Energiewende und Klimaschutz

Anhörung zu dänischer CO2-Lagerung am Nordseegrund

Anhörung zu dänischer CO2-Lagerung am Nordseegrund

Anhörung zu dänischer CO2-Lagerung am Nordseegrund

Tondern/Kopenhagen
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In Dänemark sind in den vergangenen 40 Jahren große Mengen Erdöl und Erdgas aus den Fördergebieten gewonnen worden. In diesen Bereich könnten nach Vorstellungen der Energiebehörde große Mengen des Verbrennungsgases Kohlendioxid in ausgebeuteten Erdformationen dauerhaft eingelagert werden. Dadurch könnten dann der Klimawandel ausgebremst werden, weil weniger klimaschädliches Gas in die Atmosphäre gelangt, wo es einen Treibhauseffekt auslöst. Foto: Tom Ingvardsen/Ritzau Scanpix

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Die staatliche dänische Energiebehörde hat die Vorbereitung für Pilot- und Demonstrationsanlagen zur Verpressung klimaschädlicher Verbrennungsgase im Bereich der Erdgas- und Erdölfördergebiet in der zentralen Nordsee eingeläutet. Interessierte können per Internet Einblick in die Planungen nehmen und Stellungnahmen im Anhörungsportal einreichen.

In Dänemark haben Regierung und Folketing im Februar den Weg für Pilot- und Demonstrationsprojekte zur Einlagerung von klimaschädlichen Gasen in geologische Formationen geebnet, die in der Nordsee zur Förderung von Erdgas und Erdöl genutzt worden sind.

In Dänemark bisher kaum Kritik

Das Verfahren der Verpressung von Kohlendioxid in große Tiefen ist in Dänemark im Gegensatz zu Deutschland bisher kaum Gegenstand von Kritik gewesen. Am 18. Februar hat die staatliche Energiebehörde „Energistyrelsen“ die Anhörungsphase für den Bau von Pilot- und Demonstrationsanlagen zur CO₂-Einlagerung in der zentralen Nordsee eingeleitet. Sie umfasst auch die öffentliche Ausschreibung der Errichtung solcher Anlagen, zu der bereits Umweltverträglichkeitsgutachten durch die staatliche Behörde erarbeitet worden sind.

Dort, wo seit Jahrzehnten Erdgas und Erdöl im dänischen Teil der Nordsee gefördert wird, soll künftig als Beitrag zum Klimaschutz in großen Mengen Kohlendioxid dauerhaft eingelagert werden. Foto: Energistyrelsen

 

In der dänischen Politik gilt die Kohlendioxidlagerung als ein potenzieller Beitrag zum Klimaschutz. In Deutschland, unter anderem auch im Kreis Nordfriesland, hatte es heftige Proteste gegeben, als „Kohlendioxid-Endlager“ in der dortigen Region vorgeschlagen wurden. Das anvisierte Einlagerungsgebiet liegt nordwestlich der Insel Röm (Rømø) und grenzt auch an die deutsche Wirtschaftszone in der zentralen Nordsee. Neben Gefahren für das Grundwasser wurden als Argumente gegen die Einlagerung der Verbrennungsgase in den Untergrund in Deutschland Befürchtungen geäußert, das Kohlendioxid könnte beispielsweise aus den ausgebeuteten Erdgas- und Erdöllagerstätten zur Oberfläche hin entweichen.

 

Einwände bis Ende April möglich

Die fünfwöchige Anhörungsfrist, auf die am Montag aufmerksam gemacht wurde, endet am 27. April 2022. Nachlesen kann man die aktuellen Planungen und Umweltgutachten auf il der Homepage der Energiebehörde unter www.ens.dk, außerdem gibt es die Möglichkeit, Stellungnahmen über das zentrale dänische Anhörungsportal www.høringsportalen.dk abzugeben.

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