Energie und Umwelt

Klare Haltung zu deutschen Windenergieflächen nahe der Grenze

Klare Haltung zu deutschen Windenergieflächen

Klare Haltung der Kommune zu Windenergieflächen

Pepersmark/Pebersmark
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Karte mit Vorranggebieten für Windenergie südlich der Genze Foto: DN (Bildschirmfoto)

Bei der Neuausrichtung von Windenergiegebieten hat das Land Schleswig-Holstein unter anderem ein Areal bei Bramstedtlund in unmittelbarer Nähe zu den dänischen Ortschaften Pepersmark und Klein-Jündewatt im Visier. Die Kommune Apenrade ist darauf nicht gut zu sprechen.

Es ist ein  Déjà-vu für die Kommune Apenrade und ihre Bürger in Grenznähe. Da von deutscher Seite Gebiete für den Betrieb von Windkrafträdern in unmittelbarer Grenznähe bei Pepersmark neu priorisiert werden, ist Apenrade einmal mehr um seine Bürger in den entsprechenden Einzugsgebieten besorgt.

Schlewig-Holstein hat einen überarbeiteten Plan für Vorranggebiete in die Anhörung geschickt. Da einige Areale in Grenznähe liegen, ist das Anhörungsmaterial auch an die dänische Seite geschickt worden, wie es die sogenannten Espoo-Bestimmungen der EU vorschreiben. Ein Gebiet grenzt an die Ortschaften Renz (Rens), Pepersmark und Klein-Jündewatt (Lille Jyndevad).

Nein Danke

In einem Schreiben an die dänische Espoo-Behörde, die es an die deutsche Seite weiterleiten wird, spricht sich die Kommune Apenrade bzw. der Wachstumsausschuss um dessen Vorsitzenden Philip Tietje (Venstre) gegen mehr Windenergie in Grenznähe aus. Tietje unterstrich das nach der jüngsten Ausschusssitzung noch einmal deutlich.

„Die Kommune ist sehr besorgt über eine Erweiterung des Windkraftgebietes PR1_NLF_406 Bramstedtlund gen Osten, da es nördlich der Grenze starke Belästigungen geben kann – sowohl landschaftlich als auch umweltmäßig, insbesondere aber für die Bewohner im Gebiet zwischen Pepersmark und Klein-Jündewatt“, so der Wortlaut des Schreibens.

Unter den schleswig-holsteinischen Vorranggebieten für Windkraft befindet sich ein Areal nahe der Grenze bei Pepersmark (grün umrandet). Foto: DN

Das Gebiet sei bereits so viel von Windrädern und technische Anlagen beeinflusst, dass man nicht noch zusätzlich ausbauen sollte, heißt es weiter.

Den Gesamteffekt im Blick haben

In Verbindung mit den Anlagen in Böhlau (Bølå), wo zu alten dänischen Anlagen Windräder auf deutscher Seite hinzukamen und Böhlauer buchstäblich in die Klemme brachten, fordert die Kommune im Falle neuer Anlagen bei Bramstedtlund, „dass der Gesamteffekt aller Anlagen entlang der Grenze genau untersucht wird“.

Abschließend heißt es, dass die Kommune Apenrade an den vorherigen Äußerungen festhält, wonach sichergestellt sein muss, dass die dänischen Umweltbestimmungen in Sachen Lärmpegel und Schattenwurf an den dänischen Adressen eingehalten werden.

Böhlauer weisen seit Jahren darauf hin, dass die Grenzwerte bei ihnen durch die Summe der dänischen und deutschen Anlagen überschritten werden. Auf einen Schadensersatz oder die Übernahme ihrer Immobilien zu einem angemessenen Preis warten sie immer noch.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“