Natur und Umwelt

Kehrt Tommy nicht mehr zurück?

Kehrt Tommy nicht mehr zurück?

Kehrt Tommy nicht mehr zurück?

Schmedagger/Smedager
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Annika im Nest von Schmedagger. Von ihrem Gatten Tommy ist seit Sonnabend weit und breit nichts zu sehen. Foto: Webcam storkene.dk/TV Syd

Der Storchenverein „storkene.dk“ befürchtet, dass das Storchmännchen von Schmedagger umgekommen ist. Dem Weibchen Annika soll bei der Fütterung geholfen werden, sollten Küken tatsächlich schlüpfen. Wie das gehen könnte, erklärt Experte Mogens Lange.

Störchin Annika kauert tapfer über den sechs Eiern im Nest von Schmedagger vor den Toren Tingleffs/Tinglev. Auf der Webcam, die der Storchenverein „storkene.dk“ in Zusammenarbeit mit dem Regionalsender „TV Syd“  am Nest anbringen ließ,  ist schon länger nichts von Männchen Tommy zu sehen.

Seit Sonnabendabend ist der ansonsten treue Weggefährte nicht am Nest gewesen. Das lässt den Storchenverein nichts Gutes vermuten. Mogens Lange, Experte des Vereins und Kenner des Storchpaares von Schmedagger, befürchtet das Schlimmste.

„Wir müssen davon ausgehen, dass Tommy umgekommen ist“, so Lange zu „TV Syd“.

Es könnte sein, dass Tommy beim Verjagen eines fremden Storches etwas zugestoßen ist. Er könnte irgendwo gegen gekommen sein. Wenn er flugunfähig wurde, dann wird er sich vor dem Fuchs oder einem Raubvogel versteckt haben. Sollte ihn ein Fuchs in seinen Bau verschleppt haben, werde man nichts mehr von Tommy zu sehen bekommen, so Lange.

Hilfe von unten

Bei aller Trauer um das Männchen bereitet dem Verein nun Annika und das Ausbrüten der Eier Sorgen. Annika müsste das Nest hin und wieder verlassen, um sich Nahrung und Flüssigkeit zu beschaffen. Die Eier wären dann Fressfeinden wie Krähen schutzlos ausgeliefert.

Sollte es dennoch dazu kommen, dass Küken schlüpfen, dann erwägt der Storchenverein, mittels einer Teleskopstange Futter für die Jungen und auch für die Mama ins Nest zu befördern.

Seit Sonnabend ist Störchin Annika alleine zu Hause in Schmedagger. Foto: Webcam storkene.dk/TV Syd

Im optimalen Fall gelingt es Annika, ein oder gar mehrere Jungen großzuziehen. Wahrscheinlich ist laut „storkene.dk“ allerdings, dass das Ausbrüten schiefgeht. Annika würde den Sommer über dann noch in Schmedagger bleiben und vermutlich dann ins Winterquartier fliegen.

Im nächsten Jahr wird sie aber wiederkommen, so der Verein. Annika wird sich dann aber einen neuen Gatten suchen müssen.

Hoffen auf Nest in Eggebek

Gespannt sind Storchfreunde unterdessen, wie sich die Situation in Eggebek/Eggebæk bei Tingleff weiterentwickelt. Dort hat sich ein Storchpaar gefunden und scheint das dortige Nest für die Familiengründung nutzen zu wollen.

Wie „storkene.dk“ auf der Homepage mitteilt, ist der männliche Storch beringt und geschlechtsreif. Laut Ring handelt es sich um einen 2017 geschlüpften Storch aus Satrup im Kreis Schleswig-Flensburg.

Sollte es mit dem Eierlegen und Ausbrüten in diesem Jahr nicht klappen, hofft der Verein, dass das Paar im kommenden Jahr zurückkehrt und einen neuen Versuch starten wird.

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