Mia Østergaard aus Løgstør ist sicherlich froh, dass Bjarne Jensen ihr Onkel ist. Er hat ihr und ihrem Lebensgefährten Peter Olesen zu einer wahren Perle verholfen, die noch dazu mit dem Architekturpreis von Løgstør ausgezeichnet wurde. Onkel Bjarne ist Architekt, wohnhaft in Hostrupholz mit Architekturbüro in Pattburg, wo er die Firma A3 Arkitekterne  betreibt.

Die Familie Østergaard/  Olesen kann sich jeden Tag aufs Neue über den tollen Ausblick über die Stadt Løgstør und den Limfjord erfreuen, den ihr der Onkel verschafft hat. Als das junge Paar vor einigen Jahren die dortige Immobilie erstand, hatten sie sich  schon den Expertenrat des Onkels eingeholt. Ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen, so verrät Bjarne Jensen, dass seine Nichte und ihr Lebensgefährte eine „ziemlich hohe Summe“ hinblättern mussten, wohlwissend, dass sie eine weitere hohe Summe und viel Arbeit hineinstecken werden müssten, um ihr Traumhaus zu erhalten.

Onkel Bjarne riet zu dem Kauf und ist auch überzeugt, dass sich die Investition rechnet. Der Architekturpreis von Løgstør ist hierfür zumindest ein klares Indiz. 25 Bauprojekte waren nominiert worden. Drei kamen in die engere Auswahl und der Sieg ging an das Haus mit der Adresse Alléen 18.  

Die schöne Aussicht nutzen

„Der existierende Bungalow stammte aus den Endsechziger Jahren. Damals baute man  die Häuser immer Richtung Süden. Das bedeutete aber auch, dass die Räume gen Norden unter anderem als Wirtschaftsräume genutzt wurden. Wir haben das Haus komplett umgedreht, sodass die tolle Aussicht zur Geltung kommt“, erzählt Bjarne Jensen. Er selbst wohnt in Hostrupholz und weiß eine schöne Aussicht zu schätzen.  Sowohl Küche als auch Esszimmer und Wohnbereich in Løgstør wenden jetzt gen Norden; die große Fensterfront gewährt einen prächtigen Ausblick.  

Der Architekt wählt mit Bedacht das Personalpronomen „wir“, denn seine Zeichnung ist natürlich in enger Zusammenarbeit mit dem jungen Paar entstanden. Darüber hinaus haben sie die Bauarbeiten in Eigenarbeit vorgenommen. Allerdings ist Peter Olesen auch ausgebildeter Zimmerer und Bautechniker, auch wenn er jetzt als Bausachverständiger in einer Versicherungsfirma tätig ist. Er nahm  u. a. zwei Monate unbezahlten Urlaub, um das Projekt als Eigenbau nur mit Hilfe von Freunden verwirklichen zu können.  Bis auf den Sockel wurde das existierende Haus abgebrochen und neu aufgebaut – sehr stringent, mit klaren, einfachen Linien. 

Auf Stippvisite in der alten Heimat

Løgstør/Pattburg Für Bjarne Jensen war das Bauprojekt an der Adresse Alléen 18 in Løgstør in vielerlei Hinsicht besonders. Die Tatsache, dass er mit seiner Expertise seiner Nichte unter die Arme greifen konnte, war dabei nur ein schöner Aspekt. Er kannte nämlich das Haus. Es gehörte einst seinem Klassenlehrer an der Mittel- und Realschule in Løgstør, wo Jensen aufgewachsen ist. Das Projekt hoch über der Stadt erfuhr noch während der Bauphase so viel  – positive – Aufmerksamkeit, dass der Besitzer einer Immobilie am Hafen sich an Bjarne Jensen wandte und ihm einen Auftrag erteilte. „Das dortige Projekt war schon im vergangenen Jahr fertig und wurde  damals übri-gens auch für den Architekturpreis vorgeschlagen. Damals hat meine Zeichnung aber nicht gewonnen“, sagt Bjarne Jensen.