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Popp war nicht offiziell über die Schießbahn-Pläne informiert

Popp war nicht offiziell über die Schießbahn-Pläne informiert

Popp war nicht offiziell über Schießbahn-Pläne informiert

Seth/Sæd
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Sportschützinnen und -schützen aus Dänemark und Deutschland, die Polizei, das Militär, Paintball-Fans und Biathletinnen und Biathleten wären im Schießzentrum willkommen (Symbolfoto). Foto: DN-Archiv

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Tonderns Bürgermeister möchte sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu dem Projekt äußern. Er pocht aber darauf, dass Seth ein Ort bleiben muss, in dem man gerne lebt und wohnt. Auf geäußerte Kritik reagiert er gelassen.

Über die Pläne, dass östlich von Seth (Sæd) ein topmodernes Schießzentrum gebaut werden soll, sei er bislang nicht offiziell informiert worden. Das erklärte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) auf Anfrage. Die Pläne seien den Politikerinnen und Politikern bislang nicht vorgelegt worden. Demzufolge sei bisher auch nicht über sie diskutiert worden.

Erst durch die Medienberichte und einem ihm zugeschickten Leserbrief habe er Kenntnis von dem Projekt bekommen, das bei einem der sechs Windräder am Vindtvedkanal entstehen soll.

Popp Petersen möchte sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zum Projekt äußern. „Ich werde aber sehr darauf achten, dass Seth ein Ort bleibt, in dem man gerne wohnt und lebt. Das ist für mich ein wichtiges Argument“, unterstreicht er.

Schwieriger Standort

Zum gewählten Standort könne er aber sagen, dass die Verwirklichung des Projekts am gewünschten Standort sehr schwierig werde. „In diesem Bereich sind auch Solaranlagen geplant und es kommen auch die Hochspannungsmasten. Es wird daher nicht leicht, eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu bestehen“, ist sich Popp sicher.

Der von den Projektmachern geäußerten Kritik, dass die Kommune plötzlich einen Rückzieher in Bezug auf einen Standort nahe des Tonderner Stadtbereichs gemacht habe, begegnet er mit Gelassenheit.

„Es ist so leicht, die Kommune zu kritisieren. Wenn man über seine eigenen Flächen bei einem Projekt verfügt, dann liegt eine ganz andere Situation vor“, weist der Bürgermeister die geübte Kritik zurück.

 

Daher sind wir die Kommune leid und haben die Pläne aus der Stadt aufs Dorf verlegt.

Helge Andersen

Bei einem Informationstreffen in der vergangenen Woche in Seth wurde berichtet, dass an den Schießzentrum-Plänen schon seit 2014 gearbeitet würde. Damals war noch ein Gelände am Hartmannsvej im Gespräch. Es war als möglicher Standort für ein Schießzentrum im Flächennutzungsplan der Kommune ausgewiesen gewesen, bis die Kommune ihre Meinung geändert habe. 

„Daher sind wir die Kommune leid und haben die Pläne aus der Stadt aufs Dorf verlegt“, erklärte Helge Andersen. Er ist selbst aktives Mitglied im Sportschützenverein Sydvest und stellte die Pläne für den Projektmacher Dennis A. Andersen aus Leck vor. 

Bei Widerstand neuer Standort

Das Schießzentrum Tønder Skydecenter, das über 600 Meter lange Bahnen verfügen und ein Clubhaus zum Preis von sieben bis acht Millionen Kronen haben wird, ist nicht das Projekt des Sportschützenvereins, sondern das des Dennis Dupont Andersen.

Er soll Direktor des Schießzentrums werden. „Es wird mich nicht zum Millionär machen. Ich hoffe bei euch auf Unterstützung für meine Pläne, denn ich will nicht durch Seth fahren und mit Tomaten beworfen werden. Falls der Widerstand zu groß ist, werde ich einen anderen Standort wählen“, meinte er an dem Abend.

Helge Andersen stellte die Pläne in Seth vor. Foto: Brigitta Lassen

Finanzstarker Partner

Dennis Andersen hat für das Projekt einen finanzstarken Partner gefunden. Das Material für die acht Meter hohen Schutzwälle liefert das Erdreinigungsunternehmen Norrecco, das unter anderem in Aggerschau (Agerskov) eine Niederlassung hat. Hier werden zum Beispiel Bauschutt und abgetragene Erde für die Wiederverwertung gereinigt. Das Unternehmen will den größten Teil des Projekts finanzieren. Das bestätigte auch Norrecco-Direktor Karsten Ludvigsen. 

Aufgrund der beim Sether Informationsabend geäußerten Bedenken lud er am 4. November auf die frühere Schießbahn der Tonderner Kaserne ein. Bei Schießaktivitäten sollen sich die Besuchenden einen Eindruck vom Geräuschpegel machen.

Karsten Ludvigsen, Direktor der Firma Norrecco, war auch nach Seth gekommen Foto: Brigitta Lassen

In einem Leserbrief haben vier Sether ihre klare Ablehnung des Projekts zum Ausdruck gebracht und rufen dazu auf, ein Schießzentrum in dieser Lage zu verwerfen. Sie fürchten primär Lärmbelästigungen und Verkehrsprobleme.

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