Tønder Festival

Bitte um finanzielle Schützenhilfe

Bitte um finanzielle Schützenhilfe

Bitte um finanzielle Schützenhilfe

Tondern/Tønder
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Grün und gelb präsentiert sich der Festivalplatz zurzeit. Aufbauarbeiten durch die vielen freiwilligen Helfer wird es dort in diesem Jahr nicht geben. Foto: Monika Thomsen

Da die Corona-Krise das finanzielle Fundament des Tønder Festivals anknabbert, wünschen sich die Veranstalter Sponsorate. Ziel ist es, das Großereignis abzusichern, damit es unvorhergesehenen Stürmen standhalten kann.

Durch die Corona-Krise ist das finanzielle Polster des Tønder Festivals, für das die Stiftung Tønder Festival Fond verantwortlich ist, kräftig angeschlagen.

„Die Corona-Krise hat unser Eigenkapital schwer angeknabbert und ist dabei, es zu verzehren. Das bringt uns in eine finanziell verletzbare Lage“, sagt der Vorsitzende der Stiftung, Henrik Juul.

Er hatte sich bei der Übernahme des Vorsitzes im Frühjahr seinen Einstieg etwas anders vorgestellt und nicht unbedingt damit gerechnet, dass das Festival anno 2020 abgesagt werden muss.

Weiterentwicklung erfordert Geld

Organisatorisch und finanziell wird das Festival von zwei Pfeilern getragen: Die Stiftung Tønder Festival Fond besitzt das Branding  „Tønder Festival“ und investiert in die Weiterentwicklung des Festivals, während der Festivalverein mit den hauptamtlichen Mitarbeitern für die Ausrichtung des Musikereignisses zuständig ist.

Der Festivalverein hat somit für das Heimschicken von Personal das Hilfspaket der Regierung beantragen können, wie Juul erläutert.

Wir stehen nicht etwa kurz vor dem Ruin. Es handelt sich um rechtzeitige Vorsorge.

Henrik Juul, Vorsitzender

„Wir stehen nicht etwa kurz vor dem Ruin. Es handelt sich um rechtzeitige Vorsorge. Wir können sehr gut zum jetzigen Zeitpunkt finanzielle Unterstützung gebrauchen, da wir als Fonds bis zum Festival 2021 keine Einnahmen haben. Somit haben wir kein Polster, mit dem wir Unglücke auffangen oder das wir einem Sturm entgegensetzen können", erläutert Henrik Juul, der keine Zahlen bezüglich des Umsatzes oder der Einbußen nennen will.

Gewöhnlich setzt sich der Umsatz der Stiftung aus Sponsoreinnahmen, dem Verkauf von CDs und Merchandise während des Festivals und die Vermietung der Infrastruktur an den Festivalverein zusammen. Dies fällt in diesem Jahr alles flach.

An einem Strang

Seit das Festival 2013 in der finanziellen Krise steckte, ziehen der Festivalverein, der Tønder Festival Fond und die Sponsoren an einem Strang, um das Musikereignis weiterzuentwickeln und finanziell abzusichern.

Obgleich für 2020 rote Zahlen erwartet werden, würde das Festival über die Runden kommen. Hätte die Stiftung aber nicht das finanzielle Fundament gehabt, sei es ernsthaft in seiner Existenz bedroht gewesen, geht aus einer Pressemitteilung hervor.

2019 wurde ein Gewinn von knapp 1,9 Millionen Kronen erwirtschaftet und 2018 sprangen 2,1 Millionen Kronen heraus.

Henrik Juul (zweiter v. r.) bei der Einweihung eines Archivs für die Folkmusik im Juni (Archiv) Foto: Elise Rahbek

Das Festival sei sehr dankbar für die Unterstützung der überaus loyalen Festivalgäste, die ihr Ticket für 2020 auf das kommende Jahr umbuchen ließen. „Die Tatsache, dass 85 Prozent der Eintrittskarten umgebucht wurden, ist sehr hilfreich für die Liquidität des Festivalvereins“, so Juul.

Die bereits angekurbelten Initiativen mit dem Verkauf von T-Shirts, und besonderen Armbändern, um das Festival zu unterstützen sowie verschiedenen Festivalpaketen seien von vielen gut aufgenommen und gefördert worden.

„Wir wissen, dass die Corona-Krise um die örtliche Wirtschaft keinen Bogen gemacht hat. Wenn ein Unternehmen aber Geld hat, dass für Kultur vorgemerkt ist, dann hätten wir es sehr gerne jetzt“, so der Appell an die Wirtschaft.

Der Wirtschaftsrat fordert seine Mitglieder dazu auf, das Armband zu kaufen, das ein Symbol für Gemeinschaftssinn ist. (Bildschirmfoto) Foto: Monika Thomsen

„Es wäre sehr schön, wenn wir etwas Geld in der Schatzkiste hätten“, so Juul auch mit Blick auf die noch nicht einzuschätzenden Auswirkungen, die das Coronavirus für die Ausrichtung des Festivals 2021 bringen.

Der Wirtschaftsrat fordert seine Mitglieder dazu auf, das Festival finanziell zu unterstützen.

Bei der Kommune Tondern wird das Festival zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wegen finanzieller Schützenhilfe vorstellig, so Juul zur Frage des „Nordschleswigers“.

„Eine größere kommunale Unterstützung würden wir jedoch mit Wohlwollen betrachten. Der Wert des Festivals für die Kommune ist wohl von größerem Wert als so manch einer denkt“, sagt Henrik Juul.

 

 

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