Covid-19

„Ich will 100 werden und bin froh über die Impfung“

„Ich will 100 werden und bin froh über die Impfung"

„Ich will 100 werden und bin froh über die Impfung“

Tondern/Tønder
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Taxis, Kleinbusse und Autos der Heimhilfe fuhren vor, um Bürger zum Impfen zu bringen. Foto: Brigitta Lassen

Die 94-jährige Birthe Jørgensen zählte zu den Ersten, die am Freitag in Tondern geimpft wurden. Die kommunale Heimhilfe wurde auch als Chauffeur eingesetzt. Der Sozialdienst ruft zur Aufmerksamkeit auf. Sozialdienst steht zwischen Baum und Borke.

Am Freitag wurde die 94-jährige Birthe Jørgensen aus Tondern von ihrer Tochter Annegrethe Christensen zu den Tondernhallen gefahren. Die im Rollstuhl sitzende Seniorin zählt zu den Ersten der Impfgruppe 2, für die eine mobile Impfstätte in Tondern geschaffen wurde.

„Ich bin froh, dass sich die Möglichkeit eröffnet hat, sodass ich nicht ganz nach Rothenkrug gefahren werden muss. Und ich bin froh, geimpft zu werden“, erklärt die rüstige Seniorin, deren Ziel es ist, 100 Jahre alt zu werden.

Gut eingepackt, wurde Birthe Jørgensen von ihrer Tochter zum Erstimpfen gefahren. Foto: Brigitta Lassen

Ihre Tochter hatte sich am Dienstag in dieser Woche um einen Termin in Impfzentrum Rothenkrug (Rødekro) bemüht. „Dort gab es keine Impfstoffe mehr.", erzählt Annegrethe Christensen.

Schon oft gepikst worden

Birthe Jørgensen wohnt noch zu Hause und sagte sofort ja zum Angebot, geimpft zu werden. „Bei mir gehen viele verschiedene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heimhilfe ein und aus. Daher bin ich froh, dass ich geimpft werden kann. Wie gesagt, ich will schließlich meinen 100. Geburtstag erleben“, lacht sie. Angst vor der Spritze habe sie nicht. „Ich bin in meinem Leben so oft gepikst worden. Das ist kein Problem.“

In Tondern wurden am Freitag etwa 150 Bürger geimpft. In Lügumkloster und Toftlund werden es am Sonnabend und am Sonntag 90 sein. Weil der Andrang nicht so groß ist, kann auch Pflegepersonal gepikst werden.

Die Senioren und Seniorinnen waren in guten Händen. Foto: Brigitta Lassen

Ich verstehe gut das große Interesse und dass es viele Fragen gibt. Das Impfprogramm ist eine staatliche und regionale Aufgabe. Wir haben keinen Einfluss auf die Reihenfolge. Die Zeitpläne für die Impfung der verschiedenen Zielgruppen liegen in der Hand der Region, die anhand der vorrätigen Impfstoffmenge festgelegt werden.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Die Ärzte und die Kommune bekommen laufend Anrufe von ungeduldigen Bürgern und Bürgerinnen, die auf eine Impfung warten. Sie fragen oft nach der Reihenfolge der Impfungen und warum einige schneller an der Reihe sind als sie selbst“, erklärt Bürgermeister Henrik Frandsen.
„Die Reihenfolge ist nicht von der Kommune festgelegt worden. Aber ich verstehe gut das große Interesse und dass es viele Fragen gibt. Das Impfprogramm ist eine staatliche und regionale Aufgabe. Wir haben keinen Einfluss darauf. Die Zeitpläne für die Impfung der verschiedenen Zielgruppen liegen in der Hand der Region, die anhand der vorrätigen Impfstoffmenge festgelegt werden", betont Frandsen.

Ärztin Else Jacewicz (links) gehörte zum Impfteam in den Tondernhallen, wo der Betrieb am 9. April aufgenommen wurde. Foto: Kommune Tondern

 

Aufmerksamkeit bei Anrufen

Für ein wenig Verwirrung sorgen die Anrufe bei den zu Impfenden der Zielgruppe, die auch keine Angehörigen oder Bekannten haben und auf sich selbst gestellt sind. Die meisten sind älteren Jahrgangs. „Sie hören zum Teil schlecht. Ich hatte eine fast 95-jährige Klientin, die einen Anruf vermutlich von der Region bekam. Sie hört schlecht und stellte Fragen, bis der Anrufer das Telefongespräch beendete. Es kann Probleme geben, auch wenn ausländische Mitarbeiter anrufen, die vielleicht schlecht zu verstehen sind“, erläutert Ilka Jankiewicz, Familienberaterin des Sozialdienstes Nordschleswig für die Sozialdienstbereiche Hoyer (Højer) und Lügumkloster.

„Wir bitten unsere Mitglieder, bei diesen Anrufen aufmerksam zu sein. Man weiß ja auch nicht, ob die Anrufer Böses im Schilde führen“, so Jankiewicz. Ganz unproblematisch sei es aber nicht, man stehe in diesem Fall zwischen Baum und Borke.

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