Geschichte

Baubeginn für „Olgerdiget“-Modell steht bevor

Baubeginn für „Olgerdiget“-Modell steht bevor

Baubeginn für „Olgerdiget“-Modell steht bevor

Tingleff/Tinglev
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Noch hat sich an der Ausgrabungsstelle am Olmersvej nichts getan. Der Nachbau eines Abschnitts des „Olgerdiget" rückt aber näher. Foto: kjt

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Die Errichtung des geplanten Nachbaus der Grenzanlage aus dem 1. Jahrhundert vor den Toren Tingleffs soll noch in dieser Woche beginnen.

Das Modell des Grenz- und Verteidigungswalls „Olgerdiget“ samt Infohütte sollte eigentlich 2020 im Jubiläumsjahr der Grenzziehung von 1920 errichtet und eingeweiht werden.

Es kamen aber nicht nur Corona, sondern auch wichtige neue Erkenntnisse der Archäologen vom Museum Sønderjylland dazwischen, sodass das Vorhaben von Initiator Niels Daubjerg aus Tingleff verschoben wurde.

Nun soll es aber so weit sein.

Die Errichtung des 12 Meter langen, originalgetreuen Nachbaus der damaligen Grenzanlage mit Wall und Palisaden „wird vermutlich jetzt am Mittwoch oder Donnerstag beginnen“, so Daubjerg, der das geschichtsträchtige Projekt im Namen der Pfadgruppe im Bürgerverein „Tinglev Forum“  aus der Taufe hob und dafür 700.000 Kronen Fördermittel zusammenbekam.

Etwa so kann man sich einen Abschnitt des einstigen Olgerdiget vorstellen. Foto: Privat (Archiv)

Enger Begleiter des Vorhabens ist die archäologische Abteilung um Per Ethelberg.

Aufschlussreiche Erkenntnisse

Die Archäologen haben für die Umsetzung des Modellbaus Ausgrabungen am originalen Standort am Olmersvej vorgenommen und haben dabei neue Erkenntnisse gewonnen, was die genaue Zeit der Errichtung und die Bauweise betrifft.

Die Anlage war einst Grenze zwischen Angelnern und Jüten.

Nachbau-Initiator Niels Daubjerg (vorn) mit Museumsinspektor und Olgerdiget-Kenner Per Ethelberg Foto: Friedrich Hartung (Archiv)

„Die neuen Erkenntnisse sollten bei der Errichtung des Modells einfließen, damit es so originalgetreu wie möglich wird. Das hat seine Zeit gebraucht“, so Niels Daubjerg, ehemaliger Schulleiter der örtlichen Kommunalschule.

Da auch er geschichtsinteressiert ist und sich einen möglichst genauen Nachbau wünscht, nehme man die Verzögerung letztendlich billigend in Kauf.

Über die bereitgelegte große Erdmenge für den originalgetreuen Verteidigungswall ist schon Gras gewachsen. In Kürze soll es mit dem Bau des „Olgerdigets" aber endlich losgehen. Foto: kjt

Für Aufsehen sorgten bei den Ausgrabungen am Originalschauplatz unter anderem ein alter Holzstamm, der am Boden lag und nicht Teil der Palisadenreihe war.

„Der Stamm ist auf das Jahr 41 nach Christi datiert worden“, so Daubjerg zur Rückmeldung der Museumsleute.

„Die Anlage ist vermutlich aber bereits im Jahr 21 gebaut worden. Der Stamm von 41 war offenbar ein Ersatz für eine zweite Palisadenreihe, die die erste vermutlich ersetzen sollte. Bei unserem Modell wird nur eine Reihe angelegt“, ergänzt der Olgerdiget-Macher von Tingleff.

Grenzgeschichte

Die genauen Details zum Modell in Tingleff und zum historischen Kontext der damaligen und späteren Grenzziehung in der Region sollen in einer kleinen Infohütte veranschaulicht werden.

„Vorgesehen ist, dass über Olgerdiget, über Danewerk (Grenzanlage bei Schleswig aus dem 5. und 6. Jahrhundert, red. Anm.), über die Königsau und über den heutigen Grenzverlauf informiert wird“, erwähnt Niels Daubjerg.

Die neuen Erkenntnisse sollten bei der Errichtung des Modells einfließen, damit es so originalgetreu wie möglich wird.

Niels Daubjerg

Er rechne damit, dass das Modell in wenigen Wochen fertiggestellt ist.

Eine große Einweihung soll aber voraussichtlich erst im Juli gefeiert werden, „weil es dann vermutlich keine coronabedingten Einschränkungen mehr gibt.“

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