat jahrelang mit Pinsel und Farbe gearbeitet, ehe sie sich auf Keramik  spezialisiert hat. „Ton ist ein herrliches Material. Er ist weich und formbar wie ein Baby, aber zerbrechlich und verletzlich wie Ältere“, begründet sie ihre Passion, die einen kleinen Nachteil hat: „Misslingt  dir beim Malen etwas, malst du einfach drüber.  Misslingt das Brennen, musst du neu anfangen.“

Jytte Larsen stellt  aus Ton her, was ihr gerade einfällt bzw. gefällt. Das können   Frauen- wie Tierfiguren   und Gebrauchsgegenstände sein. „Ich will  mich nicht so festlegen“, sagt sie.  Die Ausstellung geht am Donnerstag zu Ende. Heute und morgen kann Lilian Meier 11 bis 17 Uhr bei ihrer Arbeit zugeschaut werden.   Lässt es das Wetter zu, werden sie und Jytte Larsen ihre Werke   im Hof brennen (Raku-Technik). Am Sonntag wird  Ingrid Duus ihre Pinsel auf die Leinwand setzen.

An allen Werktagen ist Lilian Meier von 13 bis 17 Uhr im KunstPunkt. Am Montag arbeitet    zudem Inge Hingst mit Collagen, am Dienstag und Mittwoch zeichnet Hanne Jacobsen.

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