Grenzland
Interreg: Männer von Kirchengemeinden tauschten sich aus
Interreg: Männer von Kirchengemeinden tauschten sich aus
Interreg: Männer von Kirchengemeinden tauschten sich aus
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Der Kirchenkreis Ostholstein hat Tondern, Uberg und Hoyer besucht. Zur Diskussion mit den nordschleswigschen Gastgebern standen unter anderem das Leben mit der Grenze und die Entwicklung des ländlichen Raums.
Ein Interreg-Projekt für Männer, an dem aber auch Frauen teilnehmen konnten, wurde kürzlich durchgeführt, bei dem es zu einer Begegnung zwischen den Gemeinden des Kirchenkreises Ostholstein und Mitgliedern der deutschen Kirchengemeinde Tondern/Seth/Uberg kam.
Die Fahrt wurde mit Geldern aus dem EU-Programm Kult_Kit mit einem Zuschuss in Höhe von 20.000 Kronen finanziert. Es war ein supertolles Projekt, freute sich Pastorin Dorothea Lindow, Kirchengemeinde Tondern-Seth-Uberg. Sie wirkte bis zu ihrem Wechsel nach Nordschleswig als Pastorin in Ostholstein.
Männer unterwegs
Die Begegnung fand im Rahmen der jährlichen Männerreise der Ostholsteiner statt. Schon im vergangenen Jahr hätte sie aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der deutsch-dänischen Grenze stattfinden sollen. Corona-bedingt musste die Reise auf 2021 verschoben werden.
„Leben im Grenzland, Leben mit der Grenze, Leben als Teil der Minderheit, Entwicklung des ländlichen Raums und den Glauben leben waren einige Themen, die zur Sprache kamen“, erklärte Dorothea Lindow. Die Themen wurden in gemischten Gruppen diskutiert.
Informationen über Grenzland
Der ehemalige Pastor der nordschleswigschen Gemeinde, Günther Barten, der in Bülderup-Bau und auch in Tondern als Vertretung bis zur Einsetzung von Dorothea Lindow die beiden deutschen Kirchengemeinden betreute, gab den Gästen einen Einblick über die Geschichte des Grenzlands und die spätere Annäherung. Für seine Versöhnungsarbeit war Barten vor einigen Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
Nun haben wir einen guten Einblick in die früheren Probleme und die heutige Koexistenz im Grenzland bekommen.
Frank Karpa, Pastor in Ostholstein
Die Gäste waren von den anfänglichen Konflikten zwischen Deutsch und Dänisch nach dem Krieg überrascht, freuten sich aber über die Annäherung und des Gefühls des Miteinanders im Grenzland.
„Nun haben wir einen guten Einblick in die früheren Probleme und die heutige Koexistenz im Grenzland bekommen“, erklärt Frank Karpa, Pastor in Ostholstein ist, der mit zehn Gemeindegliedern im Alter von 40 bis 70 Jahren nach Nordschleswig gekommen war.
Dorothea Lindow berichtete von der deutsch-dänischen Koexistenz der Kirchen und der Kirchenarbeit. „Da alle grundsätzlich grenzüberschreitend gemischt zusammensaßen, konnten alle Fragen im direkten Austausch diskutiert werden. Die Idee, dass sich die Kirchengemeinden begegnen, hat perfekt hingehauen“, freute sie sich.
Zum Gegenbesuch eingeladen
Entsprechende Begeisterung löste das Wochenende auch bei den Ostholsteinern aus, die ihre Gastgeber zu einem Gegenbesuch einluden.
Wie Deutsch und Dänisch gemeinsam an der Entwicklung an einem Strang ziehen, wurde beim Besuch in Seth/Sæd deutlich. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Jacob Lorenzen, führte durch seinen Geburtsort und zeigte, was mit einem gemeinsamen Einsatz, großen Willen und viel Engagement bewegt werden kann. Dabei erfuhren die Gäste über die Schaffung eines Dorfplatzes mit vielen Freizeitangeboten, die von groß und klein genutzt werden können. Weitere Beispiele waren das Haus für Neubürger oder die Shelterhäuser, die an Touristen vermietet werden. In Seth hatten die Gäste auch ihr Quartier im Bed & Breakfast Sov Godt aufgeschlagen.
Nach Seth war Tondern die nächste Station. Friedhofsleiter Jørn Skov führte die Gäste zu deutschen und dänischen Familiengräbern und zu den Gräbern deutscher Soldaten und Flüchtlingen. Wie gedenkt man deutscher Soldaten auf einem dänischen Friedhof? Was zeichnet einen Grenzfriedhof aus? Wie geht man mit der eigenen Geschichte um, waren Diskussionsthemen.
Letzte Stationen des Programms war ein Besuch an der Wiedauschleuse in Hoyer (Højer), denn über Küstenschutz müssen sich die Ostholsteiner im Gegensatz zu den Menschen von der Westküste kaum so viele Gedanken machen. Die Gäste nahmen auch an einem dänischen Gottesdienst in der Christkirche und besuchten das Museum in Tondern.