Deutsch-dänische Grenze
Aktion „Grænselys“: Jedes Licht eine Geschichte
Aktion „Grænselys“: Jedes Licht eine Geschichte
Aktion „Grænselys“: Jedes Licht eine Geschichte
Rund hundert Menschen stellten am Sonntag an der deutsch-dänischen Grenze in Krusau/Kupermühle eine Kerze auf, um ein Zeichen zu setzen.
Im Abstand von 1,5 Metern steht an der deutsch-dänischen Grenze ein Windlicht nach dem nächsten. „Jedes Licht steht für eine Geschichte“ erklärt Christina Jacobsen, die die Aktion „Grænselys“ ins Leben gerufen hat. Die Lichter sind Personen gewidmet, die man im Moment aufgrund der Grenzschließung nicht sehen kann.
Zusätzlich zu den Kerzen hängen auch Flaschen in den Büschen, in denen Nachrichten für Personen auf der anderen Seite der Grenze stecken. Sobald die Grenze offen ist, kann der Empfänger der Nachricht über die Grenze gehen und sie lesen. So die Idee von Christina Jacobsen. Nach einer Woche werden die Lichter und die Flaschen eingesammelt und sollen in einer Ausstellung präsentiert werden. Auch Anni Matthiesen (Venstre), Folketingsabgeordnete, hat eine Flaschenpost aufgehängt.
Wann die Grenze öffnet, ist ungewiss. Aber die Menschen, die an diesem Abend eine Kerze aufstellen, wollen ein Zeichen nach Kopenhagen schicken. Während sie ihre Lichter anzünden, ist aus den Lautsprechern, die Christina Jacobsen aufgestellt hat, die Europahymne zu hören.
Deutsch-dänisches Miteinander
„Ich finde es so unwirklich, dass ich nicht spontan über die Grenze zu meinen Freunden fahren kann“, berichtet Inga Momsen aus Flensburg. „Der Grenzübertritt wird von beiden Seiten erschwert. Ich habe ein Licht aufgestellt, um zu zeigen, dass man aneinander denkt.“
„Ich hoffe, die Lichter sind ein Zeichen, das bei der dänischen Regierung ankommt. Die Grenzen sollen ja nicht von heute auf morgen komplett geöffnet werden. Wir fordern eine schrittweise Öffnung, damit die Grenzlandbewohner sich wieder treffen können“, erklärt Thore Naujeck aus Fröslee.
Auf die Frage, warum sie ein Licht aufgestellt hat, antwortet Ruth Candussi, Parteisekretärin der Schleswigschen Partei: „Weil ich die Nase voll habe.“ Candussi findet, dass bei der Grenzschließung die Menschen vergessen wurden, die im Grenzland wohnen. Es gehe nicht nur um den Tourismus, findet sie. Die Parteisekretärin ist positiv überrascht, dass um die hundert Menschen gekommen sind, um eine Kerze aufzustellen.
Tobias Klindt, Vorsitzender von den Jungen SPitzen findet, dass Dänemark nicht nur an sich selbst denken sollte. „Wir haben einen deutsch-dänischen Alltag und ein Leben miteinander, das darf nicht vergessen werden.“