Konzertbericht
Sting – ein Star ohne Allüren
Sting – ein Star ohne Allüren
Sting – ein Star ohne Allüren
Sting war in Sonderburg zu Gast – und um die 4.500 hörten ihm im Mühlenpark zu. Mit von der Partie war auch der Sohn der Pop-Legende.
Sting war in Sonderburg zu Gast – und um die 4.500 hörten ihm im Mühlenpark zu. Mit von der Partie war auch der Sohn der Pop-Legende.
Sting ist schlicht und einfach Sting. Er spielt seine Musik wie er es seit Ende der 1970er Jahre als Sänger der Band „The Police“ getan hat: seine leicht rauhe, kräftige Stimme, seine Virtuosität auf den Saiten, seine einfachen und doch überzeugenden Gesten, ein Weltstar ohne Starallüren, einfach authentisch, um ein Modewort dieser Jahre zu benutzen.
Das wissen seine, meist reifen, Fans zu schätzen. Um die 4.500 hatten sich am Dienstag im abendlichen Sonnenschein auf den Weg in den Mühlenpark gemacht. Mit dem Fahrrad aus Rackebüll kam Künstler Jes Mogensen – so hat er auch kein Problem, einen Parkplatz zu finden. Er schätzt an Sting vor allem die Vielfalt seiner Musik, seine Begeisterung schwappt über, als er an Stings Hommage an Benjamin Britten denkt (englischer Komponist, der die britische klassische Musik geprägt hat). Zudem wertschätzt er Stings politisches Engagement. „Er ist ein sympathischer Mann, einfach gut. Er hat nie nachgelassen in seiner langen Karriere, die ja mit Police begonnen hat“, erklärt Jes Mogensen.
Sollen die anderen denken, was sie wollen – der elfjährige Theis mag Sting
Der 45-jährige Jannik war mit seinen Söhnen Kristoffer (14) und Theis (11) im Mühlenpark. „Das Besondere an Sting ist seine Musik, sein politisches Engagement. Es ist egal, ob Rock oder Balladen, oder die neuen Lieder, er ist so vielseitig. Das mag ich an ihm“, sagt Papa Jannik.
Sein Geschmack hat auf seine Söhne abgefärbt. Kristoffer kann sich freuen, denn sein Lieblingslied „Englishman in New York“ ist im Repertoire. „Das hat einen guten Refrain, den jeder mitsingen kann. Das macht Spaß. Er macht andere Musik. Mir gefallen auch die Beatles und Ramstein. Diese Musik spricht mich mehr an, auch wenn meine Kameraden mich deswegen auslachen“, meint der 14-Jährige.
Ähnlich empfindet es Theis. Seine Freunde können denken, was sie wollen, „das kümmert mich nicht, sollen sie ruhig. Sting macht gute Musik. Ich mag alles, Rock und die ruhigen Lieder.“
Flensburger trieb es aus purem Zufall zum Konzert kurz hinter der Grenze
Durch Zufall hatten Saskia und Joachim aus Flensburg vor ein paar Wochen in Sonderburg ein Plakat vom Sting-Konzert gesehen und sich gesagt: „Da müssen wir hin.“ Die passionierte Seglerin Saskia in ihren halbhohen Stiefeln meint: „Seine Musik ist fantastisch und das seit vielen Jahrzehnten. Er macht viele verschiedene Sachen auf seine eigenen Art.“
Ein Lieblingslied kann sie nicht nennen, zu begeistert ist sie von allem, was der aus dem nordenglischen Wallsend stammende Sting macht. Die seit 40 Jahren anhaltende Karriere erklärt Joachim damit, „dass er von der Weiterbildung lebt, er probiert vieles aus“, sagt er zur Experimentierlust des 65-jährigen Stars.
Jubelschreie brechen aus, als er pünktlich um 20 Uhr die Bühne betritt, um das Publikum mit dem Lied „Heading South in the Great North Road“ von seiner neuen CD „57th & 9th“ singt, dieser Titel hat der Tournee ihren Namen gegeben. Dann überlässt er seinem Sohn Joe Sumner die Bühne. Er hat seinen eigenen Stil und doch lässt sich die Blutsverwandschaft nicht verheimlichen, manche Attitüde hat er wohl von seinem Vater übernommen.
Als Joe auf Dänisch die Zuhörer begrüßt, sich lobend über Sonderburg äußert, und nach dem Befinden fragt, ist das Band zum Publikum geknüpft, das über zwei Stunden anhält und viele sicher auch auf dem Heimweg nicht losgelassen haben dürfte.
Sting begeisterte die Zuhörer, zeigte seine Lust am Improvisieren, animierte die Zuhörer zum Mitmachen, nahm diese auf in sein Universum, egal, ob er Nummern seiner Solokarriere wie „Fields of Gold“ oder „Shape of my heart“ oder die aus seiner Zeit als Sänger von Police. Da schwappte bei manchem die Begeisterung über beim Hören von „Roxanne“, „Message in the Bottle“ oder „Every breath you take“.
Das letzte Lied „Fragile“ wiederum spiegelt seine Empathie und sein politisches Bewusstsein wider: Es ist den Opfer des Anschlags von Westminster gewidmet. Die gut 4.500 Zuhörer können der Organisation „Kultur-i-Syd“ dafür danken, unvergleichliche Stunden erlebt haben zu dürfen.