Deutsche Minderheit

Schule in Lügumkloster darf nicht an Kindergarten vermieten

Schule in Lügumkloster darf nicht an Kindergarten vermieten

Schule in Lügumkloster darf nicht an Kindergarten vermieten

Monika Thomsen
Lügumkloster/Løgumkloster
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Der neue Kindergarten wurde im Mai 2023 offiziell eingeweiht. Foto: Karin Riggelsen

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Die Konstruktion, bei der die Schule das Gebäude an den Kindergarten vermietet, harmoniert laut Revision nicht mit dem Freischulgesetz. Der DSSV-Hauptvorsitzende Welm Friedrichsen skizzierte eine angestrebte Lösung. Die Problematik betrifft nicht ausschließlich den Standort in Lügumkloster.

„Die Revision hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass man laut Freischulgesetz nicht bauen darf, um Mieteinnahmen zu erhalten. Das ist nicht rechtens“, sprach Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen auf der Generalversammlung der Deutschen Schule Lügumkloster ein übergeordnetes Problem an. 

Der neue Kindergarten wurde auf dem Gelände der Schule an der Ringgade errichtet und die Schule vermietet das Gebäude an den Kindergarten. Daher arbeitet der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) an einer Lösung, mit der die gesamte Liegenschaft an den DSSV übertragen wird. 

Laut Anmerkung darf die Schule nur übergangsweise Räumlichkeiten vermieten, da der Unterricht das Hauptaugenmerk sein sollte.

„In eine Falle getappt“

„Wir sind in eine Falle getappt, die wir vorher nicht gesehen haben“, sagte der Vorsitzende des DSSV, Welm Friedrichsen, bei der Versammlung.

Die Schule hatte 2015 ein Einfamilienhaus in der Nachbarschaft gekauft, um es für den Kindergarten zu nutzen. Dieser war an seinem Standort einige Straßen weiter räumlich eingeengt. Da die Kommune Tondern gegen diesen Nutzungszweck votierte, erfolgte 2016 der Abriss des Hauses. 

2022 wurde der Neubau direkt neben der Schule errichtet. Der Kindergartenbetrieb läuft seit Januar 2023 am neuen Standort. Die Fläche des abgerissenen Hauses gehört zum Außengelände

„Wir überschreiben die ganze Matrikel an den DSSV. Die Schule bleibt weiter Nutzer, der DSSV zahlt die Kredite ab und der Kindergarten zahlt Miete an den DSSV“, skizzierte Friedrichsen die angestrebte Lösung. 

Liegenschaft soll überschrieben werden

Er führte an, dass er und Schulrätin Anke Tästensen mit der Revision einige Diskussionen geführt haben und derzeit mit dem Unterrichtsministerium im Gespräch sind. 

Im täglichen Betrieb würde sich nicht viel ändern. „Wir sind dann aber gesetzeskonform“, so Friedrichsen. Eine entsprechende Situation gebe es an auch an vielen anderen Standorten des DSSV. „Das ist bei etwa zwei Drittel unserer Liegenschaften der Fall. Wenn die Sache mit Lügumkloster über die Bühne gegangen ist, werden wir auch die anderen Standorte überführen“, kündigte der DSSV-Vorsitzende an. 

Der DSSV-Vorsitzende Welm Friedrichsen und die Vorsitzende des Kindergartenausschusses, Maria Harbo, bei der Einweihung der Kindertagesstätte im Mai vergangenen Jahres (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Aufforderung zur Unterstützung von BDN und SP

Er ging außerdem auf den Einsatz in Lügumkloster ein. „Es wird eine wunderbare Arbeit von euch allen an der Schule geleistet. Besonders von dir Connie. Du machst das gut und souverän“, sagte Welm Friedrichsen an die Schulleiterin gerichtet. Die Schule habe nicht mit einer einzigen Krone zum Minus von 2,5 Millionen beim DSSV beigetragen. 

„Hier ist das solideste Ergebnis aller Einrichtungen bei gleichzeitig so viel Engagement, Herzblut und frohen Kindern“, so Friedrichsen. Er forderte die Eltern dazu auf, den Dachverband der deutschen Minderheit, den BDN (Bund Deutscher Nordschleswiger) und die SP (Schleswigsche Partei) zu unterstützen.

 „Das Geld fällt nicht vom Himmel, sondern muss in Kopenhagen und Berlin beantragt werden“, erklärte der DSSV-Vorsitzende. Die Vertreter vom BDN würden sich sehr viel Mühe geben, die Gelder zu organisieren, während die SP-Vertretung sich im Stadtrat einsetzen würde.

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