Lokalpolitik

Mehr Straßen und Plätze sollten Frauennamen erhalten

Mehr Straßen und Plätze sollten Frauennamen erhalten

Mehr Straßen und Plätze sollten Frauennamen erhalten

Sonderburg/Sønderborg
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Hilmar Finsen war einmal Sonderburgs Bürgermeister. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Schleswigsche Partei in Sonderburg will bei der Namensgebung mit wenig Frauen- und vielen Männernamen aufräumen. Dort gibt es eine zu große Ungleichkeit.

Laut Lokalhistorisk Arkiv in Gravenstein/Gråsten gibt es in Sonderburg über 90 Straßen, Wege und Plätze, die den Namen eines verstorbenen Mannes tragen. Nur 15 wurden nach einer verstorbenen Frau benannt.

„Straßen und Wege werden ja nie ganz zufällig benannt. Es gibt immer eine wohlbegründete Entscheidung. Sie führen uns zur Geschichte und die Idendität einer Stadt. Deshalb ist auch wichtig, bedeutungsvolle Frauen anzuerkennen und ihnen einen Platz in der Geschichte zu geben“, so der Parteivorsitzende der Schleswigschen Partei und Vizebürgermeister, Stephan Kleinschmidt.

Hinter den Namen verbergen sich viele Geschichten, und künftig soll man einen Hinweis auf diese Geschichten erhalten.

Stephan Kleinschmidt, Vizebürgermeister Sonderburg

 

„Wir müssen die Namensgebung der Straßen modernisieren, und wir müssen die Straßen- und Wegenamen mit einer kurzen Erklärung versehen, woher der Name kommt. Hinter den Namen verbergen sich viele Geschichten, und künftig soll man einen Hinweis auf diese Geschichten erhalten. Das gilt für Männer und Frauen“, so das SP-Mitglied im Technischen Ausschuss, Dieter Jessen.

Diskussion im Ausschuss

Die Schleswigsche Partei wird nun eine diesbezügliche prinzipielle Diskussion im Technischen Ausschuss der Sonderburger Kommune anregen. Der Ausschuss hat im Mai 2019 die Richtlinien für die Straßennamen und Adressen überarbeitet, hat bei der Benennung von Straßen aber nicht die ungleiche Verteilung zwischen Frauen und Männern berücksichtigt.

Der Architekt Martin Nyrop hat das Sønderborghus entworfen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

Die Schleswigsche Partei wird außerdem dafür arbeiten, dass die lokalhistorischen Vereine auch weiterhin bei der Benennung und der geschichtlichen Erklärung zurate gezogen werden.

 

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