Bei einer gut besuchten Veranstaltung von „Tinglev Forum" an der Freilichtbühne im Tingleffer Wald hielt Søren Brostrøm, Direktor der dänischen Gesundheitsbehörde, eine bemerkenswerte Rede zum Tag des Grundgesetzes („Grundlovsdagen").

Dieser Tag, in manchen Staaten auch Tag der Verfassung genannt, wird sehr unterschiedlich begangen.

In Dänemark geschieht es zurückhaltend und bescheiden im Verhältnis zu anderen Staaten, die ihn mit Pomp und Pracht feiern, wenn man zum Beispiel an Frankreich und die USA denkt.

Im Verlaufe seiner Rede ging Søren Brostrøm unter anderem auf die Veränderungen im Gesetzestext ein, die den Wandel des Demokratiebegriffes verdeutlichen.

Markante Änderungen

Mit der letzten Änderung des Grundgesetzes 1953 wurde zum Beispiel die weibliche Thronfolge eingeführt, das „Landsting“ abgeschafft und Grönlands Status von einer Kolonie zu einem Amt beschlossen.

Wie Brostrøm humorvoll bemerkte, konnte er sich an den Tag des Grundgesetzes schon seit seiner Kindheit gut erinnern, denn sein Geburtstag liegt am Tag davor.

Dass am Tag danach geflaggt wurde und oft schulfrei war, gehört zu diesen Erinnerungen.

 In einem zweiten Teil der Rede behandelte Brostrøm den Begriff „Vertrauen" aus der Sicht seiner Behörde und der Politik allgemein.

Pandemie gut gemeistert

Erklären und immer wieder erklären, sei seine Devise gewesen. Brostrøms Bilanz: Dänemark hat die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise bisher recht gut bewältigt.

Das sei in einem kleinen reichen Land mit nicht allzu großen sozialen Gegensätzen allerdings auch leichter als in anderen Staaten.

Vor und nach der Festrede unterhielt das „Slesvigske Musikkorps“ (SMUK) mit bekannten Melodien und begeisterte das Publikum.

Das sommerliche Wetter trug ebenfalls zur guten Stimmung im Stadtwald bei.