Natur und Umwelt
Riesenpilz aus dem eigenen Garten wurde zur Dauerspeise
Riesenpilz aus dem eigenen Garten wurde zur Dauerspeise
Riesenpilz aus dem eigenen Garten wurde zur Dauerspeise
Horst Jacobsen aus Rapstedt fand in der Corona-Zeit einen besonders großen Pilz. Das Prachtexemplar brachte es auf fast zwei Kilogramm und bescherte Essen für mehrere Tage.
Giftig war der Pilz nicht, sonst hätte Horst Jacobsen aus Rapstedt seine Anekdote wohl nicht erzählt. Vor einiger Zeit stieß er in seinem Garten auf einen Riesenpilz. Entsprechend große Augen machte der pensionierte Nachschulleiter.
Wie kam es zu der Entdeckung, die er als Erstes Ehefrau Ingrid mitteilte?
Horst Jacobsen erzählt: „Nachdem ich die Exoten Kiwi-Strauch und Feigenbaum inspiziert hatte, ging ich zum riesigen Walnussbaum, von dem das Nüssefallen kurz bevorstand. Um die Nüsse besser finden zu können, musste der darunter liegende „Giersch-Teppich“ entfernt werden. Als ich mich auf meinem Gartentrecker dem „Urwald“ näherte, fiel mir ein großer weißer Ball auf. Ich wollte ihn für meinen Enkel retten und staunte nicht schlecht, als ich feststellte, dass der Ball sich als ein großer Pilz entpuppte.“
Nachforschungen angestellt
Die Neugierde war geweckt, und Horst Jacobsen machte sich daran, herauszufinden, was es für ein Pilz war.
„Im Nachschlagewerk und zusätzlich auf Wikipedia konnte ich erfahren, dass es sich um einen essbaren Riesenbovist (Calvatia Gigantea) handelte. Ich kannte den Bovist bisher nur als kleinen kugelförmigen Pilz, der im Reifestadium seine braunen Sporen in wahren Rauchschwaden in die Luft entlässt. Mein Fund brachte fast zwei Kilogramm auf die Waage, und der Fruchtkörper war massiv, ohne Fehler, noch völlig ohne Sporen und durch und durch schneeweiß“, berichtet Jacobsen.
Steak und Gulasch aus Pilz
Also wurde der Riesenpilz geerntet und mit ins Haus genommen. Dort wurden Zubereitungsmöglichkeiten recherchiert. Eines stand dabei fest: Am Stück kommt bzw. kann der Pilz nicht auf den Teller!
„Ich entscheid mich für die Empfehlung Pilzsteak und Sahnegulasch. In Scheiben von 1,5 bis 2 Zentimeter Stärke geschnitten, gab es Steaks von enormer Größe. Paniert und gewürzt gelangten die Lappen zuerst in die Pfanne und dann auf den Teller. Drei Tage genossen wir Pilzgulasch und wohlschmeckende Steaks mit Champignon-Aroma aus unserem Überraschungsfund. Im Normalfalle hätte er für zwei Personen eine Woche lang gereicht. Schafft man nicht alles, können Reste roh und blanchiert oder fertig zubereitet eingefroren werden“, so der Rapstedter.
Nun sind wir gespannt, ob im nächsten Jahr in der gleichen Gartenecke wieder ein Riese zum Vorschein kommt.
Horst Jacobsen
Hoffen auf einen erneuten Fund
„Nun sind wir gespannt, ob im nächsten Jahr in der gleichen Gartenecke wieder ein Riese zum Vorschein kommt, oder, wie in allen Fachbüchern erwähnt, sogar mehrere. Jedenfalls werde ich aufmerksamer und mit offenen Augen an den verwilderten Stellen mit Giersch mähen“, ergänzt der Rentner.
Ob die Rapstedter den Riesenbovist-Rekord aus dem Schwarzwald brechen werden, ist eher unwahrscheinlich.
Das weiß auch Horst Jacobsen: „Im Schwarzwald fand man einen der bisher größten. Er brachte es mit 50 Zentimeter Durchmesser auf nahezu 30 Kilogramm.“