Coronavirus
Deutsche Einrichtungen rüsten sich für den „neuen“ Alltag
Deutsche Einrichtungen rüsten sich für den „neuen“ Alltag
Deutsche Einrichtungen rüsten sich für den „neuen“ Alltag
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Die deutschen Kindergärten im Bezirk Tingleff, Pattburg und Wilsbek sowie die deutschen Schulen nehmen den Betrieb nach der Corona-Pause wieder auf. Eine Beschränkung der Kinderzahl gibt es in den Kindergärten nicht. Betreut wird in kleineren Gruppen und nach Möglichkeit räumlich getrennt. Sicherheitsabstand ist an den Schulen oberstes Gebot.
„Es wird ein langer Arbeitstag“, so Kerstin Hinrichsen, Gesamtleiterin der drei Kindergärten des Bezirks Tingleff (Rapstedt/Ravsted, Tingleff/Tinglev und Bülderup/Bylderup) am Dienstag zum „Nordschleswiger“, als sie gerade auf dem Weg von dem einen Kindergarten zum anderen war, um die letzten Details für die Wiedereröffnung am Mittwoch zu besprechen.
Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus können Eltern ihre Kinder wieder in die Betreuungseinrichtungen schicken.
„Wir haben im Vorwege bereits viel geplant und Eltern und Personal auf dem Laufenden gehalten. Jetzt wird vor Ort der Endspurt eingelegt“, so die Gesamtleiterin. Man sei bestrebt, alle Vorgaben zur Vermeidung der Ansteckung mit dem Virus einzuhalten.
„Wir werden den Kindern unter anderem das regelmäßige Händewaschen noch einmal genau erklären“, nennt Hinrichsen nur eine der Vorsichtsmaßnahmen.
Keine Beschränkung der Kinderzahl
Eine vorübergehende Begrenzung der Kinderzahl, wie es bei der Wiederöffnung der Schulen der Fall sein wird, gibt es nicht.
„Jeder kann sein Kind bringen“, so Kerstin Hinrichsen. Ob mit einer vollen Belegung oder mit einer verminderten Kinderzahl zu rechnen ist, sei unklar.
„Eltern reagieren unterschiedlich auf die Wiederöffnung“, so die Leiterin.
Man werde in kleineren Gruppen arbeiten und so gut es geht eine räumliche Trennung vornehmen – drinnen wie draußen. Einen strikten Abstand der Kinder untereinander und zwischen Erziehern und Kindern kann und soll es nicht geben.
Das sei zum einen nicht umsetzbar und würde zum anderen dem Betreuungsauftrag widersprechen.
„Als Kindergarten haben wir eine Fürsorgepflicht, bei der die Nähe nicht zu vermeiden ist. Wir werden alle Hygienerichtlinien einhalten, können die Kinder aber nicht auf Abstand halten. Die Erzieher werden zueinander und auch zu den Eltern Abstand halten“, ergänzt Kerstin Hinrichsen.
Sicherheitsvorkehrungen
Im Pattburger Kindergarten hat man sich ebenfalls intensiv auf den Wiederbeginn vorbereitet. „Wir halten uns an die Auflagen des DSSV (Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschlewig, red. Anm.) und der dänischen Gesundheitsbehörde“, so Stefan Holtorf, stellvertretender Kindergartenleiter in Pattburg/Padborg.
Auch dort sind praktische Dinge wie Neueinteilung des Garderobenbereichs zur Eindämmung der Infektionsgefahr vorgenommen worden, und auch dort wird sehr auf die Hygiene geachtet. „Die Waschräume und Toiletten werden zweimal am Tag desinfiziert. Auch das Spielzeug wird täglich gereinigt“, so Holtorf.
Man bilde ebenfalls kleinere Gruppen und strebe eine räumliche Trennung an. Eltern sind angehalten, das Kindergartengelände nicht zu betreten und die Kinder am Gatter abzugeben oder abzuholen.
In Wilsbek hat am Dienstag bereits eine Notbetreuung stattgefunden. Am Mittwoch wird dort ebenfalls der „normale“ Betrieb aufgenommen.
Die jüngsten Schüler fangen an
Auch in den Schulen steht die Wiederöffnung bevor. In der Deutschen Schule Tingleff sind bei Konferenzen (mit Abstand auf dem Schulhof) die letzten Details des Neustarts besprochen worden. Am Donnerstag soll es für die Klassen 0 und 1 losgehen, am Freitag stoßen die Schüler der Klassen zwei und drei dazu.
„Am Montag sind dann alle bis Klasse fünf da. Die großen Schüler bekommen weiterhin Fernunterricht“, so Schulleiterin Johanne Knutz.
Wichtigste Vorgaben für den Wiederbetrieb ist der Sicherheitsabstand. „Und natürlich die Hygiene mit ganz viel Händewaschen“, betont Johanne Knutz.
Klassenstufen bekommen ihren eigenen Bereich zugeteilt, um einen sicheren Alltag zu gewährleisten. „Die Pausen finden zeitlich versetzt statt“, ergänzt Johanne Knutz.
Draußen viel Platz
Der Unterricht in Buhrkall beginnt bereits am Mittwoch mit den unteren Klassen. Am Donnerstag steigen dann die größeren Schüler bis Klassenstufe fünf ein.
Die Abstandskriterien sind an der Schule gut einzuhalten. „Da wir kleine Klassengrößen haben, reichen die Räume aus. Wir haben zudem ein großes Außengelände. Dort kann viel Unterricht stattfinden“, so Schulleiterin Ute Eigenmann.
Das traditionsreiche Montagssingen im Vorraum ist bis auf Weiteres abgesagt. Gesungen wird am Mittwoch aber dennoch, schließlich wird nach der Ferienzeit immer allen Schülern ein Ständchen gebracht, die Geburtstag hatten. Fünf waren es in der Zwangspause.
„Gesungen wird aber draußen in einem großen Kreis mit entsprechendem Abstand“, so Eigenmann.
In den deutschen Schulen Rapstedt und Pattburg geht es erst in der kommenden Woche wieder los.