Ortserneuerung
Hoyer: Immer mehr Straßen werden saniert
Hoyer: Immer mehr Straßen werden saniert
Hoyer: Immer mehr Straßen werden saniert
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Statt mit Betonplatten werden Bürgersteige mit roten Klinkern belegt. Während in vielen Straßen neue Rohre mit großem Durchmesser für die Aufnahme von Regenwasser verlegt werden, behalten Straßen wie die Herbergsgade eine „Mischkanalisation“. Anwohner können sich bei Planern Informationen holen.
Im Ortskern von Hoyer werden nach und nach fast alle Straßen aufgegraben, damit dort neue Rohre mit bis zu einem Meter Durchmesser zur Aufnahme des Regenwassers verlegt werden können. Es ist Teil des Konzeptes der Klimaanpassung des Ortes im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch. Es sieht vor, das bisher noch im alten Ortsbereich zusammen mit den Hausabwässern ins Klärwerk geleitete Regenwasser gesondert Richtung Wiedau fließen zu lassen.
Parallel werden in vielen Straßen die Gehwege erneuert. So hat in der Herbergsstraße (Herbergsgade) der Austausch der 1961 dort auf den damals neu angelegten Bürgersteigen verlegten Betonplatten gegen Klinkersteine begonnen. Die Beton-Gehwegplatten sahen teilweise schon etwas angeknabbert aus Die Klinker-Gehwege werden künftig das Ortsbild Hoyers prägen.
Anpassung an Klimawandel
Mit häufigeren Starkregensituationen war es in Hoyer immer öfter zu einer Überlastung des Klärwerks gekommen. Das führte zu Einleitung nicht gereinigter Abwässer in die Wiedau. Dadurch werden bei Wolkenbrüchen nicht nur Keime, sondern auch in der marinen Umwelt unerwünschte Nährstoffe Richtung Wattenmeer geschwemmt.
Oft zweites Kanalisationsrohr
Während der Slusevej, Kogsgade, Skolegade und mehrere angrenzende Straßenzüge bereits ein zweites Kanalisationsrohr für das Regenwasser erhalten haben, bleiben kleineren Wegen und Gassen im historischen Ortskern Ausgrabungen für die neuen Regenwasserrohre erspart.
„Wir verlegen in der Herbergsgade nur neue Rohre zwischen den Rinnsteinsielen und der bestehenden Beton-Abwasserleitung“, erläutert Baustellenleiter Jesper Christensen von der Baufirma Henning Have, die in dieser Straßen laufenden Arbeiten. „Die alten Häuser könnten bei den tiefen Ausgrabungen für die Regenwasserrohre zusammensacken“, so Christensen. Deshalb werden Regen- und Hausabwässer weiter in einer gemeinsamen Leitung Richtung Klärwerk fließen.
Alte Rohre liegen seit über 70 Jahren
In Straßen wie der Herbergsgade liegen die Kanalisationsrohre seit über 70 Jahren. Als diese seinerzeit verlegt wurden, kam es beispielsweise in der Klostergade und Østergade zu schweren Schäden an älteren Häusern. An einigen Häusern wurden damals neue Außenmauern errichtet, andere büßten ihre Erker ein. An den Häusern sind jetzt Messgeräte installiert worden, die feststellen, ob es zu Erschütterungen über das zulässige Maß kommt. Nur bei Überschreitungen haben Anwohner Recht auf Schadenersatz, wenn Risse festgestellt werden.
Infoschreiben für Anwohnerschaft
Allen Anwohnern sind Informationsschreiben zugeschickt worden, auf denen die Telefonnummern der zuständigen Mitarbeiter des Planungsunternehmens und der Baufirma zu finden sind. Es wird um Verständnis für Lärm und Erschütterungen sowie zeitweise eingeschränkter Zufahrt zu den Häusern gebeten. Die Herbergsgade zählt nicht zu den Straßen, die gepflastert werden sollen. Die bis 1961 nur als Kiesweg unterhaltene Gasse behält eine Asphaltdecke.