Bildung

Hoffen auf Normalität an der Nachschule

Hoffen auf Normalität an der Nachschule

Hoffen auf Normalität an der Nachschule

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Wird die Deutsche Nachschule Tingleff coronabedingt wieder eine Drive-in-Abschiedsfeier durchführen müssen? Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wie läuft es nach dem zweiten Shutdown an der Deutschen Nachschule Tingleff? Der Online-Unterricht funktioniert nach Einschätzung des Schulleiters sehr gut. Es bleiben aber viele Dinge, die der Schulleitung und dem Kollegium Kopfzerbrechen bereiten.

„Die Stimmung vor Weihnachten war gut, und es gab auch reichlich Anfragen für das neue Schuljahr. Dann kam aber der Hammer“, so Schulleiter Jørn Warm zur Gemütslage, als wegen der Corona-Krise ein erneuter Shutdown den ohnehin schon eingeschränkten Schulalltag wieder komplett auf den Kopf stellte.

Anfragen von Schülern bzw. Familien für das kommende Schuljahr stoppten abrupt, und nun wird abermals online unterrichtet. Der Kontakt zu den Jugendlichen wird, so gut es geht, digital gehalten.

„Das klappt eigentlich einwandfrei. Auf den Online-Unterricht waren wir gut vorbereitet“, so Warm mit Lob an das Kollegium.

Der Fernunterricht mit Laptop und Webcam ist erneut Alltag an der Nachschule geworden. Foto: DN (Archiv)

Vieles bleibt aber unklar, und das beschäftigt nicht nur die Lehrkräfte und die Schulleitung.

„Wir wissen noch nicht, wie die Prüfungen ablaufen werden“, so Warm zu einer „Baustelle“. Von denen gibt es wie an so vielen anderen Schulen gleich mehrere.

Plan B für die Fahrten

Die beiden Schulreisen nach Norwegen und Berlin, unter denen die Schüler wählen konnten, wurden vorsorglich von Januar auf April verschoben. Die Corona-Situation macht vermutlich aber auch diesen Fahrten einen Strich durch die Rechnung.

Nach der zwischenzeitigen Wiederöffnung galt es viele Corona-Vorgaben zu beachten. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

„Wir haben zum Glück eine flexible Vereinbarung für einen späteren Reisetermin der Norwegen-Fahrt treffen können“, erwähnt Jørn Warm.

Sollte die Tour erst zum Ende des Schuljahres stattfinden können, „dann ist eben kein Skifahren möglich. Dann würde es ein Alternativprogramm geben mit Rafting oder anderen Aktivitäten“.

Auch für eine stornierte Berlinfahrt soll es ein alternatives Reise- oder Ausflugsprogramm geben – wenn es wegen Corona denn stattfinden kann.

Die Stimmung vor Weihnachten war gut, und es gab auch reichlich Anfragen für das neue Schuljahr. Dann kam aber der Hammer.

Jørn Warm

An der Schule geht man schon jetzt davon aus, dass die Abschlussfeier ähnlich wie im vergangenen Jahr mit einem Drive-in an der Sporthalle ablaufen wird, um Abstände einhalten und das Infektionsrisiko minimieren zu können.

Trotz angelaufener Impfungen rechnet man auch an der Nachschule damit, dass die Krise im Mai/Juni noch längst nicht überstanden ist.

Das Beste daraus machen

„Es war natürlich eine kuriose und ganz andere Form der Abschiedsfeier. Ich finde aber, es wurde das Beste daraus gemacht. Wegen des besonderen Ablaufes habe ich mich persönlich von jeder Familie verabschieden können. Das gelingt bei einer normalen Abschlussfeier nicht so gut“, erwähnt Jørn Warm, der der coronabedingten Verabschiedung am Auto durchaus etwas abgewinnen kann. Die Not machte erfinderisch.

Die Not machte erfinderisch: Abschiedsfeier in der Corona-Krise mit Autokorso. Auf dem Bild sagt Naschullehrerin Ingrid Bernden gerade Tschüß. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Seine Hoffnung ruht darauf, dass sich die Lage wieder entspannt und die Anmeldungen bzw. Anfragen wieder eintrudeln. Im Dezember waren es allein zehn. „Insgesamt haben wir nach dem ersten Halbjahr noch nie so viele Anfragen gehabt“, so Warm.

Potenzielle Schüler fürs Gymnasium

Auch aus Deutschland habe es trotz Corona wieder reges Interesse gegeben. Diese Schüler streben oft einen Wechsel an das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade (Aabenraa) an, weshalb die Situation an der Nachschule auch für das Gymnasium von großem Interesse ist.

Man müsse abwarten, mit welcher Schülerzahl man das dann hoffentlich wieder normale nächste Schuljahr beginnen wird, so Warm.

Zurzeit besuchen etwas mehr als 80 Schüler die Nachschule. Damit könne man gut leben, so der Schulleiter.

Sollte man die Zahl übertreffen und wieder nah an die Vollbelegung mit rund 100 Schülern herankommen, wäre es natürlich optimal.

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“