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Hilfsbereitschaft in Corona-Zeiten

Hilfsbereitschaft in Corona-Zeiten

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Bjolderup
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Die Liebe zum Weidenflechten hat Anke Christensen vor vielen Jahren bei einem Kurs im Haus Quickborn in Kollund entdeckt. Das Archivfoto stammt aus dem Jahr 2009. Foto: DN-Archiv

Anke Christensen hatte für den Pfingstmarkt in Süderschmedeby schon fleißig Weidenbäumchen geflochten, als in Folge des Virus der Kunsthandelmarkt bei Tarp abgesagt wurde. Wohin mit den 150 Bäumchen?

„Die Hilfsbereitschaft hier in der Gegend ist einfach enorm“, freut sich die Bjolderuperin Anke Christensen und hat dies wieder einmal selbst erlebt.

Im Winter – als die Welt noch einigermaßen in Ordnung und von Covid-19 in Europa noch keine Rede war – hat die kreative Kunsthandwerkerin aus Bjolderup schon mit der Produktion von geflochtenen Weidenbäumchen begonnen.

Schließlich war ihre Teilnahme am Kunsthandwerkermarkt in Süderschmedeby an Pfingsten schon längst rot im Kalender angestrichen. Sie wollte in diesem Jahr gut vorbereitet sein. Ihre Weidenbäumchen sind bei den Marktbesuchern in Süderschmedeby in den Vorjahren stets sehr gut angekommen.

Dann kam der Shutdown

Als der Corona-Shutdown dann Mitte März ausgerufen und schließlich der Kunsthandwerkermarkt abgesagt wurde, hatte Anke Christensen ihre Produktion zunächst deutlich reduziert und schließlich ganz gestoppt.

Nichtsdestotrotz hatte sie 150 Weidenbäumchen schon geflochten. Wer Anke Christensen kennt und weiß, dass sie in Bjolderup lebt, kann natürlich dort vor Ort welche abholen. Aber „zufällig“ kommen nur wenige Menschen in den Flecken zwischen Bollersleben/Bolderslev und Ravit/Raved, da er abseits der Hauptverkehrswege liegt.

Der Stand von Anke Christensen auf dem Tingleffer Centerplatz Foto: privat

Weidenbäumchen passen zu Honig und Milch

Anke Christensen hat deshalb in der Umgebung einige Leute mit Hofläden oder Straßenbuden gefragt, ob sie ihre Bäumchen dazustellen dürfte.

So sind ihre Weidenbäumchen in Jordkirch/Hjordkær in „Lisa‘s Gårdbutik“ und bei der Geschäftsstelle des Landwirtschaftlichen Hauptvereins in Tingleff erhältlich, stehen an einem Honigstand in Kraulund/Kravlund und neuerdings auch am Laden der Biomeierei in Brauderup/Broderup. Demnächst werden die Weidenbäumchen auch im Hofladen von Krogh Grønt in Sotterup/Sottrup zu finden sein sowie auf dem Flohmarkt an der Vestergade auf der Nordseeinsel Röm/Rømø.

Die Familie hilft mit

Auch auf die Unterstützung der eigenen Familie ist Verlass. „Mein Mann und unsere Tochter sind heute (Freitag, red. Anm.) mit meinen Bäumchen zum Bröruper Markt gefahren“, erzählt sie. Anke Christensen selbst war am Himmelfahrtstag – mit eigenem Stand – auf dem Tingleffer Centerplatz anzutreffen.

Da sie erst relativ spät auf den Gedanken kam und davon ausging, dass sie die Genehmigung vom örtlichen Einzelhandels-, Handwerker- und Industrieverein haben musste, war es bereits kurz vor Dienstschluss, als sie am Mittwoch im Rathaus in Apenrade eine tatsächlich zuständige Mitarbeiterin erreichte.

Pragmatischer Ansatz

„Es war zu spät, um die offizielle Genehmigung ausgestellt zu bekommen, aber sie hat mir ihre Kontaktdaten gegeben, unter der sie zu erreichen ist, wenn es Probleme geben sollte“, freut sich Anke Christensen über den pragmatischen Ansatz im Apenrader Rathaus. – Es gab übrigens keine Probleme.

Der Bestand an geflochtenen Weidenbäumchen ist schon tüchtig reduziert worden.

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