Geschichte

Bunker Elfriede seit elf Jahren freigelegt

Bunker Elfriede seit elf Jahren freigelegt

Bunker Elfriede seit elf Jahren freigelegt

Tondern/Tønder
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In Arrild gibt es gleich mehrere erhaltene Spuren aus dem Ersten Weltkrieg. Foto: Privat

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Der Förderverein für die Sicherungsstelle Nord schaute sich im Bunker aus dem Ersten Weltkrieg in Arrild um. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, Wissen über die Befestigungsanlage quer durch Nordschleswig zu verbreiten.

Einen Abstecher zum Bunker Elfriede inmitten des Feriendorfs in Arrild unternahm der Förderverein der Sicherungsstelle Nord (Støtteforeningen for Sikringsstilling Nord) in der Vorweihnachtszeit.

Die Befestigungsanlage erstreckte sich während des Ersten Weltkriegs von der Nordsee im Westen bis zur Ostsee quer durch Nordschleswig. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, die Schilder und Flächen im Umfeld der unter Schutz stehenden Anlagen zu pflegen und über die Befestigungsanlage zu informieren.
 

Der Verein hat eine große und wichtige Aufgabe übernommen. Die Sicherungsstelle erstreckt sich von Hoptrup im Osten und endet bei Scherrebek im Westen.

Søren Østergaard, Vorsitzender

Die Sicherungsstelle Nord wurde in der Zeitspanne von 1916 bis 1918 vom preußischen Militär gebaut, um sich gegen englische Angriffe aus dem Norden zu sichern. Zu der stark ausgebauten Verteidigungslinie gehörten Betonbunker, Batterien, Schützengräben und Signalstationen.

Es gibt Zutritt zu 30 Anlagen

Als Nordschleswig 1920 dänisch wurde, zerstörte das dänische Militär in den Jahren 1922 bis 1926 große Teile der Anlagen. Der Vorsitzende des Fördervereins, Søren Østergaard, berichtet, dass etwa 30 der ursprünglich 600 Anlagen zugänglich sind und gepflegt werden müssen. Dazu zählen intakte Bauwerke und Überreste nach den Sprengungen.

„Der Verein hat eine große und wichtige Aufgabe übernommen. Die Sicherungsstelle erstreckt sich von Hoptrup im Osten und endet bei Scherrebek im Westen", so Østergaard.

Weitere etwa 40 bauliche Überreste befinden sich laut Homepage des Vereins im Verborgenen.

Großes Engagement

Søren Østergaard berichtet, dass der Bunker Elfriede 2010 von Ehrenamtlichen mit großem Engagement ausgebuddelt wurde.

„Der Name wurde bei der Errichtung 1917 auf der Außenseite des Bunkers in den nassen Beton geschrieben. Es handelt sich damit um den einzigen erhaltenen Bunker, der einen Namen hat“, so Østergaard.

Da dieses Ereignis elf Jahre zurückliegt, führte die Exkursion coronabedingt mit einem Jahr Verspätung ins Arrilder Feriendorf.  

Der Bunker Elfriede wurde 2010 ausgehoben. Foto: Privat

Förderverein existiert seit 2013

Über die damalige Ausgrabung berichtete Dan Obling, der vor elf Jahren zu den Initiatoren der Ausgrabung gehörte. „Das waren gemütliche und lehrreiche Stunden“, so der Vorsitzende. Obling packte seinerzeit bei der Freilegung des 5 Meter breiten und 15 Meter langen Bunkers mit anderen Freiweilligen an.

Der Förderverein wurde im Januar 2013 ins Leben gerufen. Kurz darauf stellte die Kommune Tondern in der alten Schule in Aggerschau (Agerskov) zwei große Räume zur Verfügung. Dort werden Gegenstände gelagert und ausgestellt.

In der Kommune Tondern sind etliche Spuren von der Sicherungsstelle Nord zu finden. In Arrild gibt es außer dem Bunker zwei weitere Anlaufstellen mit einer Batterie und einem anderen Bunker.

Die Kriegsgefangenengräber in Lügumkloster liegen in einem Wäldchen. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Etliche Spuren

Auch in Toftlund gibt es mehrere Stationen aus dem Ersten Weltkrieg. In Lügumkloster (Løgumkloster) gehören die Kriegsgefangenengräber im Wäldchen in Ortsnähe dazu. Auch im Raum Scherrebek (Skærbæk) ist zum Beispiel ein Magazin einer gesprengten Batterie und Bunker zu sehen.

Bei dem angestrebten Erlebnis- und Vermittlungscenter Zeppelin Tønder soll die Sicherungsstelle Nord auch eine Rolle spielen, wie Vizekommunaldirektor Keld Hansen bei der Präsentation der Pläne erwähnte.

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