Umwelt und Natur

Gift am Badestrand: Badeverbot im Norden Alsens

Gift am Badestrand: Badeverbot im Norden Alsens

Gift am Badestrand: Badeverbot im Norden Alsens

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Norburg/Nordborg
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Himmark Strand im Norden Alsens. Foto: Lene Esthave/Ritzau Scanpix

Am Himmark Strand im Norden der Insel Alsen, wo das Unternehmen Danfoss in den 1950ern Müll deponierte, wurde am Donnerstag ein krebserregender Stoff festgestellt. Der Strand wurde weiträumig gesperrt.

Die Behörden haben am Donnerstag ein 600 Meter langes Stück des Himmark Strandes im Norden Alsens für badende Gäste gesperrt. Der Grund: In Wasserproben wurde der giftige Stoff Vinylchlorid festgestellt. „Wir haben insgesamt 57 Wasserproben aus dem besagten Gebiet entnommen. Dabei haben wir festgestellt, dass es eine starke Verschmutzung von Vinylchlorid, das krebserregend ist, unter dem Meeresboden bei Himmark Strand gibt“, erklärt der Projektleiter der Region Süddänemark, Kristian Dragsbæk Raun, in einer Pressemitteilung.

Die Verschmutzung stammt von einer Mülldeponie, wo der lokale Großkonzern Danfoss aus Norburg zwischen 1950 und 1967 Müll aus der Produktion des Unternehmens deponierte – unter anderem Öle und Lösungsmittel.

Bisher wurde vom Baden in dem besagten Strandgebiet abgeraten. Doch das wurde nun in ein Badeverbot geändert. Schon 2018 wurden dort Dioxine festgestellt, weshalb die Region weitere Proben anforderte. Diese zeigen nun, dass die Verschmutzung höchstwahrscheinlich schlimmer ist, als vorab eingeschätzt.

„Wir müssen der Sache ein für alle Male auf den Grund gehen und herausfinden, wie verschmutzt das Gebiet ist. Zugleich soll uns dies eine Lehre für die Zukunft sein, dass wir auf unsere Umwelt achten müssen“, so Jørn Lehmann Petersen, Vorsitzender des Umweltausschusses der Region. Die Kommune Sonderburg wird indes mehrere Verbotsschilder in dem verschmutzten Strandgebiet aufstellen. Zudem habe die Kommune laut Pressemitteilung bei der Nahrungsmittelbehörde angefragt, ob auch ein Angelverbot ausgehändigt werden soll.

Danfoss erschüttert

Die Nachricht, dass das Gift bei Himmark von einer Danfoss-Mülldeponie stammt, trifft das Unternehmen zutiefst. „Es ist eine ernstzunehmende Situation, die uns selbstverständlich erschüttert“, erklärt Danfoss-Kommunikationschef Mikkel Thrane. „Wie in vielen anderen Bereichen hat man in der Vergangenheit ein anderes Wissen über gefährliche Stoffe gehabt und diese auch anders deponiert“, so Thrane gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

Er unterstreicht, dass Danfoss eng mit der Region Süddänemark und der Kommune Sonderburg zusammenarbeitet, um eine haltbare Lösung zu finden. „Den Boden in einem solchen Umfang zu reinigen, ist leichter gesagt als getan. Deshalb müssen wir wissen, welche Ausmaße die Verschmutzungen haben“, sagt er.

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