Corona-Virus

Deutsche Bücherei bereit für Montag um 13 Uhr

Deutsche Bücherei bereit für Montag um 13 Uhr

Deutsche Bücherei bereit für Montag um 13 Uhr

Sonderburg/Sønderborg
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Susann Etienne freut sich auf Montag. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bibliothekarin Susann Etienne hat in der Corona-Pandemie ordentlich in der Bücherei aufgeräumt. Sie freut sich auf ein Wiedersehen mit den Kunden.

Die deutsche Bücherei hat wie die dänische Bibliothek in den vergangenen Monaten keine Kunden empfangen können. Bibliothekarin Susann Etienne hat aber keine wohltuende Pause eingelegt: Sie hat ordentlich aufgeräumt.  

„Ich war die ganze Zeit hier. So konnte ich in Ruhe mal ordentlich aufräumen und alles durchsortieren. Es kommen ja immer neue Artikel hinzu. Und die Bestellungen mussten ja auch bearbeitet werden. Und wenn man schon in Gang ist, konnten alle Regale auch abgewischt werden“, berichtet Susann Etienne.

Hinaus zu den Kunden

Ein besonderer Service der Bücherei in der Corona-Zeit war das Vorbeibringen der ausgeliehenen Medien zu den Privatadressen der Kunden.

„Ich war hauptsächlich in Sonderburg unterwegs. Aber ich kam auch ganz nach Norburg und Krusau. Das macht Spaß“, so die Bibliothekarin lachend.

Hier können die Bücher abgeliefert werden. Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

Obwohl das Multikulturhaus ein großes Gebäude ist – gefühlsmäßig wirkt das Haus noch größer, wenn man dort allein ist, gibt sie gerne zu. Es war dann manchmal auch ein wenig wunderlich. Doch die Ruhe hat Etienne gutgetan. „Aber jetzt freue ich mich darauf, meine Kunden wiederzusehen“, stellt sie lächelnd fest.

 

Von 13 bis 17 Uhr

Das wird sie in Kürze. Am Montag ab 13 Uhr können die Leseratten trotz Corona-Warnungen wieder zu ihr in die deutsche Bücherei kommen.

Weiterhin dürfen sich nur zehn Personen gleichzeitig dort aufhalten, die Hände werden desinfiziert, und es liegen Einweghandschuhe für die Kunden bereit, die selbst ihre geliehenen Bücher und Zeitschriften abliefern und neue Bücher abholen können.

Susann Etienne wird immer wieder die Tastatur des Computers desinfizieren. Immer noch muss in die Armbeuge genießt und gehustet werden. Nie in die Handfläche. Ihr Schreibtisch wurde mit transparenten Plexiglas-Scheiben ausgestattet.

„Die Leute wissen ja, wie sie sich verhalten sollen“, sagt die Bibliothekarin.

Nicht zu lange bleiben

Die gemütlichen Stühle und Tische in den verschiedenen Ecken der deutschen Bücherei wurden sicherheitshalber entfernt. Die Kunden sollen sich nicht zu lange dort aufhalten.

Susann Etienne freut sich auf ein Wiedersehen mit den Kunden. Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

In der ersten Woche wird die deutsche Bücherei von 13 bis 17 Uhr geöffnet sein. Susanne Etienne richtet sich immer nach den Vorgaben der dänischen Bibliothek. Wer sichergehen möchte, dass die Bücherei geöffnet hat, sollte übrigens auf die Homepage schauen. Oder Susanne Etienne anrufen.

 

Das taten einige Kunden übrigens auch am Freitag. Viele E-Mails hat Susann Etienne erhalten und beantwortet.

Viele neue Kunden

Die Bibliothekarin übernahm 2009 die Leitung der deutschen Bücherei, die damals noch am Rønhaveplads lag. Seit dem Umzug ins Multikulturhaus vor drei Jahren hat die deutsche Bücherei viele neue Kunden dazugewonnen. So liegt die deutsche Bücherei nun gegenüber der dänischen Bibliothek. „Früher meinten viele, dass wir nur eine Bibliothek für die deutsche Minderheit sind“, so Susann Etienne, die eine gemeinsame Adresse zusammen mit den dänischen Kollegen nur wärmstens empfehlen kann.

Die Kunden rufen bei Susann Etienne an. Foto: Ilse Marie Jacobsen
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