Kommunalpolitik
SP Tondern: Landwirte betreiben längst Klimaschutz
SP Tondern: Landwirte betreiben längst Klimaschutz
SP Tondern: Landwirte betreiben längst Klimaschutz
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Das Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei, Jørgen Popp Petersen, verweist auf Mitwirkung an Moorvernässungen und Renaturierung von Autälern: Die Projekte müssen aber bei Treibhausgasbilanz auch mitgezählt werden.
Der Stadtratsvertreter der Schleswigschen Partei (SP) im Tonderner Kommunalparlament, Jørgen Popp Petersen, sieht an der Westküste gute Bedingungen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes der dort wirtschaftlich bedeutenden Landwirtschaft. „Unsere Landwirte betreiben längst Klimaschutz“, so der Kommunalpolitiker und Landwirt aus Seewang (Søvang) und verweist auf die seit Jahrzehnten bereits von Behörden und örtlichen Landwirten durchgeführten Vorhaben zur Wiedervernässung von Mooren und Renaturierung von Autälern.
Und auch die Naturschutzmaßnahmen vor allem in der Tonderner Marsch, die die Landwirte oft zur Nutzung ihrer Flächen als Weideland verpflichten, tragen zur Bindung von Kohlendioxid im Boden bei. „Wichtig ist es aber, dass die Maßnahmen den Landwirten auch als Beiträge zum Klimaschutz in ihrer Treibhausbilanz angerechnet werden.“
Jørgen Popp Petersen fordert bei den jetzt anlaufenden Verhandlungen der Regierung in Kopenhagen mit den Parteien im Folketing auch wirtschaftliches Augenmaß: „Wir können die Kommune Tondern mit ihrem großen Anteil an Agrarflächen und Natur nicht in einen ,wilden Westen‘ verwandeln“, so Popp Petersen in Anspielung auf Forderungen, immer mehr „wilde Natur“ in Form von Natur-Nationalparks zu schaffen.
Tonderner Marsch eine Kulturlandschaft
„In der Tonderner Marsch handelt es sich um eine Kulturlandschaft, die nur bei traditioneller Wirtschaftsweise vielen Vogelarten Lebensraum verschafft. Das erfordert eine Pflege und Nutzung der Flächen am besten durch erfolgreiche Bauernhöfe“, so Popp Petersen, der vor der Gefahr warnt, dass bald keine Pachterträge mehr zu bekommen sind, wenn Weidetiere in die Marschen sollen. Popp warnt davor, Konzepten zu folgen, die Naturpflege wilden Tieren überlassen wollen. „Wir haben jetzt schon Probleme durch immer mehr Rothirsche“, so der Landwirt in Anspielung auf große Schäden bei den Feldfrüchten durch inzwischen mehrere Hundert Hirsche in der Kommune.
Der Kommunalpolitiker betont, dass es bei Natur- und Klimaschutzprojekten in der Kommune Tondern meist gelungen ist, durch Flurbereinigungen betroffene Landwirte vor wirtschaftlichen Nachteilen zu bewahren.
Stiftungsland nicht aufgeben
Allerdings müsse auch daran erinnert werden, dass durch Bereitstellen von Legatflächen für solche Projekte, in der Kommune Tondern etwa bei Preisgabe des Grundbesitzes der Stiftung von Bürgermeister Richtsen, seit Jahrhunderten für gemeinnützige Zwecke der Kommune Tondern zufallende Finanzmittel aus Pachterträgen verloren gehen.
Es dürften durch neue Vorhaben auch keine Höfe ruiniert werden. „Wir wissen, dass auf unsere Kommune und auch die heimischen Landwirte Herausforderungen durch den Klimawandel zukommen“, so Popp Petersen unter Hinweis auf die Vorhaben im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch. Auch wenn aktuell mal wieder Trockenheit herrsche, müsse man doch in Nordschleswig mit steigenden Niederschlägen rechnen.