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Norburger Kino träumt von Erweiterung: So sehen die Ideen aus

Norburger Kino träumt von Erweiterung: So sehen die Ideen aus

Norburger Kino träumt von Erweiterung: Das sind die Ideen

Norburg/Nordborg
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Lars Finsen und Solveig V. Olsen gehören zum Team der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kino. Foto: Sara Eskildsen

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78 Plätze hat das Kino in Norburg. Dass Kinogäste an der Holmgade Popcorn kaufen und im Saal Platz nehmen können, ist allein dem Einsatz der Ehrenamtlichen geschuldet. Die träumen nun von einer Erweiterung des Kinos und verraten erste Details der Idee.

Seit knapp 100 Jahren gibt es an der Holmgade in Norburg ein ehrenamtlich betriebenes Kino. Mit Popcornmaschine, Kinosaal und allem Drum und Dran. Doch das Foyer ist so klein, dass die Gäste oft draußen vor dem Gebäude Schlange stehen müssen, wenn sie ins Kino wollen.

Der Verein hinter dem Kino, „Forening til Drift af Nordborg Bio“, hat nun Pläne geschmiedet, wie das Lichtspielhaus umgebaut und erweitert werden könnte.

Das alte Hotel nebenan wird abgerissen

Es geht dabei um das Grundstück neben dem Kino, auf dem früher das Hotel Harmonien betrieben wurde. Die Kommune Sonderburg hat das längst verfallene Gebäude gekauft und ist dabei, es abzureißen.

Diese Skizze hat der Verein anfertigen lassen. Vorstandsmitglied unterstreicht: „Es handelt sich dabei lediglich um eine erste Idee. Man kann von einem Luftschloss sprechen. Wie und ob das am Ende umgesetzt werden kann, müssen wir sehen.“ Foto: Nordborg Bio/ZENI arkitekter a/s
Das Foyer des Kinos ist klein. Der Verein hofft, dass die Zukunft ein neues, angebautes Foyer mit sich bringt. Foto: Sara Eskildsen

In Zusammenarbeit mit dem Kinoverein „Forening til Drift af Nordborg Bio“ wollen Kommune und Verein nun Pläne ausarbeiten, wie das Kino erweitert werden kann.

Die Träume sind ebenso groß wie die Hoffnung, Geld von Stiftungen zu erhalten. Seit 1985 wird das Kino allein durch den Einsatz von Ehrenamtlichen betrieben, und so ist der Verein für eine Erweiterung auf Spenden angewiesen.

Anbau auf der Wunschliste

Lars Finsen ist seit 1995 als Ehrenamtler im Team dabei. Er ist im Vorstand des Vereins und erläutert die Ideen: „Wir wünschen uns einen Anbau auf der Seite des Grundstücks, auf dem das Gebäude abgerissen wird", so das Vorstandsmitglied.

Das Kino (r.) an der Holmgade. Das Gebäude links direkt daneben wird derzeit abgerissen. Foto: Karin Riggelsen

Das Kino ist ein Ort der Begegnung. Es ist meiner Meinung nach eine traurige Entwicklung, dass mehr und mehr Leute allein zu Hause sitzen und jeder für sich auf seinen Schirm schaut.

Solveig V. Olsen

Finsen sagt: „Wir sind mit unserem Kinosaal sehr zufrieden und wollen keinen zweiten Kinosaal bauen. Aber wir wünschen uns ein größeres Foyer. Denn an einem umtriebigen Abend müssen die Gäste vor der Tür im Freien Schlange stehen. Das ist im Sommer kein Problem, aber im Winter und wenn es regnet, ist das nicht schön."

Kommune hat das verfallene Gebäude nebenan gekauft

Die Kommune hat das verfallene Hamonien-Gebäude gezielt gekauft, um die Kino-Pläne zu unterstützen. Wie genau die künftige Zusammenarbeit aussieht, wer was zahlt, all das soll in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden.

Die Eintrittskarten-Abreißmaschine ist noch aus alten Zeiten und sorgt für Retro-Charme. Foto: Sara Eskildsen

Solveig V. Olsen ist seit März 2023 als freiwillige Mitarbeiterin im Kinobetrieb dabei. „Ich bin in den Vorruhestand gegangen und mochte es schon immer, mich ehrenamtlich zu engagieren. Außerdem halte ich es für fantastisch, dass Norburg ein eigenes Kino hat. Das Kino ist ein Ort der Begegnung. Es ist meiner Meinung nach eine traurige Entwicklung, dass mehr und mehr Leute allein zu Hause sitzen und jeder für sich auf seinen Schirm schaut."

Sie ist der Pressekontakt des Vereins und hofft darauf, dass sich das Kino mithilfe von Stiftungsgeldern weiterentwickeln kann.

„Wir träumen von einem Platz vor dem Kino"

„Wir träumen von einem Platz vor dem Kino, der ganz Norburg zugutekommt. Ein Ort zum Sitzen, ein Ort der Begegnung. So würde die Fußgängerzone ein schönes Ende bekommen."

Der Kinoverein arbeitet im Hinblick auf den Ausbau neben der Kommune auch eng mit dem Entwicklungsforum für Nordals („Udviklingsforum Nordals") zusammen.

Eine erste Ideenskizze für den Anbau Foto: Nordborg Bio/ZENI arkitekter a/s

Stadtratspolitikerin Christel Leiendecker (Schleswigsche Partei) sagt zu den Plänen in Norburg: „Wir suchen nun umgehend den Dialog mit den engagierten und ehrenamtlichen Kräften, die das Norburger Kino betreiben. Damit wir gemeinsam eine bestmögliche Entwicklung vor Ort schaffen, wenn das Gebäude entfernt ist“, so die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport und Mitbürgerschaft.

„Wir sind sehr interessiert daran, dass das Norburger Kino, eine der großen Kulturinstitutionen der Stadt, von der Weiterentwicklung vor Ort profitiert.“

Im Gebäude links war viele Jahre das Hotel Harmonien in Betrieb. Dort wurden 1925 erste Stühle für eine Filmvorführung aufgestellt: der Auftakt für das Kino in Norburg. In den vergangenen Jahrzehnten hatte das Haus wechselnde Besitzer. Zuletzt wurde ein Teil des Hauses als Pub genutzt. Nach jahrelangem Leerstand brannte es im verfallenen Gebäude 2022, nun wird es abgerissen. Foto: Karin Riggelsen
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