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Nach Unruhen: Polizei und Kommune bleiben in Scherrebek am Ball

Nach Unruhen: Polizei und Kommune bleiben in Scherrebek am Ball

Polizei und Kommune bleiben in Scherrebek am Ball

Scherrebek/Skærbek
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Die Polizei ist auch am Freitag und am Sonntag vor Ort. Foto: Uwe Iwersen/JV

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Nur eine kleine Gruppe der Bewohnerinnen und Bewohner des Asylcenters hat sich danebenbenommen. Die anderen wünschen Ruhe. Die Kommune lädt in der kommenden Woche zum Bürgertreffen ein.

Es seien nur wenige von den Bewohnerinnen und Bewohnern, die im Asylzentrum in Scherrebek einquartiert sind, die für die entstandenen Unruhen verantwortlich sind. Es hat mittlerweile so viele Ereignisse gegeben, dass die Einheimischen sich nicht mehr sicher fühlen. Nun lädt die Kommune Tondern am Mittwoch, 14. August, von 17 bis spätestens 18.30 Uhr zu einem Bürgertreffen ein, das im Konferenzsaal Lilla des Skærbækscenters durchgeführt wird. 

Bei dem Treffen werden die Kommune, die Polizei und der Betreiber des Asylcenters AsylSyd vertreten sein. Die Kommune hofft auf einen konstruktiven Dialog, schreibt die Kommune in einer Pressemitteilung.

Die Bewohnerinnen und Bewohner bedauern diese Entwicklung.

John Christiansen

Die Polizei führte am Donnerstag Gespräche im Asylcenter. Mithilfe von Dolmetscherinnen und Dolmetschern wurde über die Vorkommnisse der letzten Wochen gesprochen, die die Einheimischen beunruhigen. Auch wurde erklärt, welche Normen in Dänemark für ein gutes Verhalten gelten.

„Die Bewohnerinnen und Bewohner bedauern diese Entwicklung“, erklärt Polizeikommissar John Christiansen, Leiter der Polizeistation Tondern. 

Es soll vermehrt zu Lärmbelästigungen, Ladendiebstählen und zu Belästigungen gekommen sein.

„In der Asylunterkunft leben primär ukrainische Familien, die Hilfe benötigten. Mehrere Bewohner haben beim Gespräch zum Ausdruck gebracht, dass Unruhen ein Ende haben müssen. Sie haben erzählt, dass es sich um einige Wenige handelt, die für Unruhe sorgen. Sie wünschten keine Unruhe, sondern dass die Einheimischen mit einem Asylcenter im Ortskern ein Leben in Sicherheit führen können“, berichtet Christiansen. 

„Der Dialog verlief sehr gut. Ich erläuterte den Bewohnenden die Vorkommnisse, die sich im Laufe der vergangenen Wochen gemehrt haben und die Einheimischen beunruhigen. Ich erklärte ihnen auch, welche dänische Normen für ein gutes Verhalten gelten“. 

Die Polizei ist vor Ort

Am Donnerstag war auch die mobile Einheit der Polizei in der Scherrebeker Storegade, wo Gespräche mit beunruhigten Menschen geführt wurden. Auch am Freitag und am Sonnabend wird sie zwischen 16 und 18 Uhr dort sein. Die Polizei hofft, dass sich mit den späten Zeitpunkten alle an sie wenden können, die etwas auf dem Herzen haben, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Die Polizei untersucht die gemeldeten Episoden. Wir ermitteln in einem Gewaltdelikt, das sich in der Asylunterkunft zugetragen hat. Einer der beiden Verdächtigen hat den Ort verlassen. Anzeigen gab es auch in Bezug auf Ladendiebstähle. Die meisten Fälle beruhen auf unflätigem Benehmen und Unruhestiftung“, erklärt Polizeiinspektor Henrik Thrane Jensen. Die Polizei verstehe die aufgekommene Verunsicherung.

Dankbar für das Verhalten der Einheimischen

„Daher fordern wir die Menschen auf, sich an uns zu wenden, wenn sie Handlungen, auch krimineller Art, ausgesetzt gewesen sind. Wir sind dankbar, wie die Einheimischen dem Asylcenter und seinen Bewohnenden begegnet sind. Die gegenwärtigen Unruhen kann man nicht generalisieren, da sie nur von einigen wenigen ausgelöst worden sind“, erklärt Thrane Jensen.

Die Unruhen veranlassten auch den rechtsradikalen Politiker und Anwalt, Rasmus Paludan, am Donnerstag nach Scherrebek zu kommen, um zu demonstrieren. Da gegen ihn oft Gegendemonstrationen durchgeführt werden, wurde er von mehreren Polizisten beschützt, schreibt „JydskeVestkysten“.

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