Flensburger Förde

Segler aus Deutschland vermissen die Ochseninsel

Segler aus Deutschland vermissen die Ochseninsel

Segler aus Deutschland vermissen die Ochseninsel

kjt/shz
Süderhaff/Sønderhav
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Die Ochseninsel in der Flensburger Förde. Foto: Archivbild: DN

Segelenthusiasten würden sich selbst um Anlegemöglichkeiten kümmern. Jebsen ins Spiel gebracht.

Ein weiteres Jahr zusehen und denken „Man müsste doch mal ...“ – das möchte Mark Bracht nicht. Der Segler, Mitglied im Flensburger Segelclub, setzt sich laut shz dafür ein, die große Ochseninsel vor Süderhaff zumindest für die Wassersportler wieder herzurichten.

Die Ochseninsel ist seit eh und je auch für Flensburger und  Flensburg-Touristen ein beliebtes Ausflugsziel gewesen. Aufgrund von Streitigkeiten mit den vorherigen Pächtern liegt das Idyll seit geraumer Zeit bekanntlich brach. Die Segelvereine entlang der Flensburger Förde, egal ob dänisch oder deutsch, könnten sich um die maroden Bootsstege kümmern, wuchernde Hecken und Gras zurückschneiden und  Müll entsorgen.

„Ich kenne genug Segler, die mit Taten und finanziellen Mitteln helfen könnten“, sagt der Geschäftsführer einer Spezialdruckerei in Glücksburg. Anderswo werde es auch so gemacht: „Im Koldingfjord gibt es an mehreren Orten Brücken, die von Segelvereinen gebaut wurden und unterhalten werden. Die meisten verlangen nicht mal Gebühren für die Nutzung. Man spendiert mal eine Kiste Bier – und gut“, so Bracht gegenüber dem shz.

Jebsen nicht im Boot

Die Segler wollen die Insel nicht ausschließlich für sich. „Mir fallen mehrere Personen ein, die eine Gastronomie auf der Insel betreiben könnten“, sagt ein weiteres FSC-Mitglied, der Flensburger Anwalt Hans Köster. Am liebsten wäre ihm jemand wie der aus Nordschleswig stammende Reeder und Unternehmer Michael Jebsen. Der ist bekannt dafür, seine Heimatregion zu fördern, ohne an den eigenen Profit zu denken, so wie im Hafen von Dyvig auf Alsen, wo Jebsen das Badehotel errichtete.

Man kenne die Problematik um die Ochseninsel und hoffe, wie viele andere auch, dass sich eine Lösung für die künftige Nutzung ergibt. „Aktuell ist das bei uns aber kein Thema. Wir haben viele andere Projekt im hiesigen Raum, um die wir uns kümmern“, so Henrik  Borch, Direktor von Stenbjerg Ejendomme A/S, ein Unternehmen der Jebsen-Gruppe.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt glaube  er nicht, dass ein Engagement für die Ochseninsel  relevant wird. Man werde den weiteren Prozess aber mitverfolgen.
Bracht hat seinen Vorschlag der zuständigen dänischen Naturschutzbehörde „Naturstyrelsen“ telefonisch und per E-Mail unterbreitet. Sein Angebot sei freundlich entgegengenommen worden, wie er sagt.

Noch keine Lösung

Noch gibt es keine Lösung. Die Naturbehörde steht nach wie vor im Dialog mit der  Kommune, um  Möglichkeiten für eine künftige Nutzung auszuloten. Ob mit oder ohne Restaurantbetrieb und  mit oder ohne Fährbetrieb ist immer noch unklar. Die Trakte sind in keinem guten Zustand, meldete die Naturbehörde vor einiger Zeit zurück.

Försterin Inge Gillesberg von der Naturbehörde, die für die Ochseninsel zuständig ist, war am Dienstag nicht zu erreichen.

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