Wirtschaft

Der Einzelhandel in der Kommune Tondern verdient gut am Tourismus

Einzelhandel in Tondern verdient gut am Tourismus

Einzelhandel in Tondern verdient gut am Tourismus

Tondern/Tønder
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Die akrobatischen Flüge der Stare – Sort Sol – locken viele Auswärtige in die Kommune Tondern. Foto: Karin Riggelsen

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355 Millionen Kronen, ausgegeben von Feriengästen in der Kommune Tondern, ließen im vergangenen Jahr die Kassen klingeln. Ihre Ausgaben entsprechen ungefähr 20 Prozent der Jahresumsätze der Geschäfte. Auf Röm kauften die Feriengäste für 165 Millionen Kronen ein und bescherten den Geschäftsleuten sogar 87 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen.

Der florierende Tourismus in der Kommune Tondern tut den Geschäftsleuten und der Gastronomie in der ganzen Kommune gut. Der Einzelhandel macht mit anderen Worten gute Geschäfte. Das geht aus einer vom Stadtrat beim Unternehmen Cowi bestellten Einzelhandelsanalyse hervor. 

355 Millionen Kronen haben Feriengäste im Einzelhandel im vergangenen Jahr in der Kommune ausgegeben. Ihre Ausgaben entsprechen ungefähr 20 Prozent der Jahresumsätze der Geschäfte und Speisestätten.

Auf Röm (Rømø) ist der prozentuale Anteil am höchsten. Auf der Insel kauften die Feriengäste für 165 Millionen Kronen ein und bescherten den Geschäftsleuten der Insel sogar 87 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen. Davon entfielen etwas mehr als 50 Prozent auf den Kauf von Lebensmitteln.

In Tondern konnten die Geschäfte etwas mehr als 100 Millionen Kronen bei Urlauberinnen und Urlaubern kassieren. Etwa 40 Millionen Kronen wurden für Lebensmittel (das entspricht 15 Prozent des Jahresumsatzes der Supermärkte) ausgegeben. 60 Prozent gingen auf das Konto von Geschäften in der Innenstadt ein, was 22 Prozent des Jahresumsatzes aller Geschäfte entspricht.

 

 

Kundschaft besonders aus Deutschland beschert den Fachgeschäften in Tondern gute Umsätze (Archivfoto). Foto: Erik E. Petersen

„Die Zahlen sprechen für sich. Sie zeigen, wie wichtig der Tourismus für den Einzelhandel in der Kommune ist. Daher wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Touristikverein auch stärken und gemeinsame Angebote durchführen“, sagt der Vorsitzende des Handelsvereins, Frank Hoffmann, der im Oktober den Vorsitz übernommen hat. Er ist nicht nur Vorsitzender der Geschäftsleute, sondern hat auch einen Sitz im Vorstand des Touristikvereins. Ein wichtiger Partner in der Zusammenarbeit sei auch die Kommune, unterstreicht Hoffmann. 

Frank Hoffmann ist seit Oktober wieder Vorsitzender des Handelsvereins Tondern. Foto: Ugeavisen Tønder

Und der Tourismus boomt an der nordschleswigschen Westküste. Im sonst saisonal schwachen September ist die Anzahl der kommerziellen Übernachtungen seit 2019 von rund 177.000 auf 206.000 in diesem Jahr gestiegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres verbrachten rund 758.000 Menschen ihren Urlaub in der Kommune. Damit wurden rund 146.000 mehr übernachtende Feriengäste als 2019 verzeichnet, was einem Plus von 24 Prozent entspricht. 

 

Die Zahlen sprechen für sich. Sie zeigen, wie wichtig der Tourismus für den Einzelhandel in der Kommune ist.

Frank Hoffmann

Förderung des Tourismus

In der Untersuchung heißt es, dass der Fremdenverkehr weiter gefördert werden müsse. Dieses Ziel verfolgt die Kommune.

In sogenannten Tourismusstädten gebe es daher weit mehr Geschäfte als in anderen Orten, heißt es weiter in der Analyse. Hoffmann erklärt, dass der Ort Tondern im Vergleich zu anderen Städten seiner Größe eine sehr lange und attraktive Fußgängerzone mit vielen Fachgeschäften bieten könne, obwohl es wie andernorts natürlich auch leer stehende Geschäftsräume gebe.

Für Tondern und Hoyer wäre mehr drin

Unmittelbar sehe es so aus, dass besonders die Orte Tondern und Hoyer mehr Geld am Wattenmeer-Tourismus verdienen könnten, heißt es in der Untersuchung. Dennoch sei dort der prozentuale Anteil der Einnahmen am Jahresumsatz groß. Aber es wäre mehr drin. Dabei gehe es um Touristen, die heute nur für einen Tag ans Wattenmeer kommen oder an den Sort-Sol-Veranstaltungen teilnehmen. Diese hätten zunächst keine Zeit für einen Einkaufsbummel in diesen beiden Städten. Doch sie müssten dazu bewogen werden, ihren Aufenthalt zu verlängern und auch dort zu übernachten.

Als Konklusion der Analyse heißt es, dass sich der Einzelhandel trotz Grenzhandels, Konkurrenz von größeren Städten und steigenden Internethandels übergeordnet gesehen gut behauptet habe. Es gebe aber sehr viel mehr Potenzial, da die Kommune viel zu bieten habe, so das Fazit.

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