Naturschutz an der Küste

Kein Bruterfolg: Füchse auf der Vogelinsel Langli

Kein Bruterfolg: Füchse auf der Vogelinsel Langli

Kein Bruterfolg: Füchse auf der Vogelinsel Langli

Esbjerg/Hoyer
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Auch bei Hoyer können die erst vor einigen Jahrzehnten wieder in Dänemark heimisch gewordenen Löffler beobachtet werden. Ihnen fehlt es dort offenbar an Brutplätzen, die sicher vor Attacken von Raubsäugern sind. Foto: Volker Heesch

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Naturschützer beklagen die Vernichtung der Gelege von Löfflern, Seeschwalben und Möwen auf dem kleinen Wattenmeer-Eiland. Die dänische Naturbehörde konnte die Raubsäuger nicht vertreiben.

Die kleine Insel Langli im Wattenmeer zwischen der Halbinsel Skallingen und dem Festland nördlich von Esbjerg ist landesweit als Vogelparadies bekannt. Doch in diesem und im vergangenen Jahr ist der Bruterfolg auf der kleinen Insel im Watt ausgeblieben. Bereits im vergangenen Jahr hat sich eine Fuchsfamilie auf Langli angesiedelt und ebenso wie in diesem Jahr Junge aufgezogen. Als Futter mussten vor allem brütende Vögel herhalten.

Einer der Füchse, die sich auf Langli breit gemacht haben. Mithilfe einer Überwachungskamera wurde nachgewiesen, dass die Raubtiere auf dem Eiland sesshaft geworden sind. Foto: DOF / Jan Skriver

 

Die seit Jahren auf Langli brütenden Löffler (Skestorke) haben wie im Vorjahr keinen Bruterfolg verzeichnen können.

Heimstätte für Tausende Brutvögel

Ebenso ist es den Kolonien von Silber- und Heringsmöwen (Sølvmåge/Sildemåge) ergangen. Einst gab es bis zu 15.000 Brutpaare, vor allem auch von Lach- und Sturmmöwen auf der kleinen Wattenmeerinsel, die nur zwei Kilometer lang ist und neben Marschbereichen auch von Dünen bedeckt ist. Nachdem Lach- und Sturmmöwen (Hættemåge/Stormmåge) auf der Insel im Bestand abgenommen hatten, verschwanden auch immer mehr die Brandseeschwalben (Splitterne), die einst 3.000 Brutpaare auf dem Eiland aufwiesen. Auch die Austernfischer (Strandskade), die sehr zahlreich auf Langli brüteten, sind fast ganz verschwunden, ebenso Säbelschnäbler (Klyde) und Zwergseeschwalbe (Dværgterne).

 

Die Löffler sind entlang der gesamten Westküste Dänemarks anzutreffen. Sie haben einen besonderen Schnabel, mit dem sie Kleintiere aus seichtem Wasser fischen. Foto: DOF Jan Skriver

 

Jäger waren im Einsatz

Auch einige Nonnengänse (Bramgæs) und Eiderenten (Edderfugl) sind nicht mehr als Brutvögel gesichtet worden. Der dänische Vogelschutzverband „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF) berichtet, dass es der Naturbehörde „Naturstyrelsen“ nicht gelungen ist, mit 20 bis 30 Jägern und Hunden die Füchse, die durch das bei Niedrigwasser trockenfallende Watt oder bei einer Eisdecke vom Festland die Insel erreichen können, zu vertreiben. 2020 verhinderten die Corona-Auflagen einen Einsatz gegen die Raubsäuger, die nicht mehr geschossen werden, wenn sie, wie in diesem Jahr, Junge bekommen haben.

Auch Menschen stören Brutplätze

Die Vogelschützer hoffen, dass es der Naturbehörde gelingt, im kommenden Jahr die Füchse von der Wattinsel zu vertreiben, helfen könnte auch eine Sturmflut, die das Eiland komplett überschwemmt. An der Wattenmeerküste Nordschleswigs sind Löffler auch zu beobachten. Sie sind aktuell an der Wiedauschleuse zu sehen, wo sie auf der Seeseite Nahrung im Bereich der Wiedaumündung fischen oder binnendeichs im Reservoir südlich der Wiedau Ruhepausen halten. Sie brüten im benachbarten nordfriesischen Wattenmeer, wo sie sicher vor Besuchen von Füchsen sind. Die Situation der Brutvögel an der Wattenmeerküste wird auch deshalb seit Jahren ungünstiger, weil viele geeignete Brutplätze Störungen durch Menschen ausgesetzt sind. Oft können auch mitgeführte Hunde Brutvögel verscheuchen. 

 

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